20.11.2025 / Wort zum Tag
Du bist ein Gedanke Gottes
Gott der HERR machte den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
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Folgt der Wissenschaft! Diese Aufforderung habe ich in den letzten Jahren immer wieder gehört. Dabei ist nicht immer klar, was noch Wissenschaft und was bereits Meinung oder Philosophie ist. Die Grenzen sind zuweilen recht verschwommen. Gerade auch, wenn es um die Schöpfung der Welt und des Menschen geht, kann ich schnell in ein Minenfeld geraten. Da sind die einen, die auf einer wörtlichen Deutung der ersten Kapitel der Bibel bestehen und da sind die anderen, die lediglich ein theologisches Bekenntnis in bildhafter Sprache zu Gottes Schöpfersein erkennen. Sie vertreten den aktuellen Stand der Mehrheitsmeinung, Evolution und unendlich langer Zeiträume, und sie sehen darin Werkzeuge, die Gott genutzt hat, um den heutigen Stand zu erzeugen.
Dass es bei beiden Positionen einiges zu klären gibt, brauche ich sicher nicht im Einzelnen ausführen – das würde den Rahmen eines „Wortes zum Tag“ bei weitem sprengen.
Im 1. Mosebuch, Kapitel 2, Vers 7 heißt es: „Gott der HERR machte den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.“ (1. Mose 2,7)
Im Bibelwort geht es auf jeden Fall um das klare Bekenntnis zu Gott, dem Schöpfer „Himmels und der Erde“, ohne Wenn und Aber. Ich bin von ihm gewollt und geschaffen. Nicht ein zufälliges Produkt der Natur, nicht das Endergebnis von biochemischen Prozessen und Erbgut.
Jürgen Werth formuliert es in einem seiner Lieder so:
„Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur,
ganz egal, ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur.
Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist Du!“
Das zu wissen beziehungsweise glauben zu können, ändert alles. Es ändert meine Sicht auf mich selbst und auf meine Mitmenschen. Es hilft mir, mich nicht abhängig zu machen vom Bild, das andere von mir haben. Es hilft auch, nicht ständig krampfhaft danach streben zu müssen, gut dazustehen. Der, der mich geschaffen hat, hat mich nach seinem Bilde geschaffen, genauso wie ich bin. Ich darf sein, wer ich bin. Das gilt dann aber auch für meinen Nächsten, insbesondere für den, der mir Mühe macht. Auch er ist zunächst einmal „ein Gedanke Gottes“ und sollte auch so gesehen und behandelt werden. Dass das nicht immer gelingt, ist mir natürlich bewusst und dass das Bild Gottes, nachdem wir geschaffen sind, auch häufig durch unser Fehlverhalten getrübt wird, ist mir auch klar. Dennoch bleibt immer bestehen: Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. DU bist DU.