06.11.2025 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Die Not ist groß

HERR, erhöre mich bald, mein Geist vergeht; verbirg dein Antlitz nicht vor mir, dass ich nicht gleich werde denen, die in die Grube fahren. Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir. Errette mich, HERR, von meinen Feinden; zu dir nehme ich meine Zuflucht.

Psalm 143,7-9

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Wenn einer ein Lied von Elend, Not und Anfeindungen singen kann, dann ist das David. Der musikalische Hirtenjunge, der zum König aufstieg. Seine Geschichte ist im Alten Testament aufgezeichnet. David kann nicht nur ein Lied von eigenem und fremdem Leid singen, er tut es auch. Vielfach. Seine Lieder kann man im Buch der Psalmen nachlesen.

David schüttet Gott sein Herz aus, wenn er sich freut, wenn er verfolgt wird, wenn ihm Unrecht geschieht und wenn er selbst großes Unrecht getan hat. Also in allen erdenklichen Lebenslagen.  

Freude und Leid, Frust und Fröhlichkeit, Schmerz und Glück sind Empfindungen, die man teilen sollte – denn geteilte Freude ist doppelte Freude, und geteiltes Leid ist halbes Leid. Man kann daran zugrunde gehen, wenn man Sorgen und Nöte nur mit sich selbst ausmacht und versucht, auf Gedeih und Verderb alles allein zu stemmen. Es bleibt die Frage: Mit wem soll ich mein Inneres teilen? Nicht alle Menschen genießen mein Vertrauen – und wenn es ums Eingemachte geht, dann erst recht nicht. Gerade wenn mein Herz überläuft und der Mensch meines Vertrauens ist nicht greifbar – was dann?

Dann ist mir David ein Vorbild – denn was für ihn galt, gilt auch für mich. An Gott kann ich mich jederzeit wenden. Jederzeit und mit allem, was mich bewegt. So wie David es in Psalm 143 getan hat. Da sagt er:

„HERR, erhöre mich bald, mein Geist vergeht; verbirg dein Antlitz nicht vor mir, dass ich nicht gleich werde denen, die in die Grube fahren. Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir. Errette mich, HERR, von meinen Feinden; zu dir nehme ich meine Zuflucht.“

Das ist die beste Adresse für alle Herzensanliegen – ohne Anmeldefristen und Wartezeiten.

Autor/-in: Annegret Schneider