06.02.2022 / Audio-Beiträge

Der Tag der Abrechnung

Matthäus 25,14–30

Man kann das Himmelreich auch am Beispiel von dem Mann erklären, der auf eine Reise ging. Er rief alle seine Diener zusammen und gab ihnen Geld, das sie während seiner Abwesenheit für ihn anlegen sollten. Einem gab er fünf Beutel Gold, einem anderen gab er zwei Beutel und dem dritten gab er einen Beutel - jeweils ihren Fähigkeiten entsprechend. Dann reiste er ab. Der Diener, der die fünf Beutel erhalten hatte, ging sofort daran, das Geld anzulegen, und konnte es bald verdoppeln. Der Diener mit den zwei Beuteln machte sich ebenfalls sogleich an die Arbeit und verdoppelte das Geld. Der Dritte jedoch, der den einen Beutel Gold bekommen hatte, grub einfach ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn, um es sicher zu verwahren. Nach langer Zeit kehrte ihr Herr von seiner Reise zurück und rief sie zu sich. Sie sollten ihm berichten, was sie mit seinem Geld gemacht hatten. Der Diener, dem er fünf Beutel Gold anvertraut hatte, sagte: `Herr, du gabst mir fünf Beutel Gold, und ich habe sie verdoppelt.´ Der Herr freute sich sehr. `Gut gemacht, mein guter und treuer Diener. Du bist mit diesem kleinen Betrag zuverlässig umgegangen, deshalb will ich dir größere Verantwortung übertragen. Lass uns miteinander feiern!´ Als Nächstes kam der Diener an die Reihe, der die zwei Beutel Gold bekommen hatte. `Herr, du hast mir zwei Beutel Gold gegeben, und ich habe sie verdoppelt.´ Der Herr sagte: `Gut gemacht, mein guter und treuer Diener. Du bist mit diesem kleinen Betrag zuverlässig umgegangen, deshalb will ich dir größere Verantwortung übertragen. Lass uns miteinander feiern!´ Dann kam der Diener mit dem einen Beutel Gold und sagte: `Herr, ich weiß, du bist ein strenger Mann, der erntet, was er nicht gepflanzt hat, und sammelt, was er nicht angebaut hat. Ich hatte Angst, dein Geld zu verlieren, also vergrub ich es in der Erde. Hier ist es.´ Aber der Herr erwiderte: `Du böser, fauler Diener! Du hältst mich für einen strengen Mann, der erntet, was er nicht gepflanzt hat, und der sammelt, was er nicht angebaut hat? Du hättest wenigstens mein Geld zur Bank bringen können, dann hätte ich immerhin noch Zinsen dafür bekommen. Nehmt diesem Diener das Geld weg und gebt es dem mit den zehn Beuteln Gold. Wer das, was ihm anvertraut ist, gut verwendet, dem wird noch mehr gegeben, und er wird im Überfluss haben. Wer aber untreu ist, dem wird noch das wenige, das er besitzt, genommen. Und nun werft diesen nutzlosen Diener hinaus in die Dunkelheit, wo Weinen und Zähneknirschen herrschen.´

Matthäus 25,14–30

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Der Chef ist schon lange weg. Er hat seinen Mitarbeitern Geld zu Verwaltung anvertraut und erwartet, dass sie in seiner Abwesenheit damit arbeiten. Dem einen hat er sehr viel gegeben, dem Nächsten die Hälfte zugeteilt. Und der Dritte? Der hat einen Sack voll Bares zur Verwahrung erhalten. Monate später kehrt der Chef von seiner Reise zurück und bittet zum Rapport. Der erste und der zweite Mitarbeiter haben jeweils die ihnen anvertrauten Gelder verdoppelt. Der Chef freut sich. Der Dritte aber hat nichts dazu erwirtschaftet. Der Chef ist sauer und bestraft den Mitarbeiter. Diese Geschichte hat Jesus einmal erzählt- sie steht im Matthäusevangelium. Ich lerne daraus: Ich sollte etwas aus dem machen, was mir anvertraut worden ist. Denn auch wenn’s länger dauern sollte – der Tag kommt, an dem ich darüber Rechenschaft ablegen muss, was ich getan und gelassen habe.

Wolf-Dieter Kretschmer