10.02.2025 / Bibel heute

Das Bekenntnis des Petrus und die erste Leidensankündigung

Und es begab sich, als Jesus allein betete, waren seine Jünger bei ihm; und er fragte sie und sprach: Wer, sagen die Leute, dass ich sei? Sie antworteten und sprachen: Sie sagen, du seiest Johannes der Täufer; andere aber, du seiest Elia; andere aber, es sei einer der alten Propheten auferstanden. Er aber sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Du bist der Christus Gottes![...]

Lukas 9,18–27

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1. Eine kleine Kulturanalyse: Die Überzeugung anderer, wer Jesus ist!

Es gibt verschiedene Überzeugungen darüber, wer Jesus ist. Auch in Deutschland gibt es einige. Lassen Sie uns dazu eine kleine Kulturanalyse machen: Muslime sehen Jesus als großen Propheten, Buddhisten als erleuchteten spirituellen Lehrer, Atheisten sehen Jesus vielleicht als historische Person und Moralprediger. Manche sind sich noch unsicher.

Der heutige Bibeltext startet genau mit dieser Frage. Jesus fragt seine Schüler: Wovon sind die Menschen, das Volk, überzeugt, wer ich bin? Die Jünger haben auch eine Antwort und stellen verschiedene Überzeugungen dar.

Was ich hier betonen möchte, ist, dass ich, um eine solche Antwort zu geben, die Ohren am Boden haben muss. Die Jünger kannten die Überzeugungen der Menschen um sie herum. Sie waren im Gespräch mit ihnen über Jesus. Für mich ist das ein erster Punkt, den ich für mich mitnehmen kann: Fragen stellen und zuhören. Wer ist Jesus für das Volk? Wer ist Jesus für Deutschland? Das ist auf jeden Fall eine Frage, die ich ins nächste Gespräch mit meinem Nachbarn, Arbeitskollegen oder Freund mitnehmen möchte. So lerne ich die Überzeugung anderer besser kennen.

2. Eine große Herzensanalyse: Meine Überzeugung, wer Jesus ist!

Jesus hört dieser kleinen Kulturanalyse seiner Schüler zu. Nun fragt er seine Schüler: Wovon seid ihr überzeugt, wer ich bin? Ui, jetzt wird es persönlich. Jetzt können seine Schüler sich nicht mehr hinter den Überzeugungen anderer verstecken. Wer ist dieser Jesus für mich? Vielleicht müssen die Schüler Jesu erstmal in sich gehen und von der kurzen distanzierten Kulturanaylse auf die persönliche Ebene gehen: eine Herzensanalyse machen. Die Schüler sind jetzt schon einige Zeit mit Jesus unterwegs. Vielleicht ist sich der eine oder andere erst unsicher, doch als er gesehen hat, dass Jesus Kranke heilt, hat er die Unsicherheiten beiseitegeschoben. Oder als Jesus eine ansprechende Predigt gehalten hat, wird die Überzeugung für einen Schüler stärker, wer Jesus sein könnte.

Im Bibeltext lesen wir davon, dass Petrus das Wort ergreift und seine Überzeugung teilt. Er sagt: Jesus ist der Messias. Sehen Sie das auch so? Vielleicht fragen Sie sich auch, was das Wort Messias überhaupt bedeutet? Hier eine kurze Erklärung: Im Alten Testament wird der Messias als der verheißene Erlöser und König beschrieben, der von Gott gesandt wird, um sein Volk zu erlösen und zu regieren. Die Jünger Jesu erkennen Jesus als diesen Messias an, also als denjenigen, den Gott gesandt hat, um sie von ihren Sünden zu erlösen und als denjenigen, der über ihr Leben bestimmen darf.

So, jetzt wo Sie sich ein bisschen mehr unter dem Begriff Messias vorstellen können. Von einer Skala von 1-5 – wie sehr sind Sie auch davon überzeugt, dass Jesus der Messias, der Erlöser, der König ist?

Als ich den Bibeltext gelesen habe, habe ich mich auch gefragt, ob es auch falsche Überzeugungen gibt? Da stehen mehrere Überzeugungen im Raum. Die einen glauben, er sei ein Prophet, Petrus glaubt, dass Jesus der Messias ist.

Eines kann ich zumindest sicher sagen. Diese Frage, die Jesus hier stellt, ist wohl für jeden die wichtigste aller Fragen, die gestellt werden kann: Wer ist Jesus für mich? Wovon bin ich überzeugt, wer dieser Jesus ist? Wie würden Sie diese Frage beantworten? Verstecken Sie sich nicht hinter den Überzeugungen anderer. Was sagt ihr Herz? Gibt es Zweifel? Überzeugungen können sich mit der Zeit auch ändern. Neue Erkenntnisse oder Erfahrungen können dazu führen, dass Sie sagen: damals sah ich das so, doch jetzt habe ich was Neues erkannt. Jetzt ändere ich meine Überzeugung. Oder jetzt hat sich meine Überzeugung noch verstärkt.

3. Eine authentische Analyse: Lebe ich das, wovon ich überzeugt bin?

Eine Sache ist es ja, Überzeugungen zu haben. Eine andere Sache ist es, diese Überzeugungen auch zu leben. Wie reagieren Sie, wenn Leute irgendwelche Überzeugungen haben, aber dann komplett entgegen dieser leben? Für mich wirkt das dann schnell nicht authentisch. Deswegen möchte ich mit Ihnen jetzt noch anschauen, wie wir selbst konsequent und authentisch, übereinstimmend mit unseren Überzeugungen leben können. Das kann man sich als Christ fragen, aber auch als Muslim, Buddhist, Atheist oder wovon auch immer man überzeugt ist.

Hier im Bibeltext gibt Jesus uns eine Liste für Menschen mit, die mit Jesus unterwegs sind. 

Authentisch Christsein leben heißt:
          Sich selbst zu verleugnen
          Das Kreuz auf sich nehmen
          sein Leben zu verlieren
          sich nicht für Jesu Worte zu schämen

Das klingt zumindest für mich nicht einfach. Warum sollte ich meine Wünsche nach hinten stellen, Schlimmes ertragen und sogar mein Leben verlieren?

Hier ein Gedankenanstoß von jemandem, der genau das authentisch gelebt hat und für seine Überzeugung umgebracht worden ist. Er hieß Jim Elliot und er hat gesagt: „Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.“ Also mit meinen Worten: Es ist nicht dumm, mein Leben für Jesus zu geben, denn ich kann es sowieso nicht behalten. Es ist weise, mein Leben für Jesus zu geben, denn dadurch gewinne ich etwas, was ich niemals verlieren kann.

Nun haben wir eine kleine Kulturanalyse gemacht, wovon Menschen damals und heute überzeugt sind, wer Jesus ist. Dann sind wir noch einen Schritt tiefer gegangen: Wir haben eine große Herzensanalyse gemacht, wo wir uns die womöglich größte Frage ever gestellt haben: Wer ist Jesus für mich? Und zuletzt haben wir analysiert, ob wir auch authentisch das leben, wovon wir überzeugt sind.

Wie Sie wohl Jesus auf seine Frage antworten?

Autor/-in: Samuel Woff