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17.04.2015 / Serviceartikel / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Christine Keller

Brich aus!

6 Käfige, die uns daran hindern, Abenteuer mit Gott zu erleben

Gott hält für jeden ein spannendes Leben bereit. Wer seine Schuld bei Gott abgibt, bekommt nicht nur Vergebung, sondern den Heiligen Geist. Die keltischen Christen nannten den Geist Gottes „Wildgans“ – eine wilde Kreatur, die niemand zähmen kann.  Das Leben mit Gott stellten sie sich entsprechend als abenteuerliche Wildgans-Jagd vor.

Der amerikanische Pastor und Autor Mark Batterson ist der Überzeugung, dass es die Verantwortung jedes Einzelnen ist, sich auf die Abenteuer mit Gott einzulassen. Unbewusst baut man sich häufig Käfige, die von dieser Jagd abhalten. Batterson listet in seinem neuen Buch „Lebe gefährlich! Leidenschaftlich Gott nachjagen“ sechs solcher Käfige auf und beschreibt anhand persönlicher und biblischer Beispiele, wie man aus ihnen ausbrechen kann.

1. Käfig der Verantwortlichkeit

Die meisten Menschen sehnen sich nach Sicherheit und Stabilität. Deswegen wählen viele einen Beruf, der genau das bietet – ob die Aufgabe nun zu ihren Gaben passt oder nicht. Diese Entscheidung ist unverantwortlich verantwortlich. Die Gaben, die Gott den Menschen gibt, verkümmern auf diese Weise. Deswegen ist es ratsam, verantwortlich unverantwortlich zu handeln und Gottes Ruf zu folgen, auch wenn der Weg gewohnte Sicherheit nimmt.

Dieser Ruf Gottes – die Berufung – ist herausfordernd. Gott beauftragt oft für Aufgaben, die über die persönliche Qualifikation hinausgehen. Die Geschichte von Nehemia aus dem Alten Testament bestätigt genau das: Nehemia lebt ein sicheres Leben als Mundschenk, während sich das jüdische Volk in babylonischer Gefangenschaft befindet. Gott legt ihm allerdings den Wiederaufbau der Jerusalemer Mauer ans Herz – und das, obwohl Nehemia keine Ausbildung als Bauingenieur hat. Trotz der vielen Unsicherheitsfaktoren folgt Nehemia Gottes Auftrag und geht in die Geschichte Israels ein!

2. Käfig der Routine

Routine kann etwas sehr Beruhigendes sein – keine negativen Überraschungen, keine Überforderungen. Der Nachteil ist: Man weiß schöne Dinge nicht mehr zu schätzen. Sie sind alltäglich und somit „normal“. Sobald dies eintritt, sollte man bewusst etwas verändern. Zum Beispiel kann man sich ehrenamtlich einer neuen Aufgabe widmen.  

Um die Beziehung zu Gott nicht als selbstverständlich anzusehen, kann man Gott kleine „Altäre“ bauen. Immer dort, wo eine besondere Begegnung mit Gott stattfand, kann etwas an das außergewöhnliche Ereignis erinnern. Möglicherweise ist Lazarus erneut in die Höhle gegangen, in der sein Leichnam lag, bevor Jesus ihn auferweckte. Vielleicht ist auch Zachäus noch einmal auf den Feigenbaum geklettert, von dem aus er Jesus zum ersten Mal gesehen hat. Orte wie diese können die Abenteuerlust ganz neu entfachen.

3. Käfig der Annahmen

Das Schlimmste, das man mit Gott tun kann, ist, ihn in eine Schublade zu stecken. Oft sucht man nach Erklärungen für sein Verhalten, um ihm ein Handlungsschema zuschreiben zu können. Dabei können die Versuche, übermenschliche Phänomene auf menschliche Weise zu beschreiben, sehr kreativ sein.

Im Endeffekt bleibt Gott aber immer geheimnisvoll. Deswegen ist es gefährlich anzunehmen, man wüsste mehr, als man tatsächlich tut. Es ist für die Beziehung zu Gott sogar förderlich, so wenige Vorannahmen wie möglich zu haben! Nur auf diese Weise ist und bleibt man offen für Gottes Wegweisung auf uns unbekannten Strecken. Als gutes Beispiel dient Abraham: Er hat kaum etwas über Gott gewusst, folgt aber dessen Aufforderung in ein neues Land zu gehen. Die Wanderung dorthin war Abenteuer pur!  

4. Käfig der Schuld

Jesus spricht Menschen frei – von jeder Schuld, die man jemals auf sich geladen hat. Jesus hat alle schlechten Taten und Gedanken auf sich genommen und sie durch das Kreuz aus der Welt geschaffen. Solange Menschen auf dieser Erde leben, werden sie aber immer wieder Fehler machen. Jesu Vergebung verspricht jedes Mal einen Neuanfang – aber gönnt man sich diesen selbst auch? Schuld, die man sich selbst nicht vergibt, hält gefangen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, das persönliche Versagen durch Vergebung zu überwinden. Nachdem Petrus Jesus zum Beispiel drei Mal verleugnet hat, gibt Jesus ihm eine neue Chance. Und was für eine: Petrus soll Fels der Gemeinde werden! Mit dieser Berufung beginnt ein neuer Abschnitt in Petrus‘ Leben. Petrus hätte viel verpasst, wenn er diese neue Chance nicht ergriffen hätte.

5. Käfig des Versagens

Wenn alles gut läuft, man glücklich und zufrieden ist, lässt man sich ungern auf neue Pläne ein. Wenn Gott auf etwas Neues aufmerksam machen möchte, kann es passieren, dass er geliebte alte Projekte auflaufen lässt. Das Scheitern macht bewusst: Man kann sich nicht auf Fähigkeiten verlassen! Als Christ ist man immer abhängig von Gott. Es ist deswegen wichtig, sich nicht zu lange mit dem Scheitern aufzuhalten, sondern stattdessen die Augen offen zu halten, wo Gott eine neue Tür öffnet.

Paulus beispielsweise kentert mit einem Schiff, als er sich auf dem Weg nach Rom befindet. Er strandet auf der Insel Malta und wird dort auch noch von einer Schlange gebissen. Da er an dem Biss nicht stirbt, werden die Bewohner auf ihn aufmerksam. Er betet für die Kranken auf der Insel, Gott heilt viele, eine Erweckung geschieht. Menschen lernen Gott kennen, weil Paulus‘ Schiff gekentert ist und er dann noch von einer Schlange gebissen wird.

6. Käfig der Angst

Ein Verlust wiegt psychisch mehr als ein Gewinn. Was eine wissenschaftliche Studie nun beweist, ist jedem emotional vertraut. Aus Angst vor Verlust nimmt man zum Beispiel riskante Projekte erst gar nicht in Angriff: Bei Unsicherheit lieber nichts tun, als etwas Falsches. Aber ist es weniger schlimm, unzählige Möglichkeiten zu verpassen, in denen man hätte der Wildgans nachjagen können? Hier muss man vielleicht lernen umzudenken  und sich von der Angst lösen, die einen gefangen hält!

Jonathan ist jemand, der viel gewagt hat. Als sich Israel im Krieg gegen die Philister befindet, macht sich Jonathan kurzerhand mit seinem Waffenträger auf, um in das feindliche Lager zu gehen. Das ist nicht nur riskant, sondern lebensgefährlich! Die beiden Männer wagen es im Vertrauen auf Gott und gewinnen: Nachdem die beiden Israeliten die ersten Philister besiegt haben, bricht das Heer der Philister in Panik aus. Jonathans Mut wird belohnt!

 Christine Keller

Christine Keller

  |  Redakteurin

Hat in der Redaktion von ERF Jess gearbeitet. Ist ansonsten als freie Journalistin auch online und hinter der Kamera unterwegs. Sie hat Hummeln im Hintern, was aber nicht weh tut. Sie liebt es, To-Do-Listen zu schreiben und abzuhaken. Wenn‘s doch mal entspannt sein soll, nimmt sie gern ein gutes Buch zur Hand.

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