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/ Wort zum Tag

„Was sagt mein Herr?“

Herbert Laupichler über Josua 5,14.

Josua fiel auf sein Angesicht zur Erde nieder, betete an und sprach: Was sagt mein Herr seinem Knecht?

Josua 5,14

Nach dem Tod von Mose, dem großen Führer des Volkes Israel war Josua sein Nachfolger geworden. Und stand jetzt vor der großen Aufgabe, das Land Kanaan zu erobern. Als verheißene neue Heimat für das Volk Israel. Gerade hatte das Volk Israel den Jordanfluss überquert und lagerte in der Ebene vor der Metropole Jericho. Und offensichtlich musste als Nächstes diese strategisch so wichtige Stadt erobert werden.

Bei dem Durchgang durch den Jordan hatte Gott genau gesagt, was das Volk zu tun hatte. Aber jetzt fehlt der göttliche Befehl für das weitere Vorgehen. Vielleicht war Josua in diesen Tagen des Wartens schon ungeduldig geworden. Vielleicht hatte er bereits begonnen, eine eigene Strategie zu planen. Doch mit welchen Waffen sollten die Soldaten eigentlich kämpfen? Wollten sie etwa mit Schleudern, Speeren und Schwertern Jericho besiegen? War ihre Ausrüstung angesichts der Mauern von Jericho nicht wie Spielzeug?

Als Heerführer war Josua bisher eigentlich recht erfolgreich gewesen. Militärisch hatte er reichlich Erfahrung sammeln können, zum Beispiel in den Kriegen während des Durchzugs des Volkes durch die Wüste. Aber eine mit Mauern befestigte Stadt hatte Josua noch nie erobert. Sicher erinnerte er sich an die Worte der anderen Spione vor vierzig Jahren, die gesagt hatten, dass die Städte des Landes groß seien und bis an den Himmel ummauert. Nachzulesen in 5. Mose 1 Vers 28.

Ich denke, um über alle seine Fragen in Ruhe nachzudenken, war Josua allein vor das Zeltlager des Volkes Israel gegangen. Ganz in der Nähe der Stadt Jericho. Vielleicht in Gedanken versunken, schreckt Josua plötzlich hoch. Ein Mann mit einem Schwert in der Hand steht vor ihm. „Freund oder Feind“, fragt ihn Josua. Der Mann gibt sich zu erkennen und sagt: „Ich bin der Fürst über das Heer des HERRN.“ Mit anderen Worten: Josua, du bist nicht allein. Ich will ab jetzt mit und für das Volk Israel kämpfen.

So wie bei Abraham, Jakob oder Mose war auch hier Josua sofort klar, dass ihm nicht ein Mensch gegenüberstand sondern der Engel des Herrn. Josua wusste sofort, was er jetzt tun musste: „Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde nieder, betete an und sprach zu ihm: „Was sagt mein Herr seinem Knecht?“ Aus diesen Worten spüre ich richtig, wie erleichtert Josua war. Überwältigt fällt er auf sein Gesicht und betet an. Jetzt ist er nicht mehr allein, wenn es darum geht, die Stadt Jericho zu erobern und anschließend für das Volk Israel das Land Kanaan in Besitz zu nehmen.

Jetzt kann sich Josua auch zurücknehmen. Er, der erfahrene Heerführer verzichtet auf den eigenen Führungsanspruch. Nicht mehr er will das Sagen haben, sondern der Engel des Herrn das soll übernehmen. Und Josua wartet in einer weisungsgebundenen Position als Knecht auf dessen Befehle.

Zugegeben. Dieses Erlebnis des Josua ist einige tausend Jahre her. Und heute leben wir im Jahre 2016. Ich muss gestehen: Mir hat sich noch nie ein Mann mit einem Schwert in den Weg gestellt. Nicht einmal im Traum. Und trotzdem gibt es für mich als Christ eine göttliche Person, die vor mir her geht. Die auch in meinem Leben gerne die Führung übernehmen will. Diese göttliche Person ist Jesus Christus. Er ist am Kreuz von Golgatha für mich gestorben. Und durch meinen Glauben an diese Tatsache gehöre ich jetzt zu Jesus und zur Familie Gottes.

Und genau wie Josua will ich Jesus jeden Tag fragen: Was sagt mein Herr? Und ich bin sicher, dass er antwortet. Jesus antwortet vor allem durch die Bibel. Dem Wort Gottes zu uns Menschen. Er antwortet aber auch durch andere Christen und vielleicht auch durch diese kurze Andacht.

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Kommentare (1)

Ina W. /

Sehr geehrter Herr Laupichler,
ein Engel des Herrn hat in der Bibel nie eine Anbetung angenommen, sondern verwehrt. Josua aber betet an und eine Anbetung haben nur unser Vater und Jesus angenommen. mehr