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Du sollst dem Tauben nicht fluchen

Elke Drossmann über 3. Mose 19,14.

Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten.

3. Mose 19,14

„Ach, die Heilige“ – wenn dieser Ausdruck in einem Gespräch fällt, ist das meist abfällig gemeint. Dahinter steckt der Verdacht: Die gehört nicht wirklich zu uns. Die ist irgendwie anders. Und damit hat der Recht, der diese Bemerkung gemacht hat. Wer heilig ist, gehört tatsächlich nicht mehr dazu. Weil er jemand anderem gehört: Gott. Das Volk Israel hat das gleich zu Anfang seines Bestehens gelernt und buchstabiert es 3 ½ tausend Jahre später immer noch durch.

Israel ist bis heute anders als andere Völker. Viele Journalisten behandeln Israel in ihren Nachrichten, Reportagen oder Kommentaren anders als seine Nachbarn. Israel gehört nicht richtig dazu.  Warum?

Das Volk Israel ist heilig. Es gehört Gott. Jeder, der zu Gott gehört, ist heilig. Das spüren andere. Manche sind davon fasziniert, andere stößt das ab. Sie mokieren sich darüber.

Im 3. Buch Mose gibt es Bestimmungen, die beschreiben, was Heilige auszeichnet.

Sie haben Teil am Wesen Gottes. Gott selbst ist heilig, und die, die zu ihm gehören, sind es auch (3. Mose 19, 2) bzw. sollen es sein. Das zeigt sich an bestimmten Verhaltensweisen, weil sie zu Gott passen. Gott selbst gibt sie vor und erinnert daran.

Im Kapitel 19 werden einige Beispiele genannt, die beschreiben: Wer zu Gott gehört, verhält sich so: Er achtet seine Eltern, Feiertage sind durch bestimmte Opfer und Feiern gekennzeichnet. Gott allein gibt den Ton an. Andere Stimmen, die denselben Einfluss haben, sind inakzeptabel. Dankopfer sind in einer bestimmten Art Gott darzubringen, bei der Ernte soll ein Teil nicht abgeerntet werden. Etliches erinnert an die 10 Gebote, so auch die folgenden Hinweise: Stehlen geht gar nicht, lügen auch nicht, genauso wenig Betrug oder ein Meineid. Der Nächste soll gerecht entlohnt werden und dann kommt die Tageslosung für heute, Vers 14:

„Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten; ich bin der Herr.“ Einen, der nicht hören kann, soll ich nicht schmähen – so heißt es im Hebräischen. Er kann es ja nicht hören und hat keine Chance, sich zu verteidigen. So verhält sich Gott nicht, obwohl Israel und obwohl Christen, die heute auch zu Gottes Volk gehören, oft taub für seine Worte sind. Heilig sein, heißt: So wie Gott mich achtet, soll ich auch den anderen achten. Auch mit dem, was ich sage und erst recht gegenüber jemanden, der sich nicht wehren kann.

Wenn einem Blinden etwas Ungewohntes vor die Füße kommt, fällt her hin. Logisch, er kann es ja nicht sehen. Einer der Stammväter Israels – Jakob – hatte genau das gemacht. Er hatte sich ein Fell um die Arme gebunden, um seinen Bruder Esau vorzutäuschen. Damit hat er seinen fast blinden Vater dazu gebracht, ihm den Segen für den erstgeborenen Sohn zuzusprechen, statt seinem Bruder Esau. Der Vater ließ sich täuschen – er konnte Jakob ja nicht sehen. Dieses Verhalten von Jakob passte nicht zu einem heiligen Gott. Er musste dann auch von Zuhause fliehen.

Jesus, der Sohn Gottes ist heilig, wie Gott selbst auch. Jesus hält sich dran: Er zieht über keinen Tauben her. Er stellt auch keinem Blinden ein Bein. Im Gegenteil. Er heilt beide – Taube und Blinde. Das lässt sich in den Evangelien nachlesen. Als Christ gehöre ich zu Gott und bin heilig. Können andere das an meinem Verhalten erkennen?

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