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Radiomissionar Jakob Jambazian verstorben

Musikstücke für Sendungen selbst geschrieben

Eriwan/Wetzlar (ERF). Im Alter von 78 Jahren ist der langjährige Leiter der Armenien-Redaktion der Radiomission TWR, Jakob Jambazian, an den Folgen von zwei Schlaganfällen am 16. Juli in der armenischen Hauptstadt Eriwan verstorben. Jambazian wurde in Jerusalem geboren und besuchte dort arabische Schulen. Als er elf Jahre alt war, zog seine Familie in die jordanische Hauptstadt Amman um. Nach einem Theologiestudium an der Bibelschule in Beatenberg/Schweiz arbeitete er zunächst als Radiomissionar im Libanon. Mit dem Ausbruch des Bürgerkrieges siedelte Jambazian 1975 nach Wetzlar um, wo er seine Arbeit bei ERF Medien fortführte. Nach einem schweren Erdbeben 1988 in Armenien, das an die 40 000 Menschen ihr Leben kostete, begann er dort Hilfsprojekte  in die Wege zu leiten. Der Zerfall der Sowjetunion machte es möglich, dass er 1994 nach Armenien zog und dort das Hilfswerk „Armenian help center“ gründete, das mehr als 5.000 Kinder und deren Angehörige betreute. Auch als Komponist war Jambazian aktiv. Er schrieb über 1.000 türkische, armenische und arabische Musikstücke, die in den Radiosendungen eingesetzt wurden. Unter den Liedern war auch ein Requiem, das an den Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg 1915 und 1916 erinnerte. Dabei kamen Schätzungen zufolge zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Menschen ums Leben. TWR-Vizepräsident Werner Krömer (Wien) würdigte Jakob Jambazian als herausragenden Radiomissionar. Neben den Sendungen für Armenien habe er sich auch um die Beiträge für den Nahen Osten, die Persisch sprechende Welt und die Türkei verdient gemacht.  Jakob Jambazian hinterlässt seine Frau Knar und drei erwachsene Söhne.
 

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