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08.01.2021 / Sport / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Vera Nölke

Kämpfen lohnt sich!

Der Kickboxer Edik Mahmudyan über seinen Umgang mit Fairness.

Argumente werden ausgetauscht, der andere zu überzeugen versucht. Stimmen werden lauter. Verletzende Worte fliegen durch den Raum und treffen das Gegenüber. Miteinander respektvoll kommunizieren ist nicht immer einfach. Edik Mahmudyan greift in solchen Situationen auf seine Erfahrungen als Sportler zurück. Er ist Kickboxer. Die Schläge parieren und nach einem Treffer ruhig durchatmen – das sind Verhaltensweisen, die in Gesprächen genauso hilfreich sind wie im Kickboxen. Vera Nölke stellt Edik Mahmudyan vor.
 

 

Edik Mahmudyan ist aktiv als Kickboxer – und er ist Christ. In jedem Fight respektiert er seinen Gegner und sieht seinen Mut. Der Sportler freut sich auf das Kräfte messen mit seinem Gegner und auf einen fairen Kampf. Fair zu sein heißt für ihn, bei einem Tiefkick, der nicht erlaubt ist, auf den Gegner zuzugehen und sich zu entschuldigen.

Kämpfer kennen ihre Kraft

Edik Mahmudyan trainiert viel in seiner Wahlheimat Siegen. Dadurch lernt er seine körperliche Kraft kennen und gewinnt an mentaler Ausdauer. Was Edik Mahmudyan lernt über seine eigene Schlagkraft, fasst er so in Worte: „Diesen harten Schlag, den ich abfeuere, den kann ich genauso zurückbekommen.“ Das körperliche Training fördert auch seine mentale Stärke. Ein Schlag, der ihn dann trifft, bringt ihn nicht mehr so schnell aus der Fassung.

Kämpfer werden getroffen

Wird der Kickboxer im Fight getroffen, nimmt er sich selbst wahr: Bin ich zu hastig gewesen, zu aggressiv? Wenn Mahmudyan merkt, dass er in die Enge gedrängt wird, macht er lieber einen Schritt zurück, anstatt wild drauf los zu preschen. Dabei hilft tief durchatmen. Die Übungen und Kämpfe lehren ihn, nicht in blinder Wut zuzuschlagen.

Beim Kickboxen führt Edik Mahmudyan verschiedene Aktionen durch und beobachtet, wie sein Gegner darauf reagiert. Wenn dieser sofort nach seinem Angriff kontert, muss Mahmudyan als Angreifer seine Taktik ändern. Tut der Gegner nichts, kann er das zu seinem Vorteil nutzen.

Kämpfer agieren und reagieren

Früher war für Edik Mahmudyan Gewalt oft das Mittel der Wahl, um Konflikte schnell auszutragen. Durch das Kickboxen hat er gelernt, gelassener zu agieren. Er nimmt es in Kauf, auch Schläge einzustecken und seine Gefühle zu kanalisieren. Ein Prinzip, dass er auch verfolgt, wenn er mit anderen diskutiert. Mahmudyan vegleicht die Schläge im Kickboxen mit Worten, die wie ein Schlag ins Herz treffen können. Beim Kickboxen pariert er Schlägen, weicht ihnen aus. Manches verletzende Wort lässt er heute nicht unmittelbar an sich heran.

Früh übt sich

Edik Mahmudian steht nicht selbst im Ring. Inzwischen trainiert er auch die Jugend im Kickboxen. Seine Botschaft an sie: Ihr habt Kraft. Eure Schläge haben Auswirkungen. Die Kinder sollen sich im Training ihrer selbst bewusst werden und ihren Wert erkennen. Mit Blick auf seine eigene Geschichte fasst er zusammen: „Durch das Boxen lerne ich meinen Wert kennen, lerne ich auch, wie wertvoll ich bin“.

Hey, da ist ein Gott, der zu jedem Zeitpunkt hinter mir gestanden hat, als andere mich schon längst aufgegeben haben

Kämpfen? Beten!

Direkt vor dem Kampf betet der gläubige Kickboxer für den Sieg. Denn Edik Mahmudyan liebt den Sport und trainiert, um zu gewinnen. Doch er bittet Gott auch darum, dass er gut mit dem Ergebnis umgehen kann. Eine Niederlage soll ihn nicht aus der Bahn werfen und ein Sieg ihn nicht vergessen lassen, wer Gott ist.

Seine Gedanken dabei: „Hey, da ist ein Gott, der zu jedem Zeitpunkt hinter mir gestanden hat, als andere mich schon längst aufgegeben haben“. Und deshalb will Edik Mahmudyan in Zeiten des Erfolgs wie der Niederlagen Gott an die Stelle rücken. „Er muss zu jedem Zeitpunkt in meinem Leben wichtig sein. Und dafür bete ich.“

Am Ende des Kampfs ist die Umarmung

Am Schluss jedes Wettkampfs steht beim Kickboxen eine Umarmung. Damit bedankt sich Edik Mahmudyan bei seinem Gegner. Der Kickboxer freut sich über das Kräfte messen. Ihn trägt ein biblisches Bild: Gott kämpft für seine Kinder und freut sich, wenn er ihre Herzen damit erreicht.

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