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© SCM R.Brockhaus

06.03.2012 / Buchrezension / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Kim Rosta

Das Geheimnis der Seligpreisungen

Was bedeutet eigentlich selig? Wann ist jemand geistlich arm? Diesen und weiteren Fragen geht Jürgen Werth in seinem neuen Buch auf die Spur.

Die Seligpreisungen sind mir schleierhaft. Jesus formuliert seine Worte so klar – und doch bleiben viele Fragen offen: Warum klassifiziert Jesus die Menschen in barmherzig, friedfertig oder gerecht? Niemand ist doch nur das eine oder das andere. Stellt Jesus hier nicht Ansprüche, die sowieso niemand erfüllen kann? Mit diesen Fragen im Hinterkopf fange ich das neue Buch von Jürgen Werth „Das Geheimnis der Seligpreisungen“ an zu lesen.

Der Inhalt
Der Titel lässt mich erahnen, dass sich die Verse aus Matthäus 5,1-12 nicht bis ins Letzte erklären lassen. Das bestätigt der Autor in seiner Einleitung: „Ein Rätsel kann man lösen, ein Geheimnis muss man stehen lassen. Einem Geheimnis nähert man sich, indem man darüber staunt.“ Ziel des Buches ist es also nicht, eine endgültige Antwort auf die vielen Fragen zu liefern, die die Seligpreisungen aufwerfen. Vielmehr möchte Werth den Text zum Leben erwecken. Systematisch widmet der Autor sich Vers für Vers und zeigt durch viele Beispiele – aus Politik, Geschichte, Mission, der Bibel oder seinen eigenen Erfahrungen –, wie der Mensch auch im 21. Jahrhundert nach dem Vorbild der Seligpreisungen leben kann.

So veranschaulicht er beispielsweise in dem Kapitel „Selig sind, die da leiden“ durch die Geschichte vom Jüngling zu Nain, dass Jesus das Leid der Menschen nie kalt lies (Lukas 7,11-17). Und auch heute nicht kalt lässt. So berichtet er von Pfarrer Paul Deitenbeck, der trotz großer Gebetsunterstützung seine Tochter beerdigen musste - und dennoch zum Schluss getröstet sagen konnte: „Gott wollte sich durch unsere Wunden verherrlichen. Nicht durch ein Wunder.“ Jedes Kapitel endet mit einem persönlichen Gebet, manchmal zusätzlich mit einem Liedtext oder einem Gedicht, das das Gesagte umrahmt.

Lob und Kritik
Einziges Manko an dem Buch ist, dass die Kapitel recht knapp gehalten sind. Nicht selten befinden sich auf einer Seite lediglich eine Überschrift, ein kurzes Gedicht oder wenige Schlagwörter. Die Seitenzahlangabe lässt hier doch ein wenig mehr Text erhoffen.

Positiv ist mir hingegen aufgefallen, dass der Text alles andere als trocken-analytisch geschrieben ist. Das Buch ist eben kein Bibelkommentar im klassischen Sinn. So beantwortet es auch nicht jede meiner Fragen im Detail – was aber im Endeffekt nicht schlimm ist. Denn „Das Geheimnis der Seligpreisungen“ hat eine andere große Stärke: Es hat mir den Inhalt der Worte Jesu lebendig vor Augen gestellt und in meinen Alltag übertragen. Es hat mir Mut gemacht durch die vielen anschaulichen Beispiele von Menschen, die gegen den Strom geschwommen sind und damit Gottes Liebe in die Welt gebracht haben. Ein zusätzliches Plus sind die ansprechende Aufmachung des Buches und die teilweise farbigen Seiten, sodass sich „Das Geheimnis der Seligpreisungen“ auch gut zum Verschenken eignet.

Mein Fazit: Insgesamt ein motivierendes und Mut machendes Buch. Geeignet für jeden, der die Relevanz der Seligpreisungen für das eigene Leben nicht analytisch, sondern ganz praktisch entdecken möchte.


Das Geheimnis der Seligpreisungen

Jürgen Werth

SCM R. Brockhaus

12,95Euro

Gebunden, 120 Seiten

Im ERF-Shop bestellen

Leseprobe

(Bild: SCM Brockhaus)

 

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