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© Gerth Medien

10.05.2011 / Rezension / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Joachim Bär

Um jeden Preis

Wenn Muslime ihren Glauben verlassen, wird deutlich, welchen Preis Christsein haben kann. Dieses Buch erzählt ihre Geschichten.

Hassans Mutter prügeln Polizeikräfte in der eigenen Wohnung zu Tode. Seinen Vater verhaftet und misshandelt die Polizei ebenfalls, er muss seine Firmen auflösen und sich aus seinen zahlreichen öffentlichen Ämtern zurückziehen. Beim Versuch, das Land zu verlassen, wird er erschossen.

Hassan selbst wird verhaftet und gefoltert, schließlich gelingt ihm die Flucht aus dem eigenen Land. Dabei hat sich der 13-Jährige nur eines zu Schulden kommen lassen: Er ist dem Beispiel seines Vaters gefolgt und hat sich als Muslim dem christlichen Glauben zugewandt.

Glaubenswechsel ist Hochverrat
Die Autoren Emir Fethi Caner und H. Edward Pruitt haben in ihrem Buch „Um jeden Preis“ 20 Schicksale von Muslimen gesammelt, die Jesus begegnet sind. Nicht alle sind so drastisch wie die Geschichte von Hassan. Die meisten machen aber das zugrundeliegende Problem deutlich: Ein muslimischer Konvertit verlässt nicht nur seinen Glauben, sondern auch die staatliche Grundordnung – und gefährdet ab sofort angeblich die Sicherheit einer muslimischen Gesellschaft.

Caner, Emir Fethi / Pruitt, H. Edward
Um jeden Preis
239 Seiten
Gerth Medien
ISBN-10: 3865915868

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Bild: Gerth Medien

Anders gesagt: Der Islam ist in vielen muslimischen Ländern Bestandteil des Grundgesetzes. Somit begeht ein Konvertit nebenbei Hochverrat und verliert viele seiner staatsbürgerlichen Rechte. Schwierigkeiten bekommen die ehemaligen Muslime aber weltweit, wie die Geschichten zeigen: Tatiana aus Kirgistan, Wan Mae aus China, Abul aus Bangladesch. Fast alle verlieren Familie, Besitz, Beruf und nicht zuletzt ihre komplette kulturelle Identität.

Missionar kann jeder sein
Die Geschichten wirken mit der Zeit ein wenig stereotyp. Muslime treffen auf scheinbar perfekte Christen, werden nach anfänglichen Zweifeln Christen. Sie bekommen Schwierigkeiten, die gut oder böse enden. Zudem präsentieren die Autoren die Schicksale sehr komprimiert. Es bleibt kaum Raum für Nuancen, Hintergründe oder Dialoge.

Trotzdem machen die Lebensgeschichten von Hassan, Tatiana und Abul klar, wie wichtig der Kontakt zwischen Muslimen und Christen ist. Fast alle haben Jesus gefunden, weil Christen in ihrem Urlaub oder während ihrer Geschäftsreise eine Beziehung mit ihnen begonnen haben – ohne irgendetwas übers Knie zu brechen.

Das Buch verdeutlicht zudem die Chancen, die im authentischen und aufrichtigen Handeln liegen. Gerade weil Christen ehrlich handeln, Armen helfen und sich nicht zu Gewalt hinreißen lassen, wenden sich Menschen dem christlichen Glauben zu. Caner und Pruitt machen deutlich: Missionar kann jeder sein. Denn Chancen für Beziehungen mit Muslimen gibt es nicht nur im Ausland.

 Joachim Bär

Joachim Bär

  |  Unit Leader erf.de / Antenne

Koordiniert die übergreifenden Themen der redaktionellen Angebote des ERF. Er ist Theologe und Redakteur, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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Kommentare (1)

Uwe R. /

Hallo liebe Redaktion,
ich höre immer wieder von solchen Situationen und Geschichten in islamischen Ländern. Wer ist der Antichrist in unserer Welt? Wer verfolgt Christen? Wer ist eine Bedrohung? mehr

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