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© Clem Onojeghuo / unsplash.com

01.03.2021 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Joachim Bär

Welche Möglichkeiten sehe ich?

Eine Erinnerung an Gottes Möglichkeiten in bedrängter Zeit.

Mag sein, die Corona-Pandemie ist für manche die Chance ihres Lebens – mich schränkt sie in vielen Bereichen ein. Einkaufen, Freunde treffen und Kontakte halten, mit Kollegen arbeiten: Die Möglichkeiten sind weniger vielfältig, vieles ist anstrengender als früher. Und damit geht es mir noch gut. Viele Menschen haben ihre Arbeit oder gar Angehörige verloren. Corona-Zeit ist auch bedrängte Zeit.

Mit dieser Situation umzugehen, fordert mich immer wieder heraus. Denn schnell sehe ich nur noch meine Möglichkeiten. Ich kenne solche Momente, gerade im Lockdown. Da bin ich mit meinem Latein auch mal am Ende, bin wie gefangen in mir selbst. Ich hänge in Gedanken den Schwierigkeiten, also den Einschränkungen nach und komme doch nicht vom Fleck.

Gottes Möglichkeiten: niemals eingeschränkt

Es gibt für mich einen zweiten Weg: Gottes Möglichkeiten sehen. Viele Menschen der Bibel sind für mich dafür Vorbilder. Auch sie haben herausfordernde Einschränkungen erlebt. Elisa zum Beispiel. Als er mitten in einem Krieg von einer Streitmacht in einer Stadt eingeschlossen ist, sieht er Gottes Möglichkeiten, Gottes Realität. Seinem Diener sagt er im Angesicht der feindlichen Truppen:

Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind! Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der HERR dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her (2. Könige 6,16-17).

Mich erinnert diese Geschichte daran, dass es mehr gibt als meine Möglichkeiten. Es gibt Gottes Realität, direkt neben und in meinem Alltag. Mit ihr eröffnen sich Gottes Möglichkeiten. Und die sind niemals eingeschränkt. Aus allem und in allem kann er Gutes entstehen lassen. Die Geschichte mit Elisa beispielsweise geht überraschend gut aus: Aus der bedrängten Zeit entsteht zwischenzeitlich Frieden zwischen zwei Völkern. Nachzulesen in den Versen 18 bis 23.

Das verändert mich

Wenn ich mich auf Gottes Möglichkeiten ausrichte, beantwortet mir das nicht alle Fragen. Es ist auch keine Garantie, dass für mich alles glatt läuft. Und doch verändert es mich und meinen Alltag, wenn ich ihn bitte, mit seinen Möglichkeiten in meinen Alltag zu treten.

Damit schaue ich also auf die Möglichkeiten, nicht auf die Einschränkungen. Ich sehe Gottes Mittel und Wege und bleibe nicht in meinen Gedanken stecken. Ich kann ganz anders auf die Ereignisse reagieren, die mich einschränken. Wie man das nennt? Vielleicht: Glauben.

Mit diesem Glauben, mit diesem Vertrauen auf Gott nutze ich die Möglichkeiten. Ein paar Beispiele aus meiner aktuellen Situation: Ich nutze die Chance, einen Freund immer wieder zu einem Spaziergang zu treffen – und es entstehen wunderbare, tiefe Gespräche. Ich lese mehr, bilde mich fort und arbeite an mir. Lasse Gott an mir arbeiten. Und ich genieße die Zeit mit meiner Familie, gestalte sie bewusster, bin dankbar für diese menschlichen Geschenke Gottes in meinem Leben. Die Möglichkeiten sind da. Auch jetzt. Ich entdecke sie mit Gottes Hilfe.

 

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 Joachim Bär

Joachim Bär

  |  Unit Leader erf.de / Antenne

Koordiniert die übergreifenden Themen der redaktionellen Angebote des ERF. Er ist Theologe und Redakteur, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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Kommentare (1)

Daniela D. /

Danke für den mutmachenden Beitrag. Nur was kann ich da machen als Single? Für mich ist die Zeit im Lockdown sehr belastend. Man ist als alleinstehender Mensch doppelt bestraft, und so gesegnet mit mehr

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