„Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, denn von ihm kommt meine Hoffnung“ (Psalm 62,6).
Immer wenn ich zu unbekannten Zielen unterwegs bin, weiß ich die Vorzüge eines Navigationsgerätes zu schätzen. Es ist, als ob jemand an meiner Seite sitzt, der die Karte liest und mich sicher zu meinem Ziel navigiert. Ich kann mich voll und ganz auf die Fahrt und den Straßenverkehr konzentrieren. Das einzige, was mich nervt, ist die lange Zeit, bis das Navi Satellitenempfang hat. Wenn ich in Eile bin oder ungeduldig bin, fahre ich auch schon mal gerne einfach los, bis das Navi Empfang hat. Die ungefähre Richtung kenne ich ja.
Allerdings ist es für das Navi schwieriger, die Verbindung zum Satelliten herzustellen, wenn das Auto schon in Bewegung ist. Dann kann es auch schon mal vorkommen, dass ich die erste wichtige Entscheidung selbst treffen muss. Meist klappt es auch und ich habe die Hoffnung, dass ich schon ans Ziel komme. Aber ich habe keinen sehr ausgeprägten Orientierungssinn.
Deshalb werde ich dann schnell nervös. „Bin ich wirklich richtig? Oder fahre ich vielleicht doch in die falsche Richtung?“ Meine Hoffnung ist zu unkonkret, als dass ich ruhig und entspannt auf Dauer fahren könnte.
Beruhigend zu wissen, dass man auf dem richtigen Weg ist
Ich bin dann immer extrem erleichtert, wenn das Navi endlich den Kontakt zum Satelliten bekommt, die Routenberechnung aktualisiert hat und mir signalisiert: Du bist richtig. Ankunft in 2 Stunden, 34 Minuten. Obwohl ich noch lange nicht am Ziel bin, werde ich ganz ruhig und kann ab diesem Moment die Reise genießen. Denn meine Hoffnung, gut anzukommen, hat auf einmal eine ganz andere Qualität bekommen. Sie hat eine feste Grundlage.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Glauben an Gott. Er ist für mich eine Art Navigationsgerät, das mir hilft, den Weg zu finden. Dabei merke ich: Je mehr Zeit ich habe, um mit Gott im Gebet zu sprechen, desto klarer wird meine Vorstellung davon, wie ein Leben aussehen kann, das er prägt.
Je mehr Zeit ich mir nehme, um auf das zu hören, was er mir durch die Bibel und durch andere Menschen sagt, desto klarer wird das Ziel. Für meine ganz persönliche Beziehung mit Gott und für das, was er durch mich in dieser Welt erreichen will. Das ist eine Hoffnung, die über ein vages Gefühl hinausgeht. Es ist eine Hoffnung, die mich zur Ruhe kommen lässt. Bei Gott.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
OK, danke Katrin. Ich sehe das genauso, aber mein versuchtes Bild ist wohl durch das Wort Beifahrer falsch verstanden; wobei das Navi fast nichts anders ist. Ich wusste den Beitrag oben sehr genau zu … mehrverstehen, wollte eben nur das immer wieder zitierte Navi sagen wir ergänzen. Ein Versuch das Bild in das richtige Licht zu rücken (ich war auch ein wenig naiv voraus zu setzen zu wissen, wer vor 30 Jahren im Rallyesport die wichtigste Person war):
Hier ist der Beifahrer wichtiger als der Fahrer! Die ganze Bibel ist durchzogen von Geschichten wie Menschen, die Gott glauben, von Gott als Werkzeug eingesetzt werden. Klar ist Jesus der Meister und ohne ihn können wir eben nichts tun, aber dennoch sollen wir doch seine Lehrlinge sein. Der Meister lässt doch seinen Lehrling auch mal arbeiten. Er sagt ihm wie, lehrt ihn, lebt und macht ihm vor, wie man eben was auch immer zum Besten tun kann. Die Apostel mussten doch auch viel lernen und verstehen. Learning by doing. Wie konnten denn sonst Petrus und Johannes den Lahmen aufstehen lassen? Nur wenn ich versage, oder zu blind bin, dann schreitet er ein. War das nicht bei der Kanaaniterin so?
Würde ich mit ihm Plätze tauschen, also er kommt alleine zu Recht und war schon immer am Ziel. Doch ich habe den Drang zu lernen und nicht auf der Couch zu liegen. Und der Herr freut sich auch, wenn ich mich entwickle und durch ihn reife, sodass ich durch ihn auch schon das Ziel sicher habe. Deshalb muss ich mit seiner Leitung hinter das Steuer und meine Begabungen gezielt mit vollstem Vertrauen in Jesus und seine Worte einsetzen.
Ich wollte nur einen schwerwiegenderen älteren Aspekt malen, als eben das Navi, das heute jeder kennt. Der erste Unterschied: Das Navi, wie auch im Beitrag genannt, hat doch auch oft Probleme, nicht? Kein 100%iger Verlass. Auf den Beifahrer muss ich mich unbedingt verlassen. Er ist in diesem Fall Mensch, mit dem ich mich eins machen muss. Er weiß um meine Begabungen, kennt genau mein Leistungsmaximum und kann mir so den Weg weisen. Wenn er ausgeschlafen und fit ist, so kann ich mich dennoch nicht zu 100% auf ihn verlassen. Der zweite Unterschied: Eine große Stufe weiter oben ist einzig und alleine Jesus. Er ist rund um die Uhr sofort da, wenn man ihn anruft. ER sagt mir, wie ich den Weg fahre und das Steuer halten muss. Er ist der Garant, dass ich sicher ankomme. Und ich soll lernen wie. Sollte die Gefahr bestehen, das ich vom Weg abkomme, so wird er mir ins Lenkrad greifen und es herum reißen. Und das zu 100%!
Ich sehe das noch ein bischen anders, Jesus will nicht der Beifahrer sein, er will ans Steuer ! :-)
Sicher ans Ziel und das ruhig in der Seele und mit Gewissheit, auch mit 180 über Stock und Stein die „Feinde“ zurück lassen. Meine Gedanken hierzu:
Das „Navi“ wird heute in vielen Beiträgen bildlich … mehreingebracht. Ich war vor 1980 mit 13 Jahren schon Fan von einem Mann, der das „Orgelspiel“ bestens beherrschte. Doch er benötigte immer die Worte, die ihm aus dem „Gebetbuch“ genau im richtigen Moment vorgelesen wurden. Und dann bekam er noch das richtige Werkzeug in seine Hände.
An was denkt Ihr? ....... Bestimmt nicht an Rallyesport, oder? Oder an Walter Röhrl? An Christian Geistdörfer? An Audi Quattro Pikes Peak?
Walter beherrschte das Orgelspiel, das das blitzschnelle Zusammenspiel von Händen und Füssen bezeichnet. Als Beispiel mit dem rechten Fuß auf dem Gaspedal und mit dem linken nicht nur auf der Kupplung, sondern stoßweise auf der Bremse und mit der linken Hand fest am Lenkrad und der rechten ständig am Schalten. Doch er konnte nur so spielen, da neben ihm sein Beifahrer saß, der ihm aus dem Gebetbuch vorlas. Dieser hatte sich bei einer Besichtigung der Strecke vorher Worte niedergeschrieben, die dann im Rennen vorher schon sagten, ob es eine Kuppe, eine enge Linkskurve oder gar rechts einen gefährlichen Abhang gibt. Und schlussendlich mit dem perfekten Auto, dass übermäßig Leistung, mit allen Rädern Antrieb hatte, die richtige Aerodynamik hatte, konnte er unbesiegbar sein.
Da war kein Warten auf Empfang. Nein, der Weg wurde schon vorher aufgeschrieben. Ein ca. die Richtung mal einschlagen wäre u.U. tödlich gewesen! Walter Röhrl konnte nur Siege fahren, da er mit den zuverlässigen Worten seines Begleiters und dem ihm gegebenen Werkzeug unter Einsatz seiner Gaben geleitet wurde.
Die Zuschauer erinnern sich vielleicht nicht unbedingt an den Namen des Beifahrers, aber Walter selbst sicherlich schon und weiß, dass er ohne ihn gar nichts kann und nur mit ihm zum Sieg kommt! Wer ist Euer Beifahrer? Selbst wenn man mal schnell durchstarten muss?