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02.06.2014 / Gedanken zum Monatsspruch im Juni / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Hans Wagner

Lecker oder eher nicht?

Warum man am Geschmack erkennen kann, ob die Frucht bekömmlich ist. Eine Andacht zum Monatsspruch

Meine Frau und ich bekamen zur Hochzeit ein kleines Apfelbäumchen geschenkt. Es war nur knapp 1,5 m hoch und hatte nur ein wenige Zweige. Wir suchten einen guten Platz aus, damit der Baum genügend Sonne, Schatten und Regen abbekommen konnte. Und selbstverständlich wurde dann dieser kleine Baum mit eigenen Händen gepflanzt.

Erwartungsvoll auf die Frucht warten

Nun steht er hinterm Haus auf unserem Rasen, wächst und gedeiht. Zwar haben wir einige Pflanzen und Bäume im Garten, doch dieser Baum steht verständlicher Weise unter ganz speziellen Beobachtung. Schließlich ist es „unser“ Baum. Jetzt, wo gerade Frühling ist, haben wir entdeckt: Er blüht. Ein schönes Gefühl. Und sogleich stellen wir uns die spannende Frage: Wird er dieses Jahr schon Früchte tragen?

Zugegeben: Wir warten auch aus einem anderen Grund auf die erste Ernte. Als wir den Baum geschenkt bekamen, war ein kleines Zettelchen dran, auf dem die Apfelsorte stand. Leider ist uns diese Beschreibung abhanden gekommen. Nun müssen wir warten, bis wir die erste Frucht des Baumes in der Hand halten können. Dann können wir die genaue Sorte bestimmen.

Am Ergebnis wird die Frucht sichtbar

Ein ähnliches Bild wird in der Bibel gerne genutzt. Jesus sagt einmal, im Blick auf einige Heuchler: „An den Früchten ist zu erkennen, was der Baum wert ist.“ (Mt. 12,33) Auch der Apostel Paulus gebraucht das Bild in seinem Brief an die Gemeinden in Galatien. Zunächst stellt er ihnen die Frage: „Lebt ihr aus menschlicher Selbstsucht oder aus dem Geist Gottes?“ Als Antwort gibt er weder Verhaltensregeln weiter noch hebt er den Zeigefinger. Vielmehr lenkt er ihren Blick auf das, was am Ende sichtbar wird. Ist es beispielweise Eifersucht, sexuelle Unmoral, Rechthaberei oder Streit? Das alles ist die Frucht eines Lebens aus menschlicher Selbstsucht. Der Geist Gottes dagegen lässt als Frucht eine Fülle von Gutem wachsen: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung.“ (Gal. 5,22+23)

So wird es gut!

In vielen Situationen habe ich mich als Christ gefragt: „Tue ich das, was Gott von mir erwartet?“ Manchmal wusste ich es nicht. Dann kam ich zu dem Ergebnis: Eigentlich ist die Frage in der Regel recht einfach zu beantworten. Ich brauche doch nur mal abzuschätzen, was am Ende meines Handelns herauskommen wird. In den meisten Fällen ist sehr schnell klar, wo ich die zu erwartende Frucht einordnen kann und ob ich mein Verhalten ändern soll. Das allerdings kann ich dann nicht aus eigener Kraft. Nein, ich brauche die Hilfe Gottes, seine Kraft. Ich suche also seine Nähe, jeden Tag. Ich pflanze mich und mein Leben so dicht wie möglich an ihn heran, um mich von ihm mit allem versorgen zu lassen, was mich lebendig macht und was schließlich seine Frucht hervorbringt.

 Hans Wagner

Hans Wagner

  |  Unit Leader ERF Plus

Alles, was von Gott kommt, ist Liebe, auch wenn es nicht immer so aussieht.“ Diese Überzeugung begleitet den Niederrheiner Theologen schon seit vielen Jahren und spiegelt sich in seinem Gruß „Alles Liebe“ wieder. Gemeinsam mit seiner Frau ist er ein Reisender, liebt gute Rock- und Popmusik und freut sich über jeden Moment, an dem er Live am Mikrofon sein kann.

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Kommentare (1)

Walter H. /

Danke für Ihren wertvollen Beitrag

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