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© Benjamin Davies / unsplash.com

27.09.2018 / Andacht / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Hannah Thielmann

Im Sturm untergehen

Was die Bibel zum Thema Angst sagt.

Donald Trump: Gegenwärtig macht nichts auf der Welt den Deutschen so viel Angst wie die Politik des amerikanischen Präsidenten. Das ergab eine repräsentative Studie der R+V-Versicherung für 2018. Weniger Angst haben die Deutschen hingegen vor einer schweren Erkrankung oder davor, arbeitslos zu werden.

Egal, wie diese Ängste der Deutschen zu bewerten sind, eines steht fest: Angst ist in vielen Fällen überlebenswichtig. Sie schützt mich vor Dingen, die mir schaden könnten, und ist damit ganz natürlich. Ich erinnere mich beispielsweise daran, dass meine Angst, von einer Schlange gebissen oder von einem Skorpion gestochen zu werden in Afrika überlebenswichtig war. Trotzdem ist klar: Angst kann auch negative Folgen haben. Angst kann mich lähmen und mir das Leben erschweren. Sie kann mich unfrei machen. Ein Beispiel: Meine Angst davor, bei einer Sache zu versagen, ist immer dann ungesund, wenn ich all meine Ressourcen nur darauf verwende, alles richtig zu machen. Dann schlafe ich wenig, kann nicht abschalten und sehe nur noch die negativen Dinge. Das macht krank.

Angst kann auch negative Folgen haben. Angst kann mich lähmen und mir das Leben erschweren. Sie kann mich unfrei machen.

Jesus zieht Petrus aus seiner Angst heraus

Auch die Personen aus der Bibel kennen die Angst – sehr gut sogar. So ruft beispielsweise David, der vor rund 3.000 Jahren König von Israel war, zu Gott: „Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten!“ (Psalm 25,17). Ebenso wird im Neuen Testament von Angst-Erlebnissen berichtet. Eine für mich sehr einprägsame Angst-Geschichte ist die Erzählung, wie Petrus übers Wasser geht (Matthäus 14,22-33). Die Jünger Jesu sind in einem Boot auf dem See Genezareth unterwegs und kommen in ein Unwetter. Mitten auf dem See läuft ihnen Jesus entgegen. Nach einer ersten Schrecksekunde will Petrus ihm über das Wasser entgegenlaufen. Jesus ist einverstanden und ruft ihn sogar zu sich. Zuerst traut sich Petrus, auf Jesus zuzulaufen, doch als er das Unwetter um sich herum wahrnimmt, bekommt er Angst und beginnt zu sinken. Er schreit: „Herr, hilf mir!“ Und Jesus rettet ihn. Petrus hat offensichtlich seinen Blick von Jesus abgewandt und nur noch den Sturm um sich herum wahrgenommen. Da fürchtet er sich so sehr, dass es ihm sprichwörtlich den Boden unter den Füßen wegreißt. Er versinkt in seiner Angst und Jesus muss ihn wieder herausziehen. Jesus lässt Petrus nicht alleine und fordert ihn auch nicht auf, zu schwimmen. Nein, er zieht ihn wieder nach oben. In der Bibel steht, dass dann der Sturm aufhört. Ob Petrus seine Angst verliert, wird allerdings nicht erwähnt. Aber Jesus ist da. Und er rettet. In ihm hat sich Gott den Menschen gezeigt. Und in ihm wird Gottes Macht spürbar.

Jesus lässt Petrus nicht alleine und fordert ihn auch nicht auf, zu schwimmen. Nein, er zieht ihn wieder nach oben.

Jesus ist mächtiger als alles, was Angst macht

Diese eindrückliche Geschichte passt sehr gut zu dem Versprechen von Jesus: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Johannes 16,33). Jesus verspricht nicht, dass ich keine Angst mehr vor einem Sturm haben werde. Aber er erklärt etwas viel Wichtigeres: Jesus hat die Welt überwunden. Er ist mächtiger als das, was mir auf dieser Erde Angst macht. Er ist mächtiger als der Sturm, und er kann mich dort herausziehen. Er bringt mich zurück ins sichere Boot. Es gibt nichts, das mehr Macht hat als Jesus Christus. Natürlich habe ich hier auf Erden Angst vor Spinnen, vor der Dunkelheit oder vor dem Versagen. Aber ich weiß: Jesus hat alles besiegt – alles, was mir Angst machen könnte. Auch den Tod.

Natürlich habe ich hier auf Erden Angst vor Spinnen, vor der Dunkelheit oder vor dem Versagen. Aber ich weiß: Jesus hat alles besiegt – alles, was mir Angst machen könnte. Auch den Tod.

Durch Singen die Dunkelheit bezwingen

Und wie kann ich nun mit meinen Ängsten konkret umgehen? Erstens kann ich mit Jesus über meine Angst sprechen. Ich kann zu ihm beten. Er selbst hatte Todesangst (Markus 14,34), als er wusste, dass er bald hingerichtet werden würde. Daher weiß er ganz genau, was es heißt, Angst zu haben. Er weiß, wie ich mich mit meinen Ängsten fühle. Wenn die Angst wie ein schwerer Rucksack ist, möchte er mir beim Tragen helfen. Er hat die Kraft dazu. Nichts ist stärker als er. Und zweitens hilft es, sich immer wieder selbst daran zu erinnern: Nichts, was mir Angst macht, hat mehr Macht als Gott. Ich singe deshalb immer, wenn ich alleine in der Dunkelheit bin. Dunkelheit macht mir Angst. Aber wenn ich Gott mit Liedern lobe, erinnere ich mich selbst daran, dass Gott die Dunkelheit schon längst durch Jesus Christus besiegt hat.
 

 Hannah Thielmann

Hannah Thielmann

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Kommentare (1)

Norbert D. /

Die Geschichte mit den Jüngern auf See im Matthäus Evangelium und die Beziehung mit Petrus zu Jesus im Besonderen zeigt auf, was
förderlich ist und was unser Leben rettet. Warum dann die Leute nach mehr

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