Zeit zum Warten hat niemand. Auch ich nicht. Allein schon das Wort Warten ruft in mir ein inneres Kribbeln hervor. Je länger die Wartezeit ist, umso stärker das Kribbeln und der unangenehme Druck. Das Warten an der Kasse im Supermarkt nervt mich, dauert zum Glück aber meistens nicht so lange. Die Menge an Lebensmitteln auf dem Kassierband werden weniger und schon ist man selbst dran. Schlimmer ist es in Fragen, die das Leben stark betreffen und bei denen das Ende alles andere als klar ist:
Werde ich jemals wieder gesund werden?
Werde ich einen passenden Partner finden?
Werde ich mit der kleinen Rente auskommen?
Beste Lebensversicherung!
Die Fragen können lähmen und Lebensfreude rauben. Ja – irgendwie habe ich es eben nicht in der Hand. Ich kann mein Leben nur begrenzt kontrollieren und das macht mir Angst. Genau in diesem Moment ist es dran, die Perspektive zu wechseln: Von meinen Möglichkeiten zu Gottes Möglichkeiten. Das ist schwer. Schließlich bedeutet es, noch weniger Kontrolle über das Leben zu haben.
Beim Radiohören vor einigen Tagen prägte sich bei mir folgender Satz ein: „Glauben heißt Leben auf Gottes Risiko.“ Bedeutet: Ich muss die Last der offenen Fragen nicht allein durch das Leben schleppen. Ich darf Gott mit ins Boot nehmen und ihm das Risiko meines Lebens übertragen. Er ist belastbarer und will mir helfen, trotz der brennenden Fragen gelassen zu sein. Ich darf mich in meiner Angst entscheiden, ihm zu vertrauen. Damit zu rechnen, dass Gott eingreifen und die Situation verändern wird. In der Bibel wird diese Entscheidung Glauben genannt: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ (Hebräer 11,1)
Wie gut: Gott ist dabei
Das ist Glaube: Obwohl noch nichts zu sehen ist, fest mit Gottes Eingreifen zu rechnen. Auch wenn ich momentan immer noch krank bin, darf ich daran festhalten: Gott hat alles im Griff.
Und auch wenn ich jetzt noch auf der Suche nach dem richtigen Partner bin, darf ich daran glauben: Gott kennt meine Bedürfnisse.
Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob meine Rente ausreichen wird, darf ich wissen: Gott lässt mich nicht allein.
Gott trägt das Risiko für mein Leben. Weil ich ihm vertraue, darf ich entspannt leben.
Ihr Kommentar
Kommentare (13)
gott kennt meine Bedürfnisse. Das ist wohl wahr. Ein mutmachender Beitrag. Vielen Dank
Corinna
Sorry, aber ich sehe es ein wenig anders:
Gott trägt das Risiko seiner Schöpfungsidee immer
und damit auch der Schöpfung Leben,
inklusive der "Nicht-Gläubigen".
Gott ist von Geburt an in unserem … mehrpersönlichen Boot, wir brauchen
nur Kontakt herstellen, mittels glauben.
Der Rest ist dann so wie von Ihnen beschrieben.
Wir tragen das Risiko des
"nicht Kontakt" herstellens, des
"nicht glaubens" und damit
das Risiko von persönlicher Krankheit.
Kontakt herstellen, zu dem Geist,
der von Geburt an "in unserem Boot" ist,
das ist Glauben und Gesundheit.
So sehe ich das...mit dem Risiko...:=)
Gruß
Wolfgang
Liebe Frau Löwen! Mir ist als hätte Gott durch Sie, mit mir gesprochen. Diese drei Fragen beschäftigen mich im Moment Tag und Nacht . Ich danke Ihnen, dass ich ihre Andacht lesen durfte und ich Danke Gott,dass er mich gerade jetzt auf Ihre Seite gestoßen hat.
Sehr mutmachende Worte. Vielen Dank!
Gott hat eine andere Sichtweise
Die Andacht : ich entspanne mich .
ist echt klasse und stark.
Danke!
Guten Morgen Frau Löwen und herzlichen Dank für Ihre mutmachenden Worte!
Ich hoffe, ich kann es verinnerlichen und beherzigen.....
Liebe Grüße von Sabine
Liebe Nelli,
ganz herzlichen Dank für diesen Impuls!! Er trifft genau ins Schwarze dessen, was mich momentan beschäftigt. Auch mir fällt Vertrauen und das Warten gerade in den "existenziellen" Fragen … mehralles andere als leicht... es tut gut zu hören, dass es anderen auch so geht.
Dabei liegt es überhaupt nicht daran, dass ich Gott nicht zutraue, einzugreifen und die Situation zu ändern. Davon gehe ich fest aus und das ist ja auch ein Zeichen von Vertrauen. Schließlich verheißt Gott uns ja, dass er uns im Blick hat und uns mit dem versorgt, was wir brauchen. Nur wenn ich dann trotz Beten und "Ihm-Zutrauen" lange Zeit einfach nichts vom Eingreifen erkennen kann, wird mein Vertrauen eher kleiner...
Kann dann nur um Kraft bitten, trotzdem dranzubleiben.
Hier noch ein schönes Zitat, das ich gefunden habe - leider auch nicht so ganz einfach und auf die Schnelle umzusetzen, aber trotzdem gut:
Es ist nicht meine Angelegenheit, an mich zu denken. Meine Angelegenheit ist es, an Gott zu denken. Es ist Gottes Sache, an mich zu denken.
(Simone Weil)
Also danke nochmal für Deinen Beitrag. Dir und allen anderen in der gleichen Situation wünsche ich Gottes reichen Segen und sein rechtzeitiges Eingreifen!
in einen tieferen Sinn hat Gott sein Leben in Jesus Christus riskiert, um mich zu retten. es gibt Grund genug ihm zu vertrauen das wollte ich eventuell noch hinzufügen.
Dieser Beitrag spricht mich zur Zeit sehr an. Ich bedanke mich dafür.
"Gott trägt das Risiko für mein Leben. Weil ich ihm vertraue, darf ich entspannt leben." Das ist wohl wahr, aber leider klappt das nicht immer so wie gewünscht. Nur allzu oft nehmen uns die Probleme, … mehrSchwierigkeiten und ungelösten Fragen doch mehr gefangen, als uns lieb ist und rauben uns die Ruhe. Vertrauen muss immer wieder neu eingeübt werden und wachsen. Sich täglich neu Gott und SEINER Leitung anzuvertrauen, ist ein ständiger Lernprozess, dem eine klare Willensentscheidung vorausgeht.
Danke für ihren Beitrag. Ich bin gerade
krank, da ist es ganz wichtig alles an Gott abzugeben. Dieser Glaube allein rettet. Und natürlich Grace ,Grace Grace.
Ich wünsche allen Lesern Gottes Segen