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29.08.2012 / Bibelsoftware / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Joachim Bär

Glo. Die Bibel

Hält die neue Bibelsoftware, was sie verspricht?

80 Euro Kaufpreis sind kein Pappenstiel. Was die neue Bibelsoftware „Glo. Die Bibel“ dafür aber bietet, auch nicht. Drei Bibelübersetzungen, hunderte 3-D-Touren, Karten und Kunstwerke und tausende Fotos und Lexikonartikel. Das hört sich imposant an. Bleibt die Frage: Wie brauchbar sind die einzelnen Elemente und wie gut sind sie miteinander vernetzt?

Das Kleingedruckte
Bevor man „Glo. Die Bibel“ nutzen kann, muss man sie installieren. Dafür ist trotz der mitgelieferten drei DVDs schnelles Internet notwendig – und einiges an zusätzlichem Download, was im Test gut fünf Minuten dauert. Die Registrierung eines Glo-Kontos ist danach ebenso Pflicht wie die permanente Internetverbindung bei Gebrauch des Programms. Die Fotos und 3-D-Touren sind offensichtlich mit der Installation nicht auf dem Rechner abgelegt, sondern werden jeweils live heruntergeladen. Auch nicht zu vergessen: Nutzen kann „Glo. Die Bibel“ nur, wer Administratorenrechte auf dem jeweiligen Rechner hat. Wer andere Benutzerprofile auf seinem Rechner angelegt hat und nutzt, wird enttäuscht werden. Grundsätzlich läuft Glo aber auf PC, Mac, iPhone / iPod Touch sowie auf dem iPad.

Ein neuer Zugang zur Bibel
Geschafft, ich bin drin! „Glo. Die Bibel“ präsentiert sich in einem grafisch ansprechenden und überwiegend in schwarz gehaltenen Design. Die fünf zentralen Zugänge zur Bibel lassen sich in einem permanent zugänglichen Menü anwählen: Per Bibeltext, über eine Zeitleiste, den Atlas, die Themen und diverse Medien wie z. B. Fotos. Ähnlich wie in einem Browser lässt es sich komfortabel navigieren, sei es zurück zu den zuletzt besuchten Seiten oder zurück zum Hauptmenü.

Der Startbildschirm von Glo. Die Bibel: Fünf Zugänge zur Auswahl (Bild: Screenshot glo.bibel.de)

Der Zugang über den Bibeltext erweist sich als das zentrale Werkzeug und der Mehrwert von „Glo. Die Bibel“. Zu jedem Bibelvers liefert das Programm weiterführende Medien, also die schon genannten Fotos, 3-D-Touren, Karten und Kunstwerke. Wer die Kreuzigungsgeschichte aus Lukas 23 liest, bekommt mehrere 3-D-Touren der Kreuzigung und von Golgatha geboten, dazu fünf Kunstwerke, die die Kreuzigung verarbeiten (z. B. die Kreuzigung von Teniers mit kurzer Einordnung), Fotos aus der Grabeskirche und vom Hinrichtungsplatz selbst. Diese zusätzlichen Informationen erschließen den Bibeltext zum Teil wirklich neu!

Zur Verfügung stehen die Neues Leben-Übersetzung, die Elberfelder-Bibel und die English Standard Version. Der Zugriff per Menü auf einzelne Kapitel geht schnell und ist übersichtlich, das Lesen ist sehr angenehm. Auch die Größe der Schrift lässt sich leicht ändern. Für jeden einzelnen Vers kann man persönliche Notizen anlegen, die man privat speichern oder öffentlich per YouVersion zugänglich machen kann.  Hinzu kommen die Notizen der Studienbibel „Begegnung fürs Leben“.

Um die Medien gruppiert
Was schmerzhaft fehlt, ist  eine Eingabeleiste für Bibelstellen. Wer nicht immer beim ersten Vers des jeweiligen Kapitels landen will, muss über die Suche gehen. Das dauert aber meist. Denn die Suche liefert immer alle hinterlegten Medien zu einem Vers: Text, Bilder, Karten usw. Leider werden auch nicht die passenden Einträge aus dem Lexikon zur Bibel direkt beim Lesen des Bibeltexts angezeigt – was unverständlich ist, da die Einträge des Lexikons ohnehin bei der allgemeinen Suche mit dem jeweiligen Vers verknüpft sind.

Die Übersicht über die Medien von Glo. Die Bibel (Bild: Screenshot glo.bibel.de)

Die anderen Zugänge zum Bibeltext per Zeitleiste, Atlas und Themen führen zu den jeweils gleichen Ergebnissen. Egal also, ob man über die Zeitleiste die Geschichte von Debora in Richter 4 anwählt oder über „Richter“ im thematischen Zugang gleichnamige Frau auswählt: Das Ergebnis ist eine ähnliche Auswahl an Bibelstellen, Lexikonartikel, Fotos usw. zum Thema Debora. Es macht also fast keinen Unterscheid, welchen Zugang man wählt oder ob man über die allgemeine Suche geht. Der Mehrwert von Zeitleiste und Karten beschränkt sich darauf, dass man etwas mehr Überblick erhält.

Unterm Strich
„Glo. Die Bibel“ bietet viel. Kurz gesagt ist sie Bibel, Bibellexikon, Studienbibel, Bibelatlas, kleine Themenkonkordanz, Galerie mit biblischen Kunstwerken, Fotos und 3-D-Touren in einem. Und zwar vernetzt. Gerade mit ihren zum Teil hochauflösenden Fotos und den dreidimensionalen Bildern biblischer Orte entsteht ein in dieser Kombination bisher nicht dagewesener, sinnlicher Zugang zur Bibel.

Für die eher gründliche Arbeit am Text bietet „Glo. Die Bibel“ das Lexikon zur Bibel und die schon erwähnte Studienbibel. Das ist für manche schon zu viel, für andere viel zu wenig. Grob gesagt: Für einen Hauskreisabend reicht das aus, für eine Predigt sicher nicht.

Wer also wirklich ernsthaft exegetisch am biblischen Text arbeiten will, braucht Alternativen. „Glo. Die Bibel“ bietet aber einen guten Einstieg in die Welt der Bibel. Gerade für junge Leute, die ihre Online-Bibel, Wikipedia und Google Maps ohnehin wie selbstverständlich gebrauchen. Und für exegetische Profis sind die verknüpften Fotos und 3-D-Touren zumindest eine interessante Ergänzung.

 

Mehr Informationen:

glo.bibel.de

Werbevideo: Das kann Glo

 Joachim Bär

Joachim Bär

  |  Unit Leader erf.de / Antenne

Koordiniert die übergreifenden Themen der redaktionellen Angebote des ERF. Er ist Theologe und Redakteur, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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Kommentare (7)

Joachim /

Glo seit Monaten ohne Funktion, Support nicht erreichbar (Server Error) Schade um das Geld.

Die Redaktion /

Hallo Klaus,
vielen Dank für den Hinweis! Wir werden versuchen, uns schlau zu machen. Wenn wir entsprechende Infos haben, werden wir sie hier im Kommentarbereich posten. Ganz grundsätzlich: Der mehr

Klaus /

Hallo LIEBES ERF Team,
Meine Info bezüglich GLO ist, die Firma hinter Glo hat gewechselt und es ist damit zu rechnen, dass der Support bzw die Arbeit am Projekt eingestellt wird. Zusätzlich ist die Version auf allen IOS 8.x Geräten total verbugt. Evt könnte jmd recherchieren?
Vielen Dank

Inga /

Cooler Preis. 79€ für die Software und nochmal 13€ wenn man Luther lesen will. Die Preispolitik zeigt die Richtung. Hier gehts um kohle, nicht um Botschaft.

Koslowski /

Ich musste zwei mal schauen als ich den Preis sah. Cleverbibel kostet viermal weniger und ist inhaltlich um Welten überlegen. Glo Bibel, nein danke.

Elias /

Ich finde als ipad Version ist App maßlos überteuert mit 79.-.
Findendes Schade das man hier versucht Profit mit der Brechstange zu machen.

Mark /

Wann kommt die Glo App für den Ipad?

Anmerkung der Redaktion: Nach unserer Information ist die App für den Ipad noch nicht erschienen. Bitte wenden Sie sich mit dieser Frage deswegen direkt an den Verlag, z.B. unter http://glo.bibel.de/glo-ist-ueberall.html

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