Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Mensch genug zu essen und zu trinken hat. Laut Angaben der Welthungerhilfe müssen 950 Millionen Menschen weltweit hungern. Klingen die Worte aus dem Buch "Prediger" angesichts weltweiter Ernährungskatastrophen nicht zynisch? Was ist mit all den Menschen, die nichts zu essen und zu trinken haben? Wo ist da die Gabe Gottes? Hat der Prediger vielleicht seine Gedanken zu Gott und der Welt mit einer rosaroten Brille verfasst?
Bei genauem Hinschauen fällt auf, dass der Verfasser des Buches kein Schönfärber ist. Ganz im Gegenteil. Ihm ist schmerzlich bewusst, dass er sich in einer gefallenen Welt befindet. Er weiß, dass es keine Garantie für ein glückliches Leben gibt, auch nicht für Menschen, die an Gott glauben und seine Gebote befolgen (8,12b -14).
Dennoch fordert er seine Zuhörer zur Ehrfurcht vor Gott auf (12,13.14). Er ist überzeugt, dass menschliches Handeln in einem größeren Zusammenhang steht: Von der Ewigkeit her strahlt ein Licht in das menschliche Herz. (3,11). Deshalb bin ich aufgerufen, mein Leben im Licht der Gebote Gottes zu betrachten und mich zu fragen: Wie kann ich Gottes Reich in dieser Welt voranbringen, ein Reich, in dem es gute Nachrichten für Arme gibt (Lk 14,18)? Wie kann ich also ganz persönlich dazu beitragen, dass Menschen nicht mehr hungern müssen und Hoffnung für ihr Leben haben?
Als Bürger dieses Gottesreich darf ich dann auch das Gute, das Gott mir schenkt, genießen und „Danke“ dafür sagen.
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Kommentare (4)
Halo aus Paraguay.
Ich wohne also an dem Ende der Welt wo oft Spenden aus den Industrieländern eintreffen um angeblich "Hungernde Menschen"geholfen werden soll. Zuerst etwas positives: Wir sahen auf … mehr"Gott sei Danke" ein gutes, ermutigendes Beispiel von einem gewissen Sänger - Harter glaube ich war sein Name - der ein Patenkind in Uganda - Joseph - unterstützte, und auch selber besuchte. Lobenswert. (Solange dem Spender beim Besuch im Zielland nicht ein Kulturschock erwischt.)
Negatives und VORSICHT: Vorsicht es wird für Spenden geworben - auch in Deutschland - die grossen Schaden anrichten. Ein jüngstes Beispiel bei uns ist ein gewisses Projekt von einem Herrn Benno Glauser um Einheimische gegen ihren Willen zurück in den Urwald zu "Repatriieren", also zurück in den Urwald zu bringen. Dieses Projekt wird von "Brot für die Welt" unterstützt, und Benno ist ein erklärter Gegner von einem Glauben an Gott. Ich habe bei den zuständigen Behörden in Deutschland alarm geschlagen, aber es stecken wahrscheinlich politische Interessen dahinter.
Grundsätzlich brauchen wir hier in der dritten Welt GEBETE! Bitte betet für uns.
Gott segne Euch!
@marijke
Ich geb dir völlig recht. Was du beschreibst ist auch der erste Gedanke, der mir beim Lesen des Verses kam. Wenn man allerdings mal den Text in der Elberfelder Bibel liest, wird vielleicht … mehrdeutlich, was ich meine: "Aber auch, dass jeder Mensch isst und trinkt und Gutes sieht bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes."
Dazu dacht ich eben: Es ist ja nicht so, dass jeder Mensch isst und trinkt. Was ist denn mit den Menschen, die nichts zu essen haben? Wenn Gott dir und mir, die wir satt werden, diese Gaben gibt und auch die Gabe, es zu genießen, was ist dann mit den Hungernden? Hat Gott ihnen die Gabe nicht ausgeteilt? Ist das nicht ungerecht? Diesem Widerspruch wollte ich nachgehen. Denn ich glaube, dass Essen von Gott kommt. Und zwar für jeden Menschen, aber wir verteilen es nicht richtig. Und ich glaube, wenn wir mehr die im Blick hätten, die nichts haben, dann könnten wir das, was wir haben, auch besser genießen, weil wir uns dann nicht so sehr um uns selbst drehen. So weit mal meine Gedanken dazu.
sorry sorry, aber mir fällt dazu nur eins ein: thema verfehlt. auch wenn der inhalt voll stimmt und ich sonst die beiträge von michael gerster gerne lese (vor allem den über glück, der war … mehrüberragend) - in diesem text gehts doch darum, dass es eine gabe Gottes ist, trotz aller mühen und plagen fröhlichkeit, hoffnung und zuversicht zu bewahren. und die brauchen wir ja dringend, grade wir außen satten innen durcheinandergewirbelten mitteleuropäer. nix für ungut :))
...ein sehr guter Beitrag!
Möge der HERR allen Lesern die geistlichen Augen öffnen, damit sie dies verstehen und ihren Lebenswandel korrigieren.