Was habe ich davon? Diese Frage hat Menschen schon immer bestimmt. Aber in unserer geographischen und geschichtlichen Ecke der Welt haben wir den individuellen Nutzen ganz unverblümt zum Leitprinzip erhoben. Wir haben unsere ganze Gesellschaft zum Markt und uns selbst zu Kunden gemacht. Und so gehen wir auch an die großen Weichenstellungen unseres Lebens heran wie beim Einkaufen: Berufswahl, Partnerwahl – alles eine Frage des persönlichen Nutzens.
Und so halten es viele auch mit der Religion: Agnostizismus, Atheismus, Christentum, Islam, Buddhismus, Esoterik … Es gibt viele Sinn-Angebote, zwischen denen ich wie beim Einkaufen wählen kann. Warum also gerade Jesus? Was habe ich davon? Christen wissen darauf durchaus zu antworten: Vergebung von Schuld, Frieden mit Gott, Hoffnung über den Tod hinaus … Da ist vieles, was man als „Nutzen“ der Jesus-Nachfolge darstellen könnte.
Und doch glaube ich, dass die Frage „Was habe ich davon?“ bei der Sinnsuche in die Irre führt. Denn in der Gottesfrage geht es nicht um meinen Nutzen, sondern um die Wirklichkeit. Das ist so wie mit der Schwerkraft: Ob es sie gibt oder nicht, hängt nicht davon ab, welchen Nutzen ich von ihr habe. So ist das auch mit Gott. Wenn er Wirklichkeit ist, so wie Jesus Christus ihn seinen Freunden und Feinden vor 2 000 Jahren vor Augen gemalt hat, dann ist es sinnvoll, diese Wirklichkeit zu akzeptieren, sie kennen und mit ihr leben zu lernen.
Deshalb hat Jesus auch nicht mit einem persönlichen Nutzen geworben. Er hat Menschen eingeladen, sich auf ihn einzulassen. „Kommt mit, dann werdet ihr es sehen!“ – So lautete seine Herausforderung an seine Freunde, und sie gilt bis heute. Sie und ich – wir sind nicht eingeladen, Jesus zu „kaufen“. Wir sind eingeladen, uns auf ihn einzulassen, jeden Tag neu.
Was wir davon haben? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden … Kommen Sie mit?
Wir bleiben in Verbindung!
Ihr
Dr. Jörg Dechert
Vorstandsvorsitzender ERF Medien
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
ZITAT :"unseres Lebens heran wie beim Einkaufen: Berufswahl, Partnerwahl – alles eine Frage des persönlichen Nutzens." = Sie nehmen den persönlichen Nutzen als abwertendes Verhalten. Die Wahrheit … mehrdürfte aber sein - beim Einkaufen, bei der Berufswahl, der Partnerwahl haben wir Menschen seit der Urgeschichte darauf geachtet, das das Begehrte tauglich war, den eigenen Vorstellungen entsprach und eine Zukunftsabwägung stattfand und lohnte sich eine Investition? Das nicht zu berücksichtigen wäre Lebensunfähigkeit.
ZITAT:"Und so halten es viele auch mit der Religion: Agnostizismus, Atheismus, Christentum, Islam, Buddhismus, Esoterik" =
1. wird Religion immer noch zu 90% über das Elternhaus eingepflanzt
2. Wird nicht mehr "eine Religion eingekauft", sondern eine Melange. Eine Melange, wie sie tausende von Jahren auch die Israeliten hatten. Von diesem bunten Göttertreiben (Gott war zB mit Aschera verheiratet) blieb uns nur noch ein Trio.
ZITAT:"Deshalb hat Jesus auch nicht mit einem persönlichen Nutzen geworben. "
Die Kasse ist geöffnet:
Matthäus 10,41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, der wird den Lohn eines Propheten empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen.
Mt 10,42 Und wer einem dieser Kleinen auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch: Er wird nicht um seinen Lohn kommen.
Und noch andere - Lk 6,23 - Lk 6,35 - Joh 4,36