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© Atlas Green / unsplash.com

02.01.2017 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Theresa Folger

Die Vertrauensfrage

Wenn Gott meinen Glauben herausfordert.

Ich habe mal etwas getan, was ich normalerweise nie tun würde. Als ich anderen davon erzählt habe, sagten sie: „Bist du verrückt geworden? Was hätte alles passieren können!“ Stimmt. Und trotzdem war ich in dem Moment sicher, dass es ein Vertrauensbeweis Gott gegenüber ist.

„Kann dein Gott nicht auf dich aufpassen?“

Es passierte in Neuseeland. Ich war 18 Jahre alt und wollte das Land einige Wochen erkunden. Eine Bekannte gab mir den Tipp, die teuren Überlandbusse zu meiden und stattdessen zu trampen. Ich sagte: „Bist du verrückt geworden? Was kann da alles passieren!“ Ihre Reaktion: „Kann dein Gott etwa nicht auf dich aufpassen?“

Das saß. Wie groß war eigentlich mein Vertrauen auf Gott? In meinem gut durchstrukturierten und sicherheitsorientierten Leben war ich kaum auf ihn angewiesen. Und nun trampen? Das passte nicht zusammen. Sicher würde auch Gott dazu sagen: „Bist du verrückt geworden? Was kann da alles passieren!“ Doch er tat es nicht. In meinem Herzen spürte ich vielmehr die Worte: „Vertraust du mir wirklich? Dann stell dich an die Straße.“

„Auf dein Wort hin…“

Simon, der Fischer, hat Ähnliches erlebt. Bei ihm ging es darum, ob er an dem besagten Tag Geld nach Hause bringen würde. Bisher sah es nicht danach aus, denn sein nächtlicher Fischzug war erfolglos gewesen. Müde und frustriert saß er morgens am Ufer, um die Netze zu waschen. Da kam der weise Wunderheiler vorbei, der seit kurzem die Gegend aufmischte. Er sagte zu Simon: „Fahre hinaus, wo es tief ist, und wirf deine Netze zum Fang aus!“ Als erfahrener Berufsfischer wusste Simon, dass es sehr unwahrscheinlich war, tagsüber etwas zu fangen. Viel wahrscheinlicher war es, den Spott der anderen Fischer zu ernten.

Trotzdem: Simon ließ sich herausfordern. Er sagte zu dem Wunderheiler, der ihm als Jesus bekannt war: „Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.“ (Lukas 5,5) Nach dem Motto: Wenn DU es so willst… Jesus wollte es so. Simon machte es so. Und dafür wurde er mit solchen Massen an Fisch belohnt, dass seine Netze anfingen zu reißen. Ob Simon wohl von da an immer tagsüber fischen gegangen ist? Ich glaube nicht. Denn Jesus wollte nicht Simons Fangtechnik optimieren. Er wollte ihm vielmehr zeigen: „Du kannst mir vertrauen.“

Lassen Sie sich herausfordern!

Auch ich habe mich herausfordern lassen. Vier Wochen stand ich mit zitternden Knien und erhobenem Daumen an den neuseeländischen Straßen. Was hätte alles passieren können! Aber es ist nichts passiert. Denn ich habe mich voll und ganz auf Gottes Leitung verlassen. Habe bei jedem Auto gebetet, ob ich einsteigen soll oder nicht. Habe mich voll und ganz von Gott abhängig gemacht. Und dabei die dollsten Sachen erlebt.

Mein Experiment empfehle ich nicht zum Nachmachen. Ich war niemals vorher und niemals nachher trampen. Es war eine spezielle Situation, in der Gott mich etwas lehren wollte. Von daher: Seien Sie nicht leichtsinnig, nur damit Gott Sie versorgen kann. Aber wenn Sie sicher sind, dass Gott Sie dazu herausgefordert, ihm ganz zu vertrauen: Dann tun Sie’s. Es lohnt sich.

 Theresa Folger

Theresa Folger

  |  Redakteurin

Diplomkulturwirtin und Redakteurin, beschäftigt sich vor allem mit den Themenfeldern „mentale Gesundheit“ und „Persönlichkeitsentwicklung“. Mit ihren zwei aufgeweckten Mädels entdeckt sie dabei regelmäßig neue spannende Aspekte.

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Kommentare (3)

Peter /

Ein wunderbarer Beitrag zum Punkt Vertrauen auf Gott. Hier wird wieder Klar - "Wo Gott uns sendet, ist er bereits am Ziel und schnekt uns das Ankommen"
Dein Beitrag ist sehr ermutigend, gerade in mehr

Jutta /

Danke für diesen tollen Beitrag!

Brigitte S. /

Amen !!! Danke für dieses ermutigende Zeugnis und Bestätigung . Genauso ist es . Zuerst Jesus fragen , wie Petrus als er aus dem Boot gestiegen ist : Her wenn Du es bist , dann heiße mich zu Dir zu mehr

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