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24.10.2016 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Horst Marquardt

Die Ernte ist eingebracht

Es ist nicht selbstverständlich, dass wir Tag für Tag versorgt sind. Eine Andacht.

Kinder mäkeln, wenn sie etwas essen sollen, was ihnen nicht schmeckt. Ich habe als Kind auch nicht alles gern gegessen. Kohlrüben zum Beispiel mochte ich gar nicht. Noch heute höre ich meinen Vater sagen: „Du wirst auch das noch essen lernen.“ Danach folgte in der Regel seine Erinnerung an den „Kohlrüben-Winter“ gegen Ende des Ersten Weltkrieges. Mein Vater behielt recht. Nach dem Zweiten Weltkrieg lernte ich nicht nur gekochte Brennnesseln, sondern auch Kohlrüben zu essen.

Wenn ich meinen Enkeln solche Geschichten erzähle, beeindruckt sie das wenig. Sie langen zu, wenn es schmeckt, und sie lassen am liebsten stehen, was nicht nach ihrem Geschmack ist. Wie sehr wünsche ich den Nachwachsenden, dass ihnen erspart bleibt, was viele Menschen in Kriegs- und Nachkriegszeiten durchmachen mussten. Und was auch heute wieder das Schicksal vieler Menschen in anderen Teilen der Welt ist. Das Leben ist schwer, wenn Brot Butter, Zucker und alles, was man zum Leben braucht, rationiert wird oder gar nicht zu haben ist. Da gibt es keine übervollen Supermärkte. Vorbei die Wahl aus -zig verschiedenen Brot -und Wurstsorten. Das alles ist schwer vorstellbar, wenn man so etwas nicht selbst erlebt hat.

Gute Versorgung ist nicht selbstverständlich

Vor wenigen Wochen haben viele das Erntedankfest gefeiert. Christen danken zu diesem Anlass ihrem Gott. Wer immer alles reichlich hat, wird sich kaum vorstellen können, dass es Grund genug gibt, Gott für das tägliche Brot zu danken und für Kartoffeln, Gemüse, Obst. Wer richtig zu schätzen weiß, was er täglich genießen kann, wird eher zum Danken bereit sein.

Eigentlich ist ja nichts selbstverständlich. Wenn Unwetter, Stürme, Hagel uns nicht treffen, ist das ein Grund zum Danken. Wenn wir auf unseren Reisen bewahrt bleiben, ist das auch ein Grund zum Danken. Wenn wir im Winter heizen können ist das Grund zum Danken. Auch Kleidung, Gesundheit, Freunde sind ein Geschenk und Anlass zum Danken. Nichts ist selbstverständlich. Wir wollen nicht nur gedankenlos „Gott sei Dank“ sagen. Es sollte uns ein Herzensbedürfnis sein zu sagen: „Gott, wir danken dir für deine Gaben.“

Aus Dankbarkeit auch an andere denken

Für mich persönlich ist es nicht nur die Natur, der wir alles zu verdanken haben. Es ist auch nicht ein gütiges Schicksal oder Glück, das mich bewahrt. Ich sehe hinter allem die Hand des Allmächtigen. Ihm will ich danken, von ganzem Herzen.

Beten Sie doch mit mir: „Großer Gott, wir danken dir dafür, dass du dich um uns kümmerst. Wir danken dir für ein Versorgungssystem, das uns viel mehr bietet, als wir zum Leben brauchen. Vergib bitte, dass wir die vielen vergessen, die weder für sich noch für ihre Kinder haben, was sie zum Überleben brauchen. Hilf ihnen und zeige uns, wo und wie wir Ihnen helfen können.“

 Horst Marquardt

Horst Marquardt

  |  langjähriger Direktor des ERF (✝)

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