Navigation überspringen
© Blake Cheek / unsplash.com

05.10.2015 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Claudia Schmidt

Glaube trotz(t) Krise

Warum gerade in schweren Zeiten der Glaube wächst. Eine Andacht.

Gutes nehme ich gerne an: Erfolg im Beruf, Glück in der Liebe, ein Schnäppchen beim Einkaufen oder geniales Urlaubswetter. Wenn mir schöne Dinge widerfahren, sage ich gerne „ja“ dazu. Ich poste es auf Facebook und twittere es in die Welt hinaus. Jeder darf es wissen: Ich bin ein Glückskind. Gottes Segen ist mit mir!

Was passiert aber, wenn nicht alles glatt läuft? Wenn einem die Arbeit über den Kopf wächst, die Familie auseinander bricht, gute Freunde sich abwenden und die Gesundheit nicht mehr mitspielt? Auf das Schlechte im Leben kann ich gern verzichten.

„Was hast du nur getan?“

Im Leben kommt jedoch beides vor. Es gibt Zeiten, in denen läuft alles wie geschmiert. Das Glück ist auf meiner Seite, das Gute fällt mir einfach zu und ich fühle mich reich gesegnet. Und dann kommen Zeiten, in denen alles schief läuft. Das Leben gerät aus den Fugen. Ein Problem jagt das nächste. Gott hat mich scheinbar vergessen. Was einem dann noch fehlt, ist die halb mitleidige, halb vorwurfsvolle Frage von lieben Mitmenschen, die sagen: „Was hast du nur getan, dass dir so viel Schlimmes widerfährt?“

Ganz ähnlich ist es bei Hiob. Lange Zeit führt er ein glänzendes, glückliches Leben, hat großes Ansehen bei seinen Mitmenschen und gilt als reich gesegneter Mann. Doch plötzlich wendet sich das Blatt. Hiob verliert seinen ganzen Besitz, seine Kinder kommen um und seine Gesundheit schwindet dahin. Nur seine Frau und ein paar Freunde bleiben ihm. Die helfen ihm in seiner Misere aber auch nicht weiter. Im Gegenteil: Sie nörgeln an Hiob herum und spekulieren, was er wohl falsch gemacht haben könnte.

Glauben, auch wenn es einem schlecht geht

Als Hiob so viel Schlimmes erlebt, sagt er: „Das Gute nehmen wir von Gott an, da sollten wir das Böse nicht auch annehmen?“ (Hiob 2,10) Hiobs Antwort ist erstaunlich. Wie kann ein Mensch, der so tief fällt und alles verliert, so reagieren?

Mit dieser Reaktion beweist Hiob, dass sein Glaube echt ist. Hiob glaubt nicht an Gott, weil es ihm gut geht und Gott ihm ein angenehmes Leben beschert. Nein – Hiob glaubt, auch wenn es ihm schlecht geht. Alle Schicksalsschläge, die er erfährt, können seine Beziehung zu Gott nicht zerstören. Hiob stellt sich dem Bösen und entscheidet sich, es anzunehmen – so wie er auch das Gute bisher angenommen hat. Damit wendet er sich Gott zu und nimmt dem Bösen im Grunde jegliche Macht.

Freiwillig suche ich mir die schwierigen Zeiten in meinem Leben sicher nicht aus. Ich stelle aber fest: Solche Phasen sind für mich eine Chance, Gott besser kennenzulernen und im Glauben zu wachsen. Denn wenn es mir schlecht geht, habe ich viel feinere Antennen für das, was Gott mir sagen will. Hiob ermutigt mich, das Schwere anzunehmen und Gott zu vertrauen, dass er mir hindurch hilft.

 Claudia Schmidt

Claudia Schmidt

  |  Unit Leader ERF Global Hope

Verantwortet die weltweite Arbeit des ERF und ist begeistert, dass das Evangelium über Medien alle Grenzen überwinden kann.

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (4)

Margret /

Danke, wünsch mir auch diese feinere Antenne für das, was Gott mir sagen will. Hören kann ganz schön schwer sein.

Frank S. /

Danke Claudi!

Heike D. /

Danke für den schönen Text. Auch ich habe gerade so eine schwere Zeit durchlebt. Gott war bei mir und gab mir täglich neue Kraft und neuen Mut. Hätte ich in dieser Zeit meinen Glauben verloren, gäbe mehr

Peter /

Danke für eure Arbeit und solche mutmachenden Texte.

Das könnte Sie auch interessieren