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03.02.2014 / Gedanken zum Monatsspruch im Februar / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Petra Baum

Heute mal anders reden!

Warum unsere Worte weit mehr bewirken als wir denken.

Redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören. Eph. 4,29

Sind wir uns eigentlich einer unserer mächtigsten Waffen bewusst? Wir benutzen sie meistens täglich, in verschiedenen Formen, viele viele Male. Wir können damit einen immensen Schaden anrichten, und das sogar schon nach einmaligem Gebrauch. Wir können betrügen, aufklären, belügen, aufdecken, ermahnen, ermutigen, uns Vorteile aber auch Nachteile verschaffen – kurz: Wir können auf uns selbst und unsere Umwelt enormen Einfluss nehmen, je nachdem, wie wir damit umgehen: mit unseren Worten.

Ist uns das eigentlich bewusst, wie viel Macht in unseren Worten steckt? Worte bewirken immer etwas. Sie werden niemals nur ausgesprochen, ohne etwas mit dem zu machen, der sie hört. Natürlich wissen wir alle, dass wir Dinge oft anders hören, als sie eigentlich gemeint waren. Dementsprechend bewirken Worte bei uns nicht immer das, was derjenige, der zu uns sprach, im Sinn hatte. Das entbindet uns aber nicht von der grundsätzlichen Verantwortung, die wir im Umgang mit unseren Worten haben.

„Gott spricht – und es wird.“

Das Wort, das am Anfang bei Gott war (Joh. 1,1), hatte Schöpfungskraft. Gott spricht – und es wird. Gott sprach: Es werde Licht – und es ward Licht! Was Gott ausspricht, ist Wahrheit. Ist gesetzt. Gottes Wort ist zu 100 Prozent verlässlich. Aber Gottes Wort ist nicht nur mächtig – es ist auch heilig. Denn das Wort war nicht nur bei Gott – sondern Gott selbst ist das Wort, und damit ist das Wort an sich vollkommen heilig, gerecht und gut. Es steckt immer voller Liebe und Demut.

Dieses Wort, das am Anfang bei Gott und Gott selbst war, ist das Schöpfungswort über dieser Welt. Und es ist das „Du bist gut“, das Gott zu all dem gesagt hat, was er erschaffen hat. Wir sind zunächst einmal gewollt, dann erschaffen, und dann für „gut“ befunden. „Sehr gut“ sagt Gott sogar zu den Menschen (1. Mose 1,31). Das ist das erste Wort, was Gott dem Menschen zuspricht. Es ist sozusagen die heilige Überschrift über jedes einzelne Menschenleben hier auf der Welt: Du bist sehr gut! Und das nicht nur bei der Erschaffung des menschlichen Lebens – dieses Wort steht jeden Tag neu über unserem Leben, weil Gottes Wort nie vergeht (Matthäus 24,35). Damit ist es eine immer währende Quelle des Segens, weil wir anderen Menschen nur dann liebevoll begegnen und ihnen Gutes sagen können, wenn wir uns selbst angenommen wissen und unsere Ohren gute Worte gehört haben.

Reden ohne Segen

Wie ist das aber nun mit unseren, mit meinen Worten? Ist es nicht so, dass ihnen so oft jegliche Liebe und Demut fehlt? Ich verstehe mich manchmal gut darin, schnippisch, verletzend, überheblich oder dergleichen zu reden. Ich will dann gar nicht besonders erbaulich sein. Manchmal will ich auch einfach nur maulen. Und wie oft will ich mich selbst darstellen, wenn ich etwas sage! Wie oft geht es mir nur um mich, um mein Bild, um meine Wirkung. Darum, möglichst viele Zuhörer um mich zu sammeln, mein Wissen zu präsentieren. Erbaulich? Notwendig? Naja. Das sind dann nicht unbedingt Adjektive, die meine Worte zutreffend beschreiben würden.

Hier fordert uns das Wort aus dem Epheserbrief konkret auf: „Redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören.“ (Eph. 4,29) Damit möchte es uns daran erinnern, wo unsere Worte herkommen: an das erste göttliche Wort. Das Wort, aus dem all unsere Worte entstanden sind, das wohlwollend und erbaulich war, und zwar in Vollkommenheit. Dieses Wort soll uns leiten und uns Orientierung sein bei dem, was wir selber sagen. Damit das, was wir dann sagen, Segen bringt denen, die es hören! Das bedeutet nämlich, dass Gott uns enorm viel Wort-Macht gegeben hat. Und dass sein Segen nur ein Wort weit entfernt ist – wenn wir nicht nur um unseretwillen reden, sondern auch und vor allem das, was für den anderen erbaulich ist. Wenn unsere Worte nicht primär uns selbst, sondern dem anderen dienen. Damit Gottes Segen durch unsere Worte direkt in das Herz des anderen fließen kann.

Ihr Kommentar

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Kommentare (9)

esther /

Sehr gut

Nora /

toller Artikel, danke!
mir stellt sich die Frage, wie es mit Smalltalk aussieht, der ja selten notwendig und erbaulich ist. ist er gut? sollten wir uns davon fernhalten?
ganz lieben Gruß,
Nora

Wolfgang /

Für Gottes Wort gilt oft: sowohl als auch.
Warum unsere gedachten Worte weit mehr
bewirken als wir denken.
Warum unsere gedachten Worte weit mehr bewirken als das gesprochene Wort.
Warum unsere mit mehr

Petra /

Muss sagen dass mich dieser Artikel sehr beeindruckt hat.
Es stimmt dass man sich oft bzw meist nicht ganz bewusst ist welche Macht das gesprochene Wort hat. Man sagt ja, gesagt ist gesagt.
Mir mehr

Ingrid /

Andacht

Peter van der P. /

Geisterfrischender Fundamentalismus aus der Tiefe des geschriebenen Wortes !!!!!
weiter so....
vielen Dank

Hans-Jürgen L. /

Die Macht eines guten Wortes ist unschätzbar. Manchmal ahnt man gar nicht, was es bewirkt. Ich glaube, der Empfänger muss einfach spüren, es wird mir zugesprochen. Es soll mir guttun. Ein weiser mehr

Gabi /

Vielen Dank für die wunderbareAndacht ! Ja, wie oft reden wir überflüssiges, dummes, verletztendes Zeug daher, ohne nachzudenken, was wir damit anrichten - dabei ist gerade das Wort ein so großes Werkzeug, um unsere Gesinnung, unseren Glauben zu präsentieren. Liebe Grüße Gabi

Theorie und Praxis /

Theorie und Praxis waren ja bekanntlich immer schon verschiedene Dinge! Da muss man schon ein sehr heiler Mensch sein, um überhaupt den hohen Anspruch gott-gerechter Worte wirkungsvoll praktizieren mehr

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