
Monatsspruch November 2012 Lesezeit: ~ 1 min
Der Heilige in mir
Warum Tempel sein gar nicht so leicht ist: Gedanken zum Monatsspruch November.
Dem Heiligen begegnen ist kein Pappenstiel. Mose zum Beispiel zog es die Schuhe aus (2. Mose 3,5), Zacharias verschlug es im Tempel die Sprache (Lukas 1, 22).
Umso bemerkenswerter, dass Christen laut Paulus solch ein Tempel sind. „Wir sind der Tempel des lebendigen Gottes“ schreibt er im 2. Korintherbrief 6, 16 – und meint damit nicht den Vorhof, die Wechselstuben oder sonstige Randbereiche dieses antiken Bauwerks. Er meint das Heilige, das Allerheiligste, den Ort, wo sich Gottes Gegenwart zeigte.
Klar, Paulus spricht damit den Christen in Korinth zu: Ihr gehört ganz nah zu Gott, er wohnt sogar mit seinem heiligen Geist in euch wie einst im Tempel. Seine Aussage meint aber auch: Lebt entsprechend! Wie Heilige, die ganz Gott gehören und sich als Nachahmer Jesu durch nichts von diesem Weg abbringen lassen.
Stellt sich für mich die Frage: Wenn ich ein Tempel Gottes bin, wie sehr ist Gottes Heiligkeit in meinem Leben zu spüren? Was bekommen meine Mitmenschen davon mit bei meinen Entscheidungen, meinen Launen, an meinem Arbeitsplatz und zu Hause? Wann also hat mein Leben zuletzt jemandem im positiven Sinn die Sprache verschlagen?
Was für ein Zuspruch, aber auch was für ein Anspruch für diesen November. Herausfordernd ist das allemal. Aber mit Gottes Hilfe und seinem Geist nicht unmöglich.
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Ihr Kommentar
Kommentare
Ich schliesse mich den Kommmentaren an.
Ich möchte noch hinzufügen,Heilig sein
heisst ja nicht Sündlos .Gott hat viel Arbeit
mit uns. Er wird mit uns nie fertig.Manchmal sind wir deshalb genau das.
der Herr Segne euch alle
"Heilig" bedeutet in erster Linie z.B. im Alten Testament: abgesondert sein für Gott, zur Seite gestellt (für ein spezielles Ziel). Die Israeliten sollten beispielsweise Opfertiere heiligen für den Herrn, also aussuchen und zur Seite stellen, damit sie dann zum "Wohlgeruch dem Herrn" waren.
Wenn das Neue Testament davon spricht, dass wir "Heilige" sind, dann meint es die Stellung, in die wir durch die Wiedergeburt gekommen sind.
Ob wir gemäss dieser "Stellung" dann auch leben - das ist Ansporn … mehrund Verpflichtung gleicherweise ("Adel verpflichtet...").
Das bewusstsein, dass Gott, der heilige Geist in mir wohnt, macht mich sensibler, wie ich den Alltag lebe. Und da wir so oft mit eigenem Versagen zu tun haben, bringt uns das in demütige Bitten, dass Gott uns mehr und mehr in das Bild seines Sohnes verwandeln möge...
Und Ja - oft sehen andere Menschen viel besser, dass Gott in uns wohnt, als wir selbst das wahrnehmen.
Vielen Dank für den Artikel.
Und liebe Grüsse, Andreas M.
Moment, Heilige verehren und heilig sein sind zwei verschiedene Dinge.
Menschen, die Gott in ihrem Leben wirken lassen, sind "Heilige". Und da gibt es wiederum Menschen, die sich ganz besonders für Gott öffnen könnnen oder wo man es sehr deutlich in ihrem Leben/ an ihrer Art sieht, dass Gott in ihnen wirkt und lebt. Weil den Menschen das "Gute" das diese Menschen tun gefällt, verehren sie diese Menschen als Heilige. Richtig wäre es aber Gott die Ehre zu geben und für diese besonderen … mehrMenschen/Heilige zu danken. Denn selbst die Engel lehnen eine Ehre ab und verweisen uns auf Gott, dem allein die Ehre zusteht.
Das hält mich aber nicht ab, jeden Tag neu zu versuchen Gott in meinem Leben/Tagesablauf/in meinem Tun Raum zu geben und mich dadurch so zu verhalten, dass ein bischen von ihm in dieser Welt an mir sichtbar wird. Manchmal ist das viel, manchmal gar nichts. Aber eines ist sicher: Mein Wesen wird, im Bemühen heilig zu sein, positiv verändert. Und schon allein das ist es Wert in der Bibel zu lesen und sich mit Gottes Wort zu befassen.
Wenn ich dann noch eines Tages erkenne, dass ich Gottes Tempel bin und was Paulus ausdrücken möchte.....dann kann ich nur noch loben und preisen. --> das muss wachsen, Gottes Heiligkeit ist so groß, dass immer noch mehr in uns passt, wir werden in dieser Welt das nie ganz erfassen können, selbst die "Heiligen" lernen noch jeden Tag dazu. Heute würde man sie vielleicht eher "ganz von Gott erfüllte Menschen nennen".
Es geht hier nicht um "Heiligenverehrung" im landläufigen Sinne. Es geht darum, dass Gottes Geist in uns wohnt und in dem Maße, wie wir es zulassen, in uns und durch uns wirken will. Mit unserem ganzen Dasein sollen wir Gott ehren - er ist der Einzige, der verehrt werden kann und soll. Wir sind "heilig", weil wir Jesus Christus in unser Leben aufgenommen haben und dadurch gerettet sind, Gottes Kinder. Das heißt aber nicht, dass wir uns selbst verehren sollen. Wofür denn?
Das mit dem Verhalten … mehrim Alltag ist bestimmt in manchen Fällen ganz schön schwierig zu entscheiden. Aber nur soviel: Jesus war gelernter Zimmermann, stand mitten im Alltag seiner Zeit. Ich kann mir vorstellen, dass manche seiner täglichen Entscheidungen gar nicht so "weltfremd" waren.
Ich dachte immer, im Protestantismus gäbe es keine Heiligenverehrung. Ich habe mich getäuscht. Mit Heiligen habe ich leider nie etwas anfangen können, weder in evangelischen (Jugend-)Kreisen noch auf dem Fußballplatz. Halte das auch für maßlos übertrieben. Wie fährt denn ein Heiliger bsw. richtig und womit (Biodiesel?)oder auch gar nicht Auto oder wie verkauft er säkulare Produkte im Berufsleben?
Schwierige Frage !! Ich kann das kaum beantworten - wie sehr Gottes Heiligkeit in meinem Leben zu spüren ist. Die Menschen um mich herum könnten da sicher mehr zu sagen. Ich mache kein Hehl daraus, dass Jesus der Herr meines Lebens ist und spreche davon, was ich mit Ihm erlebe. Und trotzdem: Schon die Seligpreisungen führen mir deutlich vor Augen, wo meine Schwachstellen sind (und es sind erschreckend viele).
Es ist wirklich nicht leicht, Tempel zu sein; und ich gehe täglich fehl. Dennoch bin … mehrich es, weil Gott in mir wohnt. Und nur mit Ihm an meiner Seite kann ich Tempel sein, klein und unscheinbar oft. Es ist ein Privileg, es ist ein Geschenk und es ist Gnade und dafür bin ich Gott einfach nur dankbar - verdient habe ich das nämlich nicht !