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© Duftomat / photocase

24.08.2011 / Christliche Denker / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Stefan Loß

Os Guinness, der Kultur-Apologet

Die Bibel fordert Christen dazu auf, Gott auch mit dem Verstand zu lieben. Gut, dass uns besondere Menschen immer wieder daran erinnern.

„…warum Evangelikale nicht denken und was man dagegen tun kann“ – so lautet der Untertitel eines der bekanntesten Bücher des britischen Theologen Os Guinness (englisch: „Fit bodies, fat minds – why evangelicals don’t think and what to do about it“). Bekannt sind seine Bücher zumindest in der anglo-amerikanischen Welt, wo Guinness zudem ein gefragter Redner ist. Da nur ein paar seiner 25 Bücher bisher ins Deutsche übersetzt wurden, sind seine Thesen hierzulande jedoch nur wenigen Menschen bekannt.

Der Missionarssohn und Nachkomme des berühmten Bierbrauers Arthur Guinness wurde in China geboren und verbrachte dort die ersten zehn Jahre seines Lebens. Später studierte Guinness Philosophie und Theologie in London und promovierte schließlich in Oxford im Fach Soziologie. Dort – ebenso wie in Cambridge, Princeton und Stanford – war er auch Dozent. Guinness nennt den amerikanischen Theologen Francis Schaeffer einen seiner wichtigsten Mentoren. Von ihm habe er gelernt, seinen Glauben ganzheitlich zu leben.

Vorgefertigte Antworten? Niemals!

Os Guinness gilt als einer der größten Apologeten unserer Zeit. Er ist also jemand, der sich der Verteidigung des christlichen Glaubens durch logische Argumente und wissenschaftliche Beweise verschrieben hat. Dabei folgt er einer ganz besonderen Linie: der Kultur-Apologetik. Als Vertreter dieser Form ist er der Ansicht, dass gesellschaftliche und kulturelle Trends mit ihren Fragen und Themen nur vom Evangelium adäquat beantwortet werden können. Seiner Auffassung ist es die Aufgabe der Kultur-Apologetik, die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu thematisieren, um so mit Menschen in den Dialog zu treten.

Diskussionen sind für ihn immer anders, individuell und persönlich, weshalb es nötig sei, Gesprächspartnern keine vorformulierten Antworten zu präsentieren. Dabei sieht er Jesus als Vorbild: „Es ist bemerkenswert, dass Jesus verschiedene Menschen, die er traf, nie mit den gleichen Worten ansprach. Er hat sich individuell auf die Person vor sich eingelassen.“

Ständige Herausforderung

Ein weiteres Anliegen Guinness’ ist es, den Glauben intellektuell und nicht nur emotional zu verstehen. Der Hang zum „Anti-Intellektualismus“ ist seiner Ansicht nach ein großes Problem in christlichen Kreisen, dabei habe Jesus die Menschen doch dazu aufgerufen, Gott auch mit ihrem ganzen Verstand zu lieben (Matthäus 22, 37).

Beide Schwerpunkte – immer individuell zu diskutieren und Gott mit ganzem Verstand lieben – bleiben für Christen eine ständige Herausforderung. Gut, dass es so unbequeme Christen wie Os Guinness gibt, die immer wieder daran erinnern, sich nicht zurückzulehnen.


Bücher von Os Guinness bei Amazon.de

Os Guinness in der englischen Wikipedia

Video: Os Guinnes zur Frage, woher das Böse kommt. (englisch)


Mehr zum Thema christliche Denker auf erf.de:

G. K. Chesterton

Francis Schaeffer
 

Ihr Kommentar

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Kommentare (1)

Lothar /

Interessant......
aber welchen Titel haben die deutchen Übersetzungen und wo gibt es sie?

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