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© Dominik Schwarz/ photocase

22.07.2010 / Zeitmanagement / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Wolfgang Hiller

Aktiv für Gott

Ganz klar, Gott möchte Christen gebrauchen, um die Welt zu verändern. Die Frage ist: Wie viel kann man leisten, ohne sich zu überfordern?

Mit ihrer Zeiteinteilung haben wohl die meisten Schwierigkeiten. Für Menschen, die aktiv in einer christlichen Gemeinde oder einem Verein mitarbeiten, stellt sich manchmal die Frage, ob sie zu viel Zeit dafür investieren. Jeder Gemeindeleiter, Pastor, oder Vorsitzende wird sich natürlich über ehrenamtliche Mitarbeiter freuen, die so viel wie möglich tun. Trotzdem ist die Frage berechtigt: Wo ist die Grenze? Gibt es ein zuviel an Mitarbeit?

Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, sollte man im Hinterkopf behalten, dass jeder Mensch andere Grenzen und Möglichkeiten hat, was seine Fähigkeiten und Gaben angeht. Einer ist ein Allroundgenie und universell einsetzbar. Genau so unbegrenzt scheint seine Energie zu sein. Ein anderer nimmt eine Aufgabe gewissenhaft war und steckt dort gerne sein Herzblut hinein. Mehr ist für ihn nicht drin, ohne dass er sich überfordert fühlt. Gott hat diese unterschiedlichen Grenzen mitgegeben und es gilt, sie gegenseitig zu respektieren und nicht die eigene Meßlatte an den anderen anzulegen.

Folgende Fragen und Tipps helfen, für den Umgang mit seiner Zeit und seinen vorhandenen Kräften, das richtige Maß zu finden:

Lebensziele erkennen

Was will ich in meinem Leben erreichen? Was bringt mich voran? Was hindert mich? Welchen Platz hat Gott für mich in dieser Welt? Es gilt, die eigenen Ziele zu erkennen und sie nicht aus den Augen zu verlieren.

Folgendes Zitat macht deutlich, um was es geht: „Wenn ich nicht weiß, in welchen Hafen ich segeln will, dann ist kein Wind für mich der richtige.“ Also muss ich mir schon klar darüber werden, welche Ziele für mich wichtig und richtig sind. Dazu gehört auch, dass ich mich frage, welche Menschen und Aufgaben mir wichtig sind und ob ich mir Zeit für sie nehme.

Gaben entdecken

Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Es kommt auch darauf an, mit meinen Gaben die Aufgaben zu finden, die für mich geeignet sind. Nicht jede Gabe ist sofort offenkundig. Ich muss auch manches ausprobieren, um meine Gaben zu entwickeln. Darum sollte ich mir die Zeit nehmen, immer wieder was auszuprobieren.

Es kann auch umgekehrt sein, dass Leute, die mich kennen, Gaben an mir entdecken. Wenn mich jemand einlädt, solche Gaben und Aufgaben zu entdecken, kann ich zunächst sehr offen sein, mich auf solch einen Prozess einzulassen. Das bedeutet manchmal auch, alte Aufgaben abzugeben, damit Platz und Zeit für eine neue Tätigkeit entsteht.

Prioritäten setzen

Was ist dran in meiner Lebensphase? Wie viel Zeit steht mir zur Verfügung? Gerade wenn ich Familie und Freunde habe, muss ein guter Ausgleich geschaffen werden. Zeit für die Familie und für Freunde zu haben, ist nicht nur eine Frage der Quantität, sondern auch der Qualität. Welche Termine sind für die Familie und für die Freunde wichtig? Plane ich sie rechtzeitig in meine mir zur Verfügung stehenden Zeit ein?

Zeit für Hobbys

Stressforscher haben festgestellt, dass Stress gar nicht so schädlich ist. Allerdings müssen Aktivitäten eingebaut werden, die uns Entspannung verschaffen. Sport, mindestens Bewegung, ist überlebenswichtig, wenn wir mitten in Stresszeiten stecken. Wenn wir daraus ein Hobby machen können, ist das umso besser. Denn alles, was mir Spaß macht, wirkt wie eine Belohnung und motiviert, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen.

Nein sagen

Das Wörtchen nein ist das Zeit sparendste Wort, das es gibt. Aber überlegen wir, wo es hingehört. Nein sage ich dann, wenn ich merke, dass ich in der Gefahr stehe, mich zu überarbeiten. Nein sage ich dann, wenn Familie, Freunde, andere Menschen mich darauf aufmerksam machen, dass etwas mit meiner Zeiteinteilung nicht stimmt. Nein sage ich dann, wenn ich in immer mehr Konflikte mit mir und andere hineingerate. Dann gilt gegenüber den Anfragen anderer: Nein sagen, wenn es möglich ist. Ja sagen, wenn es nötig ist.

Mach mal Pause

Wie gut, dass Gott uns den Ruhetag geschenkt hat. Schon der Prediger Salomo sagt: „Ein Jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ Ich finde wichtig, dass wir auf das hören, was Gott uns sagt. Er jedenfalls gönnt uns diese Zeit der Ruhe und Entspannung.

Der Sonntag ist sein Geschenk für alle Menschen. Allerdings freut sich Gott, wenn wir diesen Tag nicht nur für uns selbst verbrauchen, sondern Zeit haben, auf ihn zu hören. Eine solche Pausezeit kann auch die "Stille Zeit" sein: Ich nehme mir im Laufe des Tages Zeit, um zu beten, um zu hören, was Gott mir durch sein Wort sagt. Auch da kann mir manches aufgehen, was mich korrigiert und mir hilft, meinen Tag richtig einzuteilen.

Kurs halten

Es bleibt ein Lernprozess, einen ausgeglichenen Lebensrhythmus zwischen Mitarbeit und Auszeiten zu finden. Manchmal hat man seinen Terminkalender gut im Griff, ein anderes Mal ist es dran, die Bremse zu ziehen. Wer immer wieder überprüft, ob er noch einen Zielhafen vor Augen hat oder seine Segel einfach nur noch planlos nach dem Wind setzt, ist aber auf dem richtigen Weg.

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Kommentare (4)

Konrad Bollmann /

"Du sollst den Sabbath heiligen!"
Auch GOTT ruhte von SEINEN Werken, wieviel nötiger haben wir, zur Ruhe zu kommen.
"Es ist noch eine Ruhe vorhanden!" Machen wir es doch wie Maria u. zerstreuen uns mehr

xzbvoe /

O17Ry8 <a href="http://ccgjovbdfogn.com/">ccgjovbdfogn</a>, [url=http://ufgnknkidupa.com/]ufgnknkidupa[/url], [link=http://mzzysetldxcd.com/]mzzysetldxcd[/link], http://lmbmgejaoida.com/

Kerstin /

Ich kann mich nur anschließen. Immer wieder den Focus auf die Lebensziele setzen und auch mal NEIN sagen dürfen - bewusst Zeit mit Gott einplanen, das hilft, den Weg und das Ziel wieder klar zu sehen.

Sigrid /

Sehr guter Beitrag. Nein sagen lernen/können, herausfinden, welche Menschen und Aufgaben mir wichtig sind, Prioritäten entwickeln und ein Ziel haben, genau - das sind immer wieder kehrende Themen, meinen Weg mit Gottes Hilfe zu gehen.

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