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03.01.2008 / / Lesezeit: ~ 1 min

Autor/-in: Elke Janßen

Vater Unser - ganz persönlich

Das "Vater Unser" präsentiert uns Gott als Vaterfigur, als Papa. Für viele Menschen ist das ein sehr schöner und tröstlicher Gedanke - vielleicht, weil sie mit ihrem eigenen Vater gute Erfahrungen gemacht haben. Was aber, wenn das nicht so ist?

Unser Vaterbild ist zutiefst geprägt durch Beziehungen und Begegnungen in der Kindheit . Wenn uns Väter Zuwendung, Geborgenheit und Sicherheit vermittelt haben, fällt es leicht, ein positives Gottesbild zu haben. Ich kenne aber auch Menschen, die ihre Väter eher als bedrohend oder ablehnend erlebt haben. Dann wird es schon schwieriger. Denn in der Regel neigen wir dazu, unsere menschlichen Vorstellungen auf Gott zu übertragen, wenn von dem Vater die Rede ist.

Doch unser Verständnis von Gott als Vater sollte keine Fortführung unserer eigenen Vatervorstellungen sein, sondern wird von Gott selbst definiert. Im Alten Testament wird Gott als tröstender und befreiender Vater beschrieben (Jeremia 31, 9 und 20, Jesaja 63,9).

Jesus selbst nennt Gott seinen Vater, weil er damit die innige Gemeinschaft, die er zu ihm hat, ausdrücken möchte. Der Vater, wie ihn Jesus beschreibt, ist uns liebevoll zugeneigt. Er möchte uns trösten, helfen, heilen, retten und mit uns eine persönliche Beziehung eingehen.

Um Gott als Vater zu erleben, wie ihn Jesus beschreibt, halte ich es für wichtig, sich immer wieder neu mit dem eigenen Vater- und auch Gottesbild tiefer gehend auseinander zu setzen.

Gott als Vater - Ist Gott dann ein Mann?

Ich denke, Gott möchte uns als Person begegnen und deshalb können wir ihn auch mit männlichen und weiblichen Eigenschaften erleben, z.B. als Hirte, als König oder auch wie eine Mutter, die ihr Kind tröstet. Darüber hinaus finden wir Passagen in der Bibel, die Gott als die Liebe, das Licht und das Leben beschreiben. Letztendlich ist Gott nicht in weibliche oder männliche Kategorien einzuordnen und auch kein zweigeschlechtliches Wesen.

Ich bin der Auffassung, dass der Gott, der von sich gesagt hat: "Ich bin, der ich bin" größer ist als alle unsere Vorstellungen. Gott ist manchmal auch der verborgene Gott, aber er ist immer auch ein Gott, der mit uns in Beziehung treten möchte und das macht mich froh. Auf ihn, der seine Liebe durch Jesus Christus uns gezeigt hat, kann ich mich einlassen und verlassen.

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