Mehrere Stromausfälle, sich ständig verschärfende Sanktionen durch die USA und politische Unruhen – mit diesen Herausforderungen kämpft das sowieso bereits durch eine Hyperinflation geschwächte Land Venezuela in Südamerika. Aber von all diesem Unbill lässt sich das Team von Radio Trans Mundial Venezuela nicht entmutigen. RTM Venezuela ist ein Zweig von TWR und hat seinen Sitz in der venezolanischen Hauptstadt Maracay. Wie in jedem Sommer sind die Mitarbeiter auch in diesem Jahr überall im Land unterwegs, um Kinderevents zu der beliebten Radiosendung „Pedrito el pulpo“ (Peterchen, der Tintenfisch) zu veranstalten.
Kinder sind die Zukunft Venezuelas
Bereits 16 Stationen liegen hinter dem Team und über 2000 Mädchen und Jungen hatten schon die Möglichkeit, über die Kinderveranstaltungen von Jesus zu erfahren. Gabriel Fernandez, dem Leiter von RTM Venezuela, sind diese Events sehr wichtig: „Wir lieben es, in Kinder zu investieren. Denn Kinder sind die Zukunft Venezuelas.“
Die Radiosendung „Pedrito el Pulpo“ richtet sich besonders an spanisch-sprechende Kinder zwischen 4 und 12 Jahren. Sie wird nicht nur in Venezuela, sondern in ganz Lateinamerika über den Shine-Sender auf Bonaire und 250 weitere Radiostationen ausgestrahlt. Aufgrund der Popularität der Hauptfigur Pedrito entstand vor einigen Jahren die Idee, während der Sommermonate mit einem Puppentheater durchs Land zu ziehen und Kinderevents zu veranstalten. Bei diesen Großveranstaltungen erfahren immer mehrere hundert Kinder von der guten Botschaft.
Kinderevent im Gefängnis
Ein ganz besonderes Event fand in diesem Jahr am 21. Juli statt. Denn an diesem Tag besuchte das Team mit seinem Kinderprogramm das Tocoron-Gefängnis. Am 21. Juli wird in ganz Venezuela ein Kindertag gefeiert. Anlässlich dieses Termins gab es auch eine Feier im Gefängnis für Kinder, die ihre dort inhaftierten Väter besuchten. Diese Feier bereicherte RTM Venezuela mit seinem Kinderprogramm. Über 500 Kinder hörten so von Jesus Christus, viele von ihnen zum allerersten Mal.
„Der Besuch im Tocoron-Gefängnis war ein Segen und eine wunderbare Gelegenheit, mit den Kindern, die dort ihre Väter besuchten, die guten Werte von Gottes Reich zu teilen. Wir durften eine große Soundanlage benutzen, die eigentlich den Häftlingen gehört. Darüber haben wir christliche Musik gespielt und unser christliches Radioprogramm vorgestellt“, berichtet Gabriel Fernandez begeistert.
Der Besuch im Tocoron-Gefängnis war ein Segen und eine wunderbare Gelegenheit, mit den Kindern, die dort ihre Väter besuchten, die guten Werte von Gottes Reich zu teilen. – Gabriel Fernandez, RTM Venezuela
Er ist überzeugt, dass die Kinder gerade durch die Pantomime, die Geschichten und die Stoffpuppen leicht begreifen, welche guten Maßstäbe Gott ihnen für ihr Leben anbietet. „Die Kinder lieben es Pedrito zuzuhören. In seiner ihm eigenen lustigen und zugleich schüchternen Art erklärt er den Kindern, dass Gott ihr himmlischer Vater sein will. Sie lernen, dass sie zu ihm beten können, wenn sie Angst haben, und dass er ihnen helfen möchte, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.“
Vertrauen auf Gott und Hilfe aus dem Ausland ermöglichen die Arbeit
All diesen Aufwand betreibt das Team in Venezuela trotz der andauernden politischen und wirtschaftlichen Krise. Dabei setzen sie ihr Vertrauen ganz auf Gott. Gabriel Fernandez ist sich sicher: „Auch wenn Venezuela gerade in einer Krise steckt, Gott steckt nie in einer Krise.“ Gleichzeitig sind sie vorbereitet auf alle Eventualitäten. Da es in den letzten Monaten in Venezuela immer wieder zu Stromausfällen kam, haben sie sich einen Stromgenerator angeschafft und nehmen diesen zu jedem Event mit. Schließlich weiß man aktuell in Venezuela nie, was auf einen zukommen könnte.
Auch wenn Venezuela gerade in einer Krise steckt, Gott steckt nie in einer Krise. – Gabriel Fernandez, RTM Venezuela
Gabriel Fernandez erzählt: „Das große Problem, das uns dieses Jahr begegnete, ist die massive Inflation. Die Preise schießen regelrecht in die Höhe. Wir schenken den Kindern immer eine kleine Schultasche mit Stift, Radiergummi, Spitzer, Notizbuch und etwas Süßem. Dieses Jahr haben wir unfassbar viel Geld für diese Dinge ausgegeben. Außerdem geben wir den Kindern eine Schale mit Haferflocken – auch der Preis dafür ist in diesem Jahr haushoch gestiegen.“
Ohne die Unterstützung von ERF Medien und anderen Partnern wäre es RTM Venezuela gar nicht möglich gewesen, Give aways an die Kinder zu verschenken. Doch durch die Hilfe aus dem Ausland konnte man die Schultaschen in diesem Jahr sogar noch etwas voller packen. Das war gut so; denn so weiß Gabriel Fernandez: „Die meisten Kinder besitzen in diesen Tagen fast nichts mehr.“ Er ist sehr dankbar, dass sie trotz der gestiegenen Preise die meisten Materialien zu einem halbwegs fairen Preis bekommen haben. Auch darin erkennt er Gottes Bewahrung und Führung.
„Wir werden weitermachen!“
Um Bewahrung betet das Team gerade auch für den „Pedrito el pulpo“- Produzenten Silder Briceňo. Dieser muss sich gerade wegen eines Lebertumors einer Chemotherapie unterziehen. Zu allem Übel sind durch die starke Inflation die Preise für Medikamente extrem gestiegen. Doch das Team besucht Briceňo regelmäßig, um ihm zu zeigen, dass sie an seiner Seite stehen und für ihn beten.
Im August wird das Team nun das venezolanische Flachland sowie die Stadt Guasdualito an der Grenze zu Kolumbien besuchen. Das wird abenteuerlich, denn viele Veranstaltungsorte können nur per Boot erreicht werden. Doch ganz gleich, welche Hindernisse sich ihnen in Bezug auf ihre Reisen oder ihre Arbeit generell in den Weg stellen, für Gabriel Fernandez steht fest: „Trotz aller widrigen Umstände sind wir fest entschlossen, mit den ‚Pedrito el Pulpo‘-Veranstaltungen fortzufahren. Denn wir wollen Gottes Reich und seine Werte zu den Kindern in Venezuela und in andere südamerikanische Ländern bringen, solange uns dies möglich ist.“
Trotz aller widrigen Umstände sind wir fest entschlossen, mit den ‚Pedrito el Pulpo‘-Veranstaltungen fortzufahren. Denn wir wollen Gottes Reich und seine Werte zu den Kindern in Venezuela und in andere südamerikanische Ländern bringen, solange uns dies möglich ist. – Gabriel Fernandez, RTM Venezuela
Gebetsanliegen:
- Dass durch die Events viele Kinder Jesus kennenlernen und zum Glauben finden
- Standhaftigkeit des Teams während der angespannten politischen und wirtschaftlichen Lage
- Bewahrung und Schutz bei allen weiteren Events während des Sommers
- Heilung für den Puppenspieler Silder Briceňo, der an Krebs erkrankt ist
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Kommentare (1)
Da ist Hilfe dringend nötig. Kinder brauchen eine echte Bestätigung, dass Gott ihnen beisteht.