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© Jeshoots com / unsplash.com

14.05.2021 / Wochenrückblick / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Oliver Jeske

Israel im Raketen-Feuer

…und was sonst noch in dieser Woche wichtig war.

 

 

Am Freitagmorgen waren es bereits rund 1.800 Raketen, die aus dem Gaza-Streifen auf Jerusalem und Tel Aviv abgefeuert wurden. Die schlimmen Szenen des Konflikts zwischen der islamistischen Hamas und Israel erschüttern die Welt und bestimmen das Nachrichtengeschehen in dieser Woche.

Doch auch eine Gesetzesnovelle im Vereinigten Königreich zum Tierschutz verdient Aufmerksamkeit, meinen Katja Völkl und Oliver Jeske im aktuellen Wochenrückblick.

 

ERF: Heute ist Freitag. Und wir blicken zurück auf diese Woche. Mein Name: Katja Völkl aus der ERF Aktuell-Redaktion. Und den Überblick hat Oliver Jeske. Oliver, einem Thema in den zurückliegenden Wochen konnte man gar nicht ausweichen, wenn man die Nachrichten verfolgt hat.

Oliver Jeske: Genau, uns das sind natürlich die Angriffe aus dem Gaza-Streifen unter anderem auf die Städte Jerusalem und Tel Aviv. Bis heute Morgen sind laut israelischem Militär rund 1.800 Raketen auf israelisches Territorium geschossen worden. Um sich selbst zu schützen, verbringen ganze Familien die Nächte in Raketen-sicheren Bunkern. Das israelische Militär fliegt Verteidigungsschläge gegen die Hamas. Opfer gibt es auf beiden Seiten. Furchtbar!


ERF: Das kann man wohl sagen. Was sind denn die Ursachen der eskalierenden Gewalt zwischen der islamistischen Hamas und Israel?

Oliver Jeske: Vorgestern endete ja der Ramadan. Zu seinem Beginn, also vor einem Monat, hatte die israelische Polizei Absperrungen in Jerusalem errichtet. Und zwar am Damaskustor. Das führt ins muslimische Viertel der Altstadt. Das empfanden einige Muslime offensichtlich als Provokation.

Ein weiterer Stein des Anstoßes: die israelische Siedlungspolitik. Es gibt einen Rechtsstreit zwischen palästinensischen Familien und einer Firma namens Nachalat Shimon. Die hat in den letzten Jahren Immobilien im arabisch geprägten Ostjerusalem aufgekauft. Das Ziel: Sie will dort jüdische Familien ansiedeln.


ERF: Diese Gemengelage hat dann also zu heftigen Straßenschlachten in Jerusalem geführt. Mindestens 300 Palästinenser wurden nach Angabe der Hilfsorganisation Roter Halbmond verletzt. Die israelische Polizei zählt 18 verletzte Beamte. Doch inzwischen fliegen Raketen vom Gaza-Streifen auf israelisches Gebiet. Steckt da also noch mehr dahinter?

Oliver Jeske: Das ist anzunehmen. Fakt ist: Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas ist schwach. Er fürchtet um seine Macht und hat gerade erst wieder die Parlaments-Wahlen verschoben. Die rivalisierende Hamas will ohne Zweifel hier ein Zeichen der Stärke setzen, indem sie zeigt: „Schaut her! Wir haben die Kraft, den verhassten Feind Israel anzugreifen.“

Gleichzeitig gibt es bis jetzt noch keine tragfähige Regierungs-Mehrheit in Israel. Premierminister Benjamin Netanjahu kann sich mit den Verteidigungsschlägen also auch als Krisenmanager profilieren.


ERF: Wie haben denn die deutschen Medien auf den Konflikt reagiert? Gab es in irgendeiner Weise eine einseitige Parteinahme?

Oliver Jeske: Die mag es sicherlich im Einzelfall gegeben haben. In den Leitmedien, die ich beobachtet habe, konnte ich das aber nicht feststellen. Mir ist noch der Israel-Korrespondent im Hinterkopf, der ungewöhnlich offen über seine persönliche Situation berichtet hat: Seine Frau und seine Kinder würden jetzt im Raketen-sicheren Bunker schlafen.

Es ist eigentlich klar geworden: Was die Hamas hier macht, verletzt jegliche Sicherheitsinteressen von Israel. Kein Staat würde sich das gefallen lassen.


ERF: Der Konflikt in Israel hat auch in Deutschland zu Protesten geführt.

Oliver Jeske: Genau, und die sind so heftig, dass der israelische Botschafter in Berlin, Jeremy Issacharoff, gegenüber der ARD sagte: „Ich bitte die deutschen Behörden dringend, alles dafür zu tun, für die Sicherheit unserer Gemeinde hier zu sorgen.“

Der Hintergrund: In Gelsenkirchen waren am Mittwochabend Demonstranten vor der Synagoge aufgezogen. Sie hatten antisemitische Hass-Parolen skandiert.

In Hannover konnte die Polizei gerade noch das Verbrennen einer israelischen Flagge verhindern. Hier hatten 500 Menschen protestiert und das Existenzrecht Israels in Frage gestellt.

Gott sei Dank! Unser Bundespräsident, Frank-Walther Steinmeier, ist hier eindeutig. Er sagt: „Wer aber auf unseren Straßen Fahnen mit dem Davidstern verbrennt und antisemitische Parolen brüllt, der missbraucht nicht nur die Demonstrationsfreiheit, sondern der begeht Straftaten, die verfolgt werden müssen!"
 

ERF:  Es ist also Wachsamkeit gefragt. Und natürlich ist es gut, für Frieden in und um Israel zu beten. Oliver, hast du dennoch eine schöne Nachricht, mit der du uns ins Wochenende entlassen kannst?

Oliver Jeske: Eine durchaus nachdenkenswerte Meldung hat uns aus dem Vereinigten Königreich erreicht. Am Dienstag hatte die Queen traditionell die Regierungserklärung verlesen. Und siehe da: Die britische Regierung will per Gesetz die inneren Regungen von Wirbeltieren als Gefühle gelten lassen.

Das ist spannend: Denn ob Tiere Gefühle haben, kann man streng wissenschaftlich nicht nachweisen.

Bei uns in Deutschland gelten Tiere juristisch als Sache.

In der Bibel finde ich die Aussage: Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs. Über eine Sache kann ich mich nicht erbarmen. Da scheinen uns unsere europäischen Nachbarn jenseits des Ärmelkanals also, was unsere Mitgeschöpfe betrifft, in Kürze etwas voraus zu haben.


ERF: Das war der Rückblick auf die Woche von meinem Kollegen Oliver Jeske. Mein Name ist Katja Völkl vom Team ERF Aktuell.
 

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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Kommentare (1)

Gerhard S. /

In dem Konflikt zwischen den Palästinensern und Israel spielt ja auch Jerusalem eine Rolle. Mit welcher Begründung beanspruchen Muslime Jerusalem für sich. Jerusalem gehörte doch schon dem jüdischen Volk als es den Islam noch nicht gab.

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