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© Elyssa Fahndrich / unsplash.com

27.05.2017 / Bericht / Lesezeit: ~ 1 min

Autor/-in: Oliver Jeske

Feminismus – pro und kontra

Diskussion im Gender-Zentrum des Evangelischen Kirchentags.

 

Diskussion im Gender-Zentrum des Evangelischen Kirchentags.(Foto: ERF Medien)
Diskussion im Gender-Zentrum des Evangelischen Kirchentags.(Foto: ERF Medien)

Konservative Christen, die eine Ehe von Homosexuellen ablehnen, werden viel zu oft als rechtspopulistisch gebrandmarkt. Diese Meinung vertrat der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands, Dr. Michael Diener, auf einer Diskussion im Gender-Zentrum des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Berlin.

Auch Dr. Eske Wollrad, Geschäftsführerin des Evangelischen Zentrums Frauen und Männer, beklagte starke Stereotypen im Umgang mit der Problematik um traditionelle Familienbilder und Homosexualität.

Ist Genderforschung eine Wissenschaft?

Gleichzeitig vertrat sie die These, dass es zwei klar abgrenzbare Geschlechter nicht gebe. Auf die Frage aus dem Publikum, ob Genderforschung nicht eher Ideologie und weniger Wissenschaft sei, antwortete sie: „Ich möchte mich als Feministin nicht ständig verteidigen müssen.“ Eine echte Antwort blieb Wollrad schuldig.

Gleichstellungspolitik soll der Wirtschaft nutzen

Der Berliner Sozialwissenschaftler Prof. Stephan Höyng kritisierte die Bundesregierung für ihre derzeitige Gleichstellungspolitik. Sie sei nur darauf ausgerichtet, möglichst viele Frauen für den Arbeitsmarkt freizustellen. Bundesgesundheitsministerin Manuela Schwesig gehe es nicht um echten Feminismus, kritisierte die Herausgeberin des feministischen Missy Magazins, Stefanie Lohaus.

Gespräch statt Gewalt

Ansonsten war die Diskussion im Berliner Kosmos-Kino vom Konsenz geprägt: Konservative und Feministen müssten immer wieder das Gespräch miteinander suchen und sich gegenseitig mit Respekt begegnen. Nach Ansicht des homosexuellen Internet-Aktivisten Tarik Tesfu bedeute dies, auch anzuerkennen, dass es Frauen gebe, die ihr Glück als Mutter und Hausfrau finden.

„Ich möchte, dass gutes Leben gelingen kann!“ war die Aussage von Michael Diener, der sich alle Diskutanten anschließen konnten. Wie dieses gute Leben allerdings im Konkreten aussieht, über diese Frage sei „der Graben extrem tief.“

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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