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© Warner Brothers

17.08.2017 / Eine Filmrezension / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Martin Mandt

„Bullyparade – der Film“

Leinwandversion der Comedy-Show aus den 90er und 2000er Jahren

 
Eigentlich wollte Michael Bully Herbig diesen Film überhaupt nicht machen. Die Bullyparade sei für ihn abgeschlossen gewesen, sagte er einst bei einer Pressekonferenz in Frankfurt. Doch jetzt ist es soweit: In fünf Episoden werden die beliebtesten Figuren der Comedy-Show noch einmal auf die Leinwand zurückgeholt.
 
Witze reißen, Gags präsentieren, parodieren, rumblödeln, Und dazu Kalauer, Slapstick und noch mehr Unsinn – alles im Stil von Michael Bully Herbig. Der Humor geht auch mal unter die Gürtellinie, ist aber nie geschmacklos, nie peinlich oder zum Fremdschämen. Das ist Bully, das war die Bullyparade, das ist der Film!

Lauwarmer Aufguss oder frisch gebrüht?

Ich hatte befürchtet, dass „Bullyparade der Film“ ein lauwarmer Aufguss dessen ist, was einst die Bullyparade war. 1997 bis 2002 war die Sketch-Comedy-Show im Privatfernsehen zu sehen. Es folgten Kinofilme, wie „Der Schuh des Manitu“, „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“ und die Zeichentrickadaption „Lissi und der wilde Kaiser“.
Später machte Herbig nur noch Filme mit anderen Kollegen oder stand als Regisseur hinter der Kamera, ohne zu Schauspielern. Rick Kavanian oder Christian Tramitz waren entweder einzeln oder gar nicht dabei. Auch die beiden machten eigene Projekte. Alle drei waren mehr oder weniger erfolgreich. Einige Fans hatten schon einen Bullyparade-Film erwartet („Ein Film, wo keiner mit rechnet“), als Herbig 2002 eine Internet-Umfrage machte. Welcher Film solle nach „Der Schuh des Manitu“ gedreht werden? Zur Debatte standen damals:
  1. «Unser (T)Raumschiff»: 34 Prozent
  2. «Der Schuh des Manitu Teil 2»: 31 Prozent
  3. «Sissi – Wechseljahre einer Kaiserin»: 26 Prozent
  4. «Ein Film, wo keiner mit rechnet»: 8 Prozent
  5. «Bully hör’ auf mit dem Scheiß»: 1 Prozent
Inzwischen wissen wir, wie die Sache ausging und was Herbig in der Zwischenzeit alles gemacht hat. 15 Jahre nach der letzten Bullyparade haben sich die drei erfolgreichsten  deutschen Comedians seit Hape Kerkeling wieder zusammengetan und die Bullyparade als Film abgeliefert.

Worum geht es eigentlich?

In fünf Episoden mit mehr oder weniger großer Handlung blödeln sie herum, bringen herrlich ausgeflippten Humor auf die Kinoleinwand, der, befürchtet 14 Jahre zu spät, erstaunlich gut funktioniert! Die Episoden sind lose zusammengeheftet, indem immer wieder erzählt wird, dass ich die eben erzählte Geschichte „genauso zugetragen“ hat, bzw. genauso zu tragen wird. Dabei werden die großartigen Figuren aus Reihen der Bullyparade Winnetou und Old Shatterhand, Sissi und Franz, die Crew und Captain Cork, Lutz und Löffler, das Ossi-Brüderpaar Kasirske und natürlich auch die Kastagnetten wieder neu belebt. Außerdem gibt es eine Reihe von Cameo Auftritten – mehr möchte ich dazu aber nicht sagen.
Schön ist, das Herbig und Co sich tatsächlich neue Gags ausgedacht haben. Dabei ziehen sie auch aktuellere Produktionen bzw. Ereignisse durch den Kakao. Anders würde es dem Publikum wahrscheinlich auch nicht gefallen – auch wenn die Hard-Core-Fans von Michael Herbig vermutlich auch so scharenweise die Kinos bevölkern werden. Und mit was? Mit Recht!
 

Wie lange sollte ich im Kino bleiben?

Ach ja – natürlich kommen – wie jedes Mal die Out-Takes hintendran. Und wer Sitzfleisch beweist, wird noch einmal belohnt… Also erst raus aus dem Film, wenn das Kinopersonal vergeblich nach Euren Popcorn-Resten fahndet… ;-)
 
Spaß   ✓✓✓✓✓
Action   ✓✓✓✓
Spannung  
Gefühl   ✓✓
Anspruch   – – –
Humor   ✓✓✓✓✓✓
Note   2+
 
Trailer FSK 6
 

 

„Bullyparade – Der Film“
Komödie, Deutschland, 2017
Regie:   Michael Bully Herbig
Verleih:   Warner
Länge:   104 Min
Kinostart:   17. August 2017
Darsteller:   Michael Bully Herbig,
Rick Kavanian,
Christian Tramitz,
Ivanka Brekalo,
Rahul Chakraborty,
María Del Pilar Gómez,
Kim Girschner,
Diana Herold,
Cornelia Ivancan,
Sky Du Mont,
Robert Alan Packard
Jasmin Lord,
Jeanne Goursaud,
Irshad Panjatan,
Alexander Schubert,
u.a.
FSK:   6
Unsere
Empfehlung:
 
ab 12

 

 Martin Mandt

Martin Mandt

  |  Redakteur (✝)

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