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© Gades Photography / unsplash.com

14.02.2019 / Zum Valentinstag / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Lothar Rühl

Die Blumen aus dem Garten

Warum Männer am 14. Februar in Hektik geraten.

Es gibt so Tage, zwei, drei Mal im Jahr, da wird Mann hektisch. Das ist zum Geburtstag der Liebsten, zu Weihnachten und zum Valentinstag. Der wird am 14. Februar begangen. An diesem Tag rinnt der Schweiß besonders stark. Oh, habe doch vergessen, die Pralinen zu besorgen. Und: Ob ich heute Abend rechtzeitig aus dem Büro komme und noch schnell einen der letzten Blumensträuße im Laden abbekomme. Meine Geschlechtsgenossen sind, so wie ich, an diesem Valentinstag besonders schlimm dran. Das hatte der „Erfinder“ des Tages aber gar nicht beabsichtigt.

Der Brauch geht nämlich zurück auf den Heiligen Valentius von Rom, der schon im dritten Jahrhundert nach Christus gelebt haben soll. Wir erinnern uns: Im Jahr 380 nach Christus wird das Christentum Staatsreligion im Römischen Reich. Valentius lebte aber über 100 Jahre vorher. Da ging es den Christen nicht besonders gut. Unter Kaiser Diokletian hatten die Christenverfolgungen zugenommen. Kirchliche Zeremonien für Verliebte waren verboten.

Und hier tritt der Priester Valentius von Rom in die Geschichte. Er soll trotz des Verbotes Paare christlich getraut haben. Zudem habe Valentin den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt.

Dies alles hat dazu geführt, dass er am 14. Februar 269 nach Christus unter Kaiser Claudius II hingerichtet wurde. 200 Jahre später hat Papst Gelasius dieses Datum als Gedenktag eingeführt.

In Deutschland wurde der Heilige lange Zeit nicht beachtet. In England und Frankreich galt schon im Mittelalter der Valentinstag als Tag der Verliebten. Man sagte, dass ein Mädchen den Mann heiratet, den sie am Valentinstag zuerst sieht. Es gab sogar eine „Liebeslotterie“, bei der Lose mit Namen gezogen wurden. Die Namenspaare wurden dann miteinander verbandelt und waren für ein Jahr auf Probe zusammen. An diesem Tag wurden kleine Gaben und besonders gerne kleine Gedichte verschenkt. In England ist es noch heute Brauch, anonyme Liebesbriefe zu versenden. In den USA schicken sich die Teenager geheime Grußkarten mit Liebesbotschaften. Der Tag der Liebenden heißt dort „Tag der Freundschaft und Familie“.

Amerikanische Soldaten brachten ihre Bräuche zum Valentinstag nach dem Zweiten Weltkrieg mit nach Deutschland. So kam es, dass ein amerikanischer GI seiner deutschen Liebsten Blumen am 14. Februar schenkte. Etwa seit 1950 wird der Brauch in Deutschland gefeiert. Bald wurde dieser Brauch von den Blumenhändlern und der Süßwarenbranche aufgegriffen. Heute ist dieser Heiligengedenktag ein Profit-Tag für einige Branchen. Nicht nur Blumen und Süßigkeiten kauft die männliche Welt. Auch Schmuck ist gefragt und mancher führt seine Liebste abends gerne ins Restaurant aus. Dabei sind es nicht nur die frisch Verliebten, auch in die Jahre gekommene Paare nutzen den Tag, um sich ihrer Liebe zu versichern.

Ein christlicher Brauch im engeren Sinn ist der Valentinstag also nicht. Aber schon in der Bibel steht: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.“ (Epheser 5,25-26). Der Valentinstag ist also eine gute Gelegenheit, um der Ehefrau oder der Freundin einen Liebesbeweis zu zeigen. Allerdings sollte es nicht der Einzige im Jahr sein. „Ich liebe Dich“ darf ganz oft zu hören sein. Oder das Miteinander Teilen der Hausarbeit, das Aufstehen in der Nacht, wenn ein Kind schreit.

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