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© Warner

18.09.2014 / Filmrezension / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Tanja Rinsland

Wenn ich bleibe

Mia muss sich nach einem Unfall entscheiden: Ohne Eltern weiterleben oder sterben?

Die junge, unsichere Mia Hall ist eine hochbegabte Cello-Spielerin. Während andere Mädchen nur Jungs im Kopf haben, verliert sie sich am liebsten stundenlang in klassischer Musik. Mias großes Ziel ist es, auf die Julliard zu kommen – Amerikas berühmtestes Konservatorium. Sehr zum Erstaunen ihrer Eltern Kat und Denny, die ihre Jugend in der Hard-Rock-Szene verbracht haben, sie aber trotzdem aus vollem Herzen unterstützen.

Dann begegnet sie Adam, dem Frontmann einer erfolgreichen Newcomer-Band, und verliebt sich in ihn. Sie beginnt daran zu zweifeln, ob sie nicht ihre Träume aufgeben sollte, um bei ihrer großen Liebe zu bleiben. Was als klassische Teenie-Romanze beginnt, erfährt auf einmal eine düstere Wendung: Mia und ihre ganze Familie werden in einen Autounfall verwickelt.

Leben oder Sterben?

Als sie aufwacht, ist sie nicht länger in ihrem Körper: Die junge Musikerin liegt im Koma und kämpft mit dem Tod. In einem Nahtoderlebnis nimmt ihre Seele die Menschen um sich herum wahr: Adam, ihre Freunde und Angehörige warten verzweifelt im Krankenhaus auf Nachrichten und hoffen, dass sie überlebt. Doch sie erfährt auch, dass ihre Eltern bereits gestorben sind. Jetzt muss sich Mia entscheiden: Folgt sie ihren Eltern in den Tod und erspart sich so ein Leben als Vollwaise oder kämpft sie um der Liebe willen weiter?

„Wenn ich bleibe“ ist ein dramatischer Teeniefilm, der das ernste Thema Tod nicht scheut. In Rückblenden wird die Liebesgeschichte von Adam und Mia erzählt, aber auch ein starkes Bild ihrer Familie gezeichnet. Damit wird ihr Konflikt nachvollziehbar: Kann sie wirklich ein Leben ohne diese Menschen führen?

Herzschmerz statt Philosophie

Die Handlung spielt sich hauptsächlich in Mias Innenleben ab – eine Herausforderung für Jungdarstellerin Chloe Grace Moretz, die sie gut meistert: Sie füllt die Rolle intensiv und einfühlsam. Da es um die Liebe zwischen zwei Musikern geht, wurde auch der Soundtrack sorgsam ausgewählt, was dem Film eine charmante Note verleiht.

Besonders tiefgründig ist die Geschichte trotz des ernsten Themas nicht: Glaube spielt hier keine große Rolle, auch wenn ein mögliches Leben nach dem Tod angedeutet wird. Vielmehr ist „Wenn ich bleibe“ ein klassisches Melodram – tieftraurig, ergreifend und voller liebenswerter Charaktere, mit denen der Zuschauer ausgiebig mitleiden kann. Fans von „P.S. Ich liebe dich“ kommen auf ihre Taschentuch-Kosten.

Fazit: Ein gut gemachter Herzschmerz-Streifen – vielleicht gerade, weil er nicht philosophisch aufgeladen ist.

Der Kinotrailer von „Wenn ich bleibe“

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