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Wenn das Maß los ist
Der Streit um Stuttgart 21 ist eskaliert, die Polizei setzt mit ihrem massiven Einsatz einiges aufs Spiel. Markus Baum kommentiert.
Man kann das Großprojekt Stuttgart 21 für sinnvoll halten, kann sich eine schnellere Bahnverbindung von Stuttgart nach München wünschen, alles legitim. Man kann auf bestehende Verträge pochen, man kann der Meinung sein, die politische Willensbildung sei nach allen Regeln der Demokratie verlaufen. Und trotzdem ist gestern im Schlossgarten der baden-württembergischen Landeshauptstadt etwas zerbrochen, was nicht hätte zerbrechen dürfen.
Schlagstöcke und Wasserwerfer gegen Frauen und Rentner, die nur mit Trillerpfeifen bewaffnet waren. Pfefferspray und Reizgas direkt in die Gesichter von Schulkindern. Das erscheint selbst mit einem halben Tag Abstand maßlos. Die Staatsmacht ist in Stuttgart nicht gegen angetrunkene Hooligans aufmarschiert, sie hatte keine gewaltbereite Horde von Linksautonomen vor sich. Das waren durchweg Menschen aus der bürgerlichen Mitte. Im Schnitt stand alle zehn Meter ein Kamerateam und dokumentierte das lange Zeit eher familiäre Geschehen. Deshalb ist offenkundig: da wurden keine Barrikaden gebaut, da sind auch keine Steine geflogen. Einen anderslautenden Vorwurf hat Baden-Württembergs Innenminister Rech inzwischen bedauernd zurück gezogen. Schwaben randalieren gewöhnlich nicht im eigenen Wohnzimmer. Und genau das ist der Schlossgarten in einem gewissen Sinn.
Der Schwabe ist kein Erdmull
Der Schlossgarten gehört den Bürgern, nicht der Bahn. Und die Milliarden, die im unberechenbaren Gipskeupergrund von Stuttgart verbuddelt werden sollen, auch die müssen letztlich von den Bürgern aufgebracht werden – in Form von Steuern oder am Fahrkartenschalter. Es ist das gute Recht der zahlenden Kundschaft, dass sie klare Auskunft verlangt über den Sinn und Nutzen einer so gigantischen Investition. Und es ist ein schlechtes Zeichen, wenn es der Politik nicht mehr gelingt, einen gehörigen Teil der Menschen zu überzeugen und mitzunehmen.
Schwaben können bekanntlich alles außer Hochdeutsch. Ich bin Schwabe und habe keinen Zweifel, dass schwäbische Ingenieurskunst es hinbekommen würde, die ganze Stuttgarter Innenstadt in den Untergrund zu verlegen. Kein Problem. Aber der Schwabe ist von Natur aus kein Erdmull, sondern liebt Licht und Luft und üppige Baumkronen.
Allgemeine Ratlosigkeit
Wenn der Tiefbahnhof wider alle ökonomische Vernunft verwirklicht wird, dann fällt schwäbischen Stadtplanern auch bestimmt etwas Gescheites ein, was man mit den 100 Hektar frei werdender Gleisfläche anfangen kann. Aber der Preis dafür ist hoch und zum Teil schon heute fällig. Die politische Kultur bleibt auf der Strecke. Die Polizei hat im Südwesten stets hohes Ansehen genossen; nach dem maßlosen Einsatz gestern Abend ist dieses Ansehen erheblich beschädigt. Landesminister und Politiker der in Baden-Württemberg regierenden schwarz-gelben Koalition diffamieren einen stattlichen Teil ihres Wahlvolkes.
Die grellen Töne offenbaren eine große Ratlosigkeit. Wie umgehen mit einer Bürgerschaft, die sich immer öfter quer stellt und ihrer Unzufriedenheit Ausdruck verleiht? Solche Gedanken macht man sich garantiert auch in der Opposition, etwa bei der SPD, die sich in der Debatte auffällig zurück hält. Sie hat das Mammutprojekt lange unterstützt, der massive Protest dagegen hat auch sie kalt erwischt.
Wer den Demokratietest bestanden hat – und wer nicht
Was nicht in der Baugrube von Stuttgart 21 versinken darf, was auf jeden Fall oben bleiben muss, das ist der Wille zum friedlichen Wettstreit der Argumente, das ist die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit. Diese Errungenschaften der Zivilgesellschaft dürfen keinem bundeseigenen Konzern und keinen machtpolitischen Eitelkeiten geopfert werden. Die Demonstranten gestern im Schlossgarten wie auch die 3000 Befürworter des Bauprojekts auf dem Stuttgarter Rathausplatz haben den Demokratietest bestanden. Mit denen kann man Staat machen. Mit Schlagstöcken und Reizgas nicht.
Kommentare
Ich finde, es gehört ein Punkt hin. Entweder hopp oder topp. Es wird in jedem Fall enttäuschte Bürger geben. In jeder Großfamilie , in jedem Sportverein gibt es Gewinner und "Verlierer". Und oft wechselt sich dies im Leben ab. Wenn noch viele Monate weiter demonstriert und diskutiert wird, ist am Ende der Preis doch derselbe. Wir als demokratisches Land können aus gemachten Fehlern für die Zukunft lernen und jetzt einen Punkt setzen. So ist es doch scheisse. Entschuldigung die Wortwahl. Genug ist genug. Und man kann nicht mal mehr in Ruhe nach Stuttgart fahren.
Ich kann dem Kommentar von Kurt nur beipflichten. Er bringt es nüchtern und sachlich auf den Punkt. Ich persönlich bin auch gegen dieses gigantomanische Projekt, bin dagegen, kulturhistorische Gebäude und Areale zu beseitigen und durch sozialistsche Zweckbauten zu ersetzen. Vor allem bin ich gegen jede Form der Steuerverschwendung, die ,nebenbei bemerkt, härter bestraft werden sollte als Steuerhinterziehung, da die Steuerverschwender das Geld anderer Leute veruntreuen, während der sogenannte … mehrSteuersünder sein eigens erwirtschaftetes Geld in Sicherheit bringt. Von daher hätte ich mir zu Beginn der Demos durchaus vorstellen können, mitzumarschieren. Mit der Meute der Berufsrevoluzzer und Salonbolschewisten, die inzwischen die Demos für ihre Zwecke vereinnamt haben, möchte ich jedoch nichts zu schaffen haben. Die Polizei hat jede Aktion mehrfach angekündigt. Wer dennoch geblieben ist, hat sich bewußt den Anordnungen der Ordnungskräfte widersetzt und wissentlich sich und die mitgeschleppten Kinder den Maßnahmen ausgesetzt. Inzwischen hat sich herausgestellt, auch mit Hilfe von bisher unterschlagenen Fernsehbildern, dass es eben diese Berufsrevoluzzer waren, die zuerst gewalttätig wurden, bevor die Polizei entsprechend reagierte. Was die viel verklärten Deeskalationsstrategien der Berliner Polizei bringen, zeigt sich jeden 1. Mai mit 400 zum Teil schwer verletzten Polizisten. In BW dagegen scheinen die Ordnungskräfte noch nicht zu Prügelknaben degradiert worden zu sein. ERF sollte nicht mit dem Strom der Mainstream Medien mitschwimmen, denn deren volkspädagogisches Programm repräsentiert eine Art modernen Baalskult.
Wie kann es sein, dass ein Projekt, über das in den letzten Jahren viel beraten und beschlossen wurde, jetzt so im Feuer steht? Alle Beschlüsse wurden, so sagen die Befürworter, demokratisch legitimiert. Das mag so sein. Aber offensichtlich haben sich zwischen den Beschlüssen bzw. Verträgen einerseits und dem Baubeginn andererseits die Fakten geändert. An oberster Stelle stehen da die Baukosten. Die werden offenbar trefflich ignoriert. Was in Hamburg die Elbphilharmonie (hier wird auch … mehrunglaublich viel Geld versenkt, und die ursprüngliche Planung ist längst passé) ist im Ländle der neue Stuttgarter Bahnhof unter Tage.
Außerdem gibt es aus meiner Sicht massive Sicherheitsbedenken.
Grund und Boden kann nicht vermehrt werden – ein Problem, mit dem man in der Stuttgarter Region schon seit Menschengedenken zu tun hat. Nicht ohne Grund kostet ein Reihenhaus in der Stuttgarter Region oft mehr, als ein freistehendes Einfamilienhaus in der Nähe von Hamburg.
Und was macht man, wenn man nicht genug Grund und Boden zur Verfügung hat? Man baut in die Höhe oder in die Tiefe. Mich macht es stutzig, dass für die ganze Geschichte ein „Grundwassermanagement“ gebraucht wird. Wird hier nicht die Natur vergewaltigt? Vor einigen Jahren gab es die Bilder des gefluteten Bahnhofs von Dresden. Müssen in Stuttgart in alle Zukunft dauerhaft Pumpen laufen, damit der neue Bahnhof nicht absäuft? Wie wäre dann die CO2-Bilanz eines solchen Bahnhofs?
Und schließlich: Wer garantiert uns eigentlich, dass der ganze Kram nicht zusammenbricht? Ich erinnere mich mit Grausen an den Einsturz des Kölner Stadtarchives. Und da ging es „nur“ um eine U-Bahn-Linie. In Stuttgart werden ganz andere Räder gedreht. Ich jedenfalls würde auf der freiwerdenden Fläche, wo jetzt noch Gleise liegen, nicht bauen wollen.
Was ich merkwürdig finde: Oft wird ein allgemein fehlendes politisches und gesellschaftliches Interesse beklagt. Ist es dann endlich mal vorhanden, dann ist es auch wieder nicht recht.
Liebe Politiker: Wenn Euch dieses Projekt aller demokratisch gefassten Beschlüsse zum Trotz derart um die Ohren fliegt, dann habt Ihr doch zumindest einen Job nicht ordentlich gemacht: Den der Vermittlung Eurer Beschlüsse. OK, Ihr habt nicht endlos Zeit – es wartet schließlich schon der nächste Lobbyist. Und der ist halt wichtiger, als Otto-Normal-Verbraucher. Äh, geht’s noch?
Gut finde ich, dass Heiner Geißler jetzt eingreift, um die Situation zu befrieden. Gut finde ich, dass es einen Faktencheck geben soll. Schlecht fände ich, wenn dazu begleitend vollendete Tatsachen geschaffen würden.
Am Ende hieße es dann vielleicht: Ihr hattet recht – aber wir haben unseren Bahnhof – mit allen Risiken und Nebenwirkungen.
Hallo, ich verfolge nun die Diskussion um Stuttgart 21 seit vielen Jahren. Es tat sich nicht viel und es gab auch keine großen Demonstrationen und Widerstände. Alles wurde demokratisch beschlossen und Verträge unterzeichnet, die nicht einfach ausgesetzt werden können. Ob der Bau nun ohne Probleme durchführbar ist und ob der Betrieb nachher funktioniert, steht auf einem anderen Blatt. Ich stehe dieser Sache eher verhalten positiv gegenüber. Als Schwabe bin ich pragmatich und heule diesem alten … mehrBahnhof, der teilweise sehr schäbig wirkt, besonders auch im Gleisvorfeld mit diesen ganzen Aufbauten, keine Träne hinerher. Es sollte halt gescheit gebaut werden.
Was mich nun aber schockiert, ist mit welcher Heftigkeit dieser Konflikt von S21 Gegnern produziert und in die Medien transportiert wird, mit vielen Halbwahrheiten, Unterlassungen und Lügen. In dieser Auseinandersetzung geht es um einen Bahnhof und nicht um ein AKW. Was sie leider falsch darstellten ist, dass sehr wohl Aktivisten die Polizei provozierten. Sie stellten gezielt Kinder an die vordersten Reihen, um sie dann politisch zu instrumentalisieren. Weil Kinder als Verletzte medial immer gut Schlagzeilen machen.
Das ist ablsout perfide!!
Was tun Kinder und ältere Leute an dieser Stelle, werfen Flaschen auf Polizisten, blockieren ihre Fahrzeuge und folgen den Anweisungen nicht. Die Polizei wird ganz gezielt provoziert, um dann die Reaktion medial auszuschlachten.
Das ist doch keine friedliche Demonstration, gegen die ja absolut nichts einzuwenden ist.
Dieses Thema wird nun von manchen Gruppen gezielt radikalisiert und Leute gegen einander aufgehetzt. Vor allem die Autonomen wollen den Straßenkrieg wieder aufleben lassen, ihren Widerstand gegen den Staat zeigen, und friedliche Demonstranten mit reinziehen.
Das ist teuflisch (Diabolos der Durcheinanderbringer)!
Es geht schon langen nicht mehr um den Bahnhof!
Außerdem hat das mit den Schwaben absolut nichts zu tun, die ja in Stuttgart schon Minderheit sind. Und ich kenne viele Schwaben, auch Christen, die mit dieser Krawallmentalität nichts anfangen können; die schwäbische Mentalität ist ganz anders.
Ich finde es traurig, dass sie als Christ im ERF sich vor diesen Karren spannen lassen. Alle Medien stürzen sich drauf und unterstützen mehr oder weniger die Gegner. Es werden Meinungen und Halbwahrheiten weitergegeben und keine Fakten.
Wenn demokratisch gefasste Beschlüsse nicht mehr gelten, dann kann der Staat "gleich einpacken“. Und wenn der Staat sich von einer Minderheit erpressen lässt, dann ist das nicht gut. Es gibt auch die „Stillen im Lande“, die ganz anders denken.
Dieses Vorgehen ist nach christlichen Maßstäben nicht gutzuheißen. Wir leben in einem Rechtsstaat und ein Christ sollte sich, solange es nicht gegen den christlichen Glauben geht, unterordnen. (Siehe auch die Ausführungen von Martin Luther). Hier wurde wirklich eine Grenze überschritten, aber zuerst von den Aktivisten.
@Wespe: Finde Ihren Beitrag ausgezeichnet. Selbst möchte ich in Frage stellen, dass die wunderbaren Stuttgarter Mineralquellen nicht beeinträchtigt werden. Wenn der Untergrund in diesen Riesendimensionen geöffnet und verbaut wird, und das kostbare, einmalige Wasser soll nicht betroffen sein, das glaube, wer will!!
Danke, Herr Baum, für Ihren Kommentar. Insbesondere den letzten Absatz kann ich nur unterstreichen.
Aus der Ferne kann ich nicht abschließend darüber urteilen, ob das Bauvorhaben richtig ist oder nicht. Für beide Seiten werden sich gute Argumente finden. Aufgabe der Politik wäre es gewesen, diese Argumente aufzugreifen, den Streit offen und vor allem ehrlich auszutragen, womöglich nach einem Konsens zu suchen. Das haben die politischen Parteien wieder einmal versäumt, weil sie zu … mehrMehrheitsorganisations-Maschinen verkommen sind.
Als jemand, der selbst in die Ausübung staatlicher Macht eingebunden ist, weiß ich nur zu gut: sind Entscheidungen formell rechtsstaatlich zustande gekommen, bedeutet das noch nicht viel. Nicht alles, was jemand weiß, steht auch in den Beschlussvorlagen. Allzu oft werden Parlamentarier mit einer Papierflut erschlagen, und doch enthält man ihnen die entscheidenden Informationen vor. Die Macht geht nicht vom Volk aus sondern von undurchsichtigen Zirkeln aus Hotellobbies und Hinterzimmern.
Der knüppelnde Polizist und der geprügelte Demonstrant sind gleichermaßen Opfer.
Jetzt sagen alle, unsere Demokratie sei gefährdet und die Landesregierung würde sich durchsetzen. Ja, aber was ist mit denen, der es genau so wollen und auch von der gewählten Regierung erwarten, dass sie nach ihrem Auftrag handelt?!
Diejenigen, die Polizisten sind, sollten sich einmal in die Lage eines Polizisten versetzen. Auch, wenn sie überreagiert haben, so ist es doch eine Riesenanspannung, zumal es wirklich Aggression gab. Es ist bestimmt kein gutes Gefühl, nicht zu wissen, ob man in den … mehrnächsten Minuten vielleicht einen Backstein oder Feuerwerkörper an den Kopf bekommt. Auch wenn ältere Menschen und Schüler in der Menge waren, so war es doch eine Menge, in der der einzelne Polizist sicherlich nicht so leicht alles auf einmal abwägen kann.
@ Willy Jung, Sie sind leider auf den Zug gesprungen, der von Politikern und Interessenvertretern von Stuttgart21 gesteuert wird. Das ist Ihr Recht, das ich Ihnen nicht absprechen möchte.
Die Frage ist berechtigt, um was geht es wirklich? Geht es um das Allgemeinwohl oder ist die Politik Erfüllungsgehilfe der Industrie und großer Konzerne? Hat die Politik nicht die Aufgabe abzuwägen, was dem Allgemeinwohl dient oder ist es legitim, wenn der Staat sein Gewaltmonopol zu Gunsten der … mehrLobbysten missbraucht, um deren Profitgier zu befrieden?
Sind Sie wenigsten sich gegenüber ehrlich, und differenzieren Sie, wenn es darum geht, wer und wie viel das Demonstrationsrecht missbraucht haben. Es ist bestimmt nicht die Mehrheit, die verbal oder physisch gewalttätig sind.
Dann frage ich Sie, ob es von Herrn Grube (Bahnchef) vernünftig war, durch provokative Äußerungen den Volkszorn herauf zu beschwören. Noch ist es immer ein Grundrecht der Bürger, sich frei zu versammeln und an Demonstrationen teilzunehmen. Herr Grube hat vielleicht das Recht Bäume fällen zu lassen, aber er hat nicht das Recht Bürgerrechte zu begraben.
Zu Stuttgart 21
Fakt ist es wird seit 10 Jahren geplant und prozessiert.
Als mit dem Bau begonnen wurde fühlen sich alle übergangen.
Es werden massiv Ängste geschürt Stuttgart versinkt - die Mineralbäder werden versiegen - der 21 Bahnhof taucht auf wie ein U-Boot -Bäume werden gefällt kurzum es droht der Untergang.
Die Alternativen zu Stuttgart 21 im Vorfeld x-mal diskutiert und dann doch verworfen - unter anderem am Protest der Bürgerinitiativen der betroffenen Gemeinden.
Mit dem neuen … mehrBahnhof sollte sich alles ändern er sollte von vier auf acht zuführende Gleise erweitert werden um den bestehenden Engpass zu beseitigen und die Zug Frequenz erhöhen.
Um damit mehr Menschen zum Bahnfahren bewegen.
Wo ist jetzt das Alternativ Konzept das tragbar ist aus heutiger Sicht?
Soll die Neckarüberquerung in Ober oder Untertürkheim sein? Vorausgestzt die Bürger stimmen zu. Wird bei der anschliesenden Untertunnelung auf die Fildern kein Baum gefällt und nicht in die Landschaft eingegriffen?
Das müssen sich die Gegner schon Fragen lassen und warum überhaupt dieser Protest nach zehn Jahren?
Jetzt steht die Polizei diesem Hass gegenüber. Bei der Beschimpfung in vorderster Front.
Wie ist es wenn jemand sagt: Hau bloss ab oder ich reiss Dir die Eier ab, Du alte Dreckssau!
Diese Beschimpfung ist ganz friedlich und dauert nur ein paar Stunden.
Längst ist der PROTEST zur Beschimpfung ausgeartet - weil die Teilnehmer im Recht sind!
Ja, sicher jeder Teilnehmer hat das Recht den auf der anderen Seite zu beschimpfen - wir sind die GUTEN! Wehe aber wenn sich jemand dagegen wehrt.
Ich Frage mich um was geht es eigentlich? Um Polizisten zu beschimpfen, um Mineralbäder, um Keuperschichten die Stuttgart versenken? Geht es wirklich um eine Alternative? Geht es um Parteien? Oder Stuttgart "wir haben uns gewehrt"?
Geht es hier Tatsächlich um Stuttgart und um ein neues Verlkehrskonzept?
@ Jöns-Peter Schmitz Zitat: Unverantwortliche Verharmlosung von Rechtsbruch! Zitatende
Erklären Sie mir bitte einmal, warum Rechtsbruch begangen wurde. Die Demonstration war angemeldet und auch genehmigt worden. Hat da nicht die Exekutive eine Genehmigung der Judikative aus reiner Willkür missachtet und außer Kraft gesetzt?
Die Demostranden haben keinen Rechtsbruch begangen, sondern nur ihr Recht auf eine genehmigte Demonstration verteidigt.
Es ist ein Grundrecht des Bürgers an … mehrDemonstrationen teilzunehmen.
Leider ist es so, dass wieder einmal die Polizei für die Politiker die Kastanien aus dem Feuer holen muss. Hiermit will die Politik ihr Versagen kaschieren.
M. E. versuchen bestimmte Kreise in Deutschland massiv politischen Einfluss zu nehmen, und Bürgerrechte zu beschneiden. Es ist beschämend, wenn der Bahnchef (Herr Grube) in seiner selbstgefälligen und arroganten Art den Demostranden das Recht abspricht, gegen Stuttgart21 zu demonstrieren. Da klingt der Unterton mit, dass der Bürger wieder politisch entmündigt werden soll.
Die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei, wo die Menschen politisch von bestimmten Interessengruppen missbraucht werden können.
Da wo Demokratie abgeschafft wird, entsteht Anarchie. Da bevorzuge ich lieber eine Demokratie (auch mit Fehlern), wo meinetwegen jeden Tag X Demonstrationen durchgeführt werden, als dass jeden Tag irgendwo in der Republik Bomben explodieren.
Als geborener Stuttgarter, der seiner Stadt unfreiwillig den Rücken gekehrt hat stehe ich zweifelsohne auf der Seite der Gegner des Projekts Stuttgart21.
Der Schwabe ist ein sparsamer und friedliebender Mensch. Bis ein Schwabe auf die Barrikaden geht, um denen da „oben“ zu zeigen, wo der Hammer hängst, muss einiges aus den Fugen geraten.
Suttgart21 wurde vor 15 Jahren getauft. Viele Jugendliche waren zu der Zeit noch nicht geboren oder zu jung, um an der Entscheidung „pro und contra“ … mehrteilnehmen zu können. Inzwischen wurde das Projekt durch viele Faktoren beeinflusst – wie z. b. Kostenexplosion, Verkehrsstruktur etc. Daraus resultierend müsste die ursprüngliche Planung revidiert werden. Das ist in einer Demokratie ein normales Vorgehen. Politiker und Medien beklagen die Politikverdrossenheit. Hier haben sie eine einmalige Chance den Bürger in ein Projekt mit einzubeziehen, um der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken.
Und was tut der Staat? Er schützt einen Großkonzern – als ob die Bahn und die Wirtschaft im allgemeinen den alleinigen Anspruch auf Profit haben – und missachtet die Grundbedürfnisse der Allgemeinheit. Die Demonstrationen gegen Stuttgart21 sind legitim, weil der Staat die Anliegen der Bürger ignoriert und sein Gewaltmonopol bereits missbraucht hat.
Wenn Herr Mappus und Herr Rech einen minimalen Anstand haben, treten sie zurück, weil sie durch Tatsachenverdrehungen den Bürger in die Irre geführt haben, um die Demonstranten zu kompromittieren. Sollte das nicht der Fall sein, wird die Landesregierung im nächsten Frühjahr ihre Quittung bekommen - da sind nämlich Landtagswahlen.
Im übrigen bin ich dem ERF dankbar, dass er hier auch eine politische Plattform anbietet.
Danke!
Danke, Herr Baum, für diese gute, weil angemessene und ausgewogene Zusammenstellung. Ich verfolge das Thema in den Medien, besonders beim SWR. Ich muss sagen, sehr fair, wie die Medien mit diesem Thema umgehen. Wie gut, dass wir in einer Demokratie leben dürfen. An Stuttgart 21 wird das sehr deutlich. Nach meiner Ansicht drängen die inhaltlichen Fragen vor den formalen nach einer Überprüfung. Es müsste doch bei gutem Willen eine Lösung geben, die beide Seiten akzeptieren können. Das kann es … mehrdoch nicht sein, dass nun "auf Teufel komm raus" das kritisierte Projekt durchgedrückt wird. Wie viele Scherben und Schäden bleiben da zurück!
Unverantwortliche Verharmlosung von Rechtsbruch!
Der Artikel von Markus Baum hat in vielen Punkten wirklich Recht. Unabhängig davon, wie man zu dem Projekt steht, ist dort viel kaputt gegangen, u. a. einiges an politischer und rechtsstaatlicher Kultur. Aber auch wenn dort 100 mal "durchweg Menschen aus der bürgerlichen Mitte" standen, begehen sie einen nicht akzeptablen Rechtsbruch, wenn sie nach der Auflösung einer Demonstration durch die Polizei dort verharren! Also haben sie ihre Schläge und … mehrihr Reizgas zu Recht bekommen. Wenn wir Christen den demokratisch-repräsentativ regierten Rechtsstaat nicht schützen, sollten wir wirklich Respekt vor den Folgen haben! - Ich finde diesen Artikel höchst ärgerlich.
Wackersdorf ist lange her.....endlich mal wieder was los in der Republik--- solange der Michel seine Schlafmütze auf hat schläft er weiter. Hat der deutsche Michel aufgewacht....?
Als ehmaliger Bahn-Mitarbeiter, der 10 Jahre lang sein Büro direkt im Suttgarter Bf sein Büro hatte, ist mir die Problematik mit Stuttgart 21 nicht unbekannt.
Mit großer Sorge habe ich die bisherigen Ereignisse verfolgt und immer mehr den Eindruck gewonnen, daß hier mit irrationalen blinden Fanatismus die Quadratur des Kreises erreicht werden soll. Wer den unglaublichen Haß und die verbale Brutalität der Protestanten nicht direkt miterlebt hat, kann dies nicht verstehen. Jede Seite stellt sich … mehrschön dar und sieht sich nur als Opfer.
Dass die Polizisten überreagiert haben ist bedauerlich, aber nur aus der bisherigen aufgeladenen Haßsystuation zu verstehen.
Seit Wochen werden Polizisten aus der gesamten Republik nach Stuttgart abkommantiert, in kasernenartigen Unterkünften, fernab von Heimat und Familien zusammengpfercht. Dazu in übelster Weise beleidigt, beschimpft, angebrüllt und gedemütigt und wie der allerletzte Dreck behandelt. Auch Polizisten sind Menschen und haben eine Würde. Dies wird leider total übersehen.
Dass dann bei einem nächtlichen Einsatz dann einmal die blankenliegenden Nerven nicht mehr halten, kann ich ihnen nicht verüblen.
Auch der Wurm krümt sich wenn er getreten wird. Da helfen noch so viele Psychologischen Schulungen nichts.
Schon 2008, habe ich, als es noch alles relativ ruhig war, die Aussage gemacht, dass aufgrund der irrationalen Hetze es durchaus möglich ist, dass es zu mehren Toten kommen kann.
Hier wird der Spruch war: "Wer Wind sät wird Sturm ernten".
Es wird, meiner Einschätzung nach bald Blut fließen.
Zum Schluß möchte ich noch anmerken, dass ich die Polizei bewundere, dass sie in diesem haßerfüllten Hexenkessel bisher relativ ruhig reagiert haben.
Wäre man auf mich so losgegangen, ich hätte diese Kraft nicht aufgebracht.
Es ist beschämend für den ERF, dass hier “Demonstranten” bedauert werden, die auf Polizeifahrzeuge geklettert sind, die Polizei angriffen und sie mit Steinen beworfen haben. Die Polizei hat den Demokratietest bestanden!
Mutig, Markus Baum, und richtig! Das kann ich nur unterstreichen. Es kann einfach nicht sein, dass friedlich demonstrierende Rentner , Jugendliche und teilweise sogar Kinder von Wasserwerfern malträtiert und niedergeknüppelt werden. Wer das nötig hat, beweist mit einer solchen Vorgehensweise lediglich seine politische Unfähigkeit!
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