Tamara Hinz über die Frage, wie wir mit unseren Stärken und Schwächen ins Reine kommen.
Man muss sich irgendwie definieren, sonst ist man ein Niemand, oder? Aber wer definiert, was mich abseits von Name, Adresse und Beruf ausmacht? Nur ich selbst oder gibt es feste Größen?
Interessant ist zum Beispiel, dass jeder Mensch unverwechselbar ist - allein durch seine Gene. Aber auch durch „simple“ Fingerabdrücke oder das Gebiss. Das „Wer wars?“ wird von Kriminalbeamten anhand unverwechselbarer Merkmale bestimmt. Dass das nicht nur Nachteile für Täter hat, sondern auch Vorteile, um sich der eigenen einzigartigkeit bewusst zu werden, beweist Katrin Faludi in dem Artikel „Die DNA verrät den Täter“.
Auch Mitarbeiter von ERF Medien haben sich Gedanken gemacht, wer sie sind und wodurch sie sich definieren:
Wenn Redaktionsleiterin Tanja Rinsland die Frage gestellt wird, „Wo kommst du eigentlich her?“, wird sie verlegen. Eine eigentlich harmlose Frage, aber sie findet keine zufriedenstellende Antwort darauf:
„Als Tochter von Brasilien-Missionaren bin ich mit zwei Kulturen aufgewachsen und fühle mich eigentlich nirgendwo Zuhause. Oft habe ich verzweifelt versucht herauszufinden, wo ich hingehöre – vielleicht auch, um zu verstehen, wer ich bin. ‚Saudade‘ ist das schönste Wort der brasilianischen Sprache. ‚Saudade‘ ist außerdem unübersetzbar. Vielleicht könnte man es am besten als eine Mischung aus Heimweh, Sehnsucht und Melancholie erklären. Dieses lähmende, dumpfe Gefühl, dass mich immer dann überkommt, wenn gute Dinge zu Ende gehen. Oder wenn ich aus dem Fenster eines Zuges schaue und weiß, dass bei Ankunft niemand auf mich wartet. ‚Saudade‘ hat man nach etwas: nach Freunden, nach Familie - aber auch nach Straßen und Gerüchen, nach Stimmungen und Stimmen, die eine Seite in mir haben klingen lassen, die ich schon lange nicht mehr gehört habe. – Ein Einblick in die Gefühlswelt einer Heimatlosen, die trotzdem angekommen ist.“
Die Frage nach der eigenen Identität stellen sich aber nicht nur Menschen, die in verschiedenen Kulturen aufgewachsen sind. Auch Jenny Jansen hat sich lange gefragt: Wer bin ich eigentlich? Sie ist adoptiert und sucht lange Jahre nach ihrer leiblichen Mutter. Von ihrer Adoptivmutter hört sie lange Zeit nur: „Das geht dich nichts an!“ Mit 16 Jahren erfährt sie zum ersten Mal den Vornamen ihrer Mutter, mit 18 schreibt sie Jugendämter an, um ihre Mutter zu finden. Doch auch hier kommt sie zunächst nicht weiter. In der Sendung ERF MenschGott erzählt sie von ihrer Suche nach Identität und dem schönsten Moment in ihrem Leben, als sie endlich ihre Mutter traf.
Weitere Beiträge zum Thema „Meine Identität als Mensch“:
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