
23.12.2015 / International / Lesezeit: ~ 3 min
Autor/-in: Theresa FolgerDas Scherflein der Leprakranken
Ananya* aus Nepal gibt alles für Gott
In der Bibel wird von einer alten Frau erzählt, die im Tempel eine winzige Spende gibt: zwei Scherflein - nach heutiger Rechnung nur wenige Cent. Doch für Jesus ist die Spende der armen Witwe wertvoller als alles, was die Reichen von ihrem Überfluss abgeben. Eine solche Geschichte hat sich vor kurzem auch in Nepal ereignet. Es ist die Geschichte von Ananya*.
Aus dem Dorf verbannt
Ananya stammt aus einem entlegenen Gebiet in Zentralnepal. Als sie älter wurde, verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand zusehends: Ihr Tastsinn ging verloren, und es bildeten sich weiße Flecken auf ihrem Körper. In der Hoffnung auf Heilung waren Ananya und ihre Familie zu Zauberern gegangen und hatten Tieropfer gebracht. Nichts hatte geholfen. Schließlich wurde Ananya als leprakrank diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt waren ihr ihre Stirn, Nase und Finger bereits stark von der Krankheit betroffen. Die Familie und die Dorfbewohner begannen sich von der alten Frau zu distanzieren. Einstige Freunde wanden sich von ihr ab. Aus Angst, ihre Krankheit könnte sich auf die ganze Gemeinschaft ausbreiten, wurde Ananya schließlich aus dem Dorf verbannt.
Keine Kraft mehr zum Weitergehen
Ananya wusste nicht, wo sie sich hinwenden sollte. Für ältere Menschen ist die Situation in Nepal generell schwierig. Viele von ihnen sind völlig auf sich allein gestellt und müssen in den Städten betteln gehen. Doch für eine Leprakranke ist die Situation noch dramatischer. Wer will schon mit so jemanden in Berührung kommen? Trotzdem begann Ananya, in Richtung der nächsten Stadt zu gehen. Sie sah darin ihre einzige Überlebenschance. Unterwegs trank sie immer wieder aus den Bächen entlang des Weges, aber sie hatte nichts zu essen. Schon nach kurzer Zeit war Ananya so geschwächt, dass sie nicht mehr weitergehen konnte. Sie brach bewusstlos am Straßenrand zusammen.
Ananyas Geschichte wäre hier zu Ende gewesen, wäre nicht genau an diesem Tag Deepan* die Straße entlang gegangen. Deepan* war Christ und hörte regelmäßig die Sendungen unseres Radiopartners TWR Nepal. Als er Ananya in diesem erbärmlichen Zustand sah, fühlte er tiefes Mitleid für sie.
Unverhoffte Rettung
Trotz ihrer Krankheit beschloss Deepan, die alte Frau mit nach Hause zu nehmen. Das war Ananyas Rettung. Deepan gab ihr zu essen, einen Platz zum Wohnen und ein kleines Radio zur Unterhaltung. Außerdem erzählte er Ananya von Gottes Liebe für sie. Er erklärte ihr, dass sie bei Gott ewige Rettung findet, und betete für sie. Dann zeigte er ihr, wie sie die Sendungen von TWR Nepal im Radio findet, zum Beispiel das Programm „Durch die Bibel“. Bald begann Ananya, die Sendungen zu hören. Das Radio wurde Teil ihres Lebens, wie ein enger Freund. Durch die Sendungen erfuhr sie mehr über Jesus und Gottes Wort. Und sie erlebte Gottes Liebe ganz praktisch durch die treue Fürsorge ihres freundlichen Gastgebers. Eines Tages nahm Ananya Jesus als ihren Retter an und wurde Christ.
Deepan ermutigte sie, die Lepra in einem Rehabilitationszentrum behandeln zu lassen. Ananya folgte seinem Rat. Während der Rehabilitation erlernte sie auch praktische Fähigkeiten, um selbst für ihr Einkommen zu sorgen. Nach und nach begann sie, Geld zu verdienen. Die ganze Zeit hörte sie weiterhin die Bibelsendungen unsers Partnersenders. Dadurch lernte sie mehr und mehr über Gott. Das bewegte sie so sehr, dass sie TWR Nepal eine Spende geben wollte.
Mein Dankopfer für Jesus
Da Ananya keine Möglichkeit hatte, allein zu den Büros von TWR Nepal zu gelangen, bat sie einen Mitarbeiter des Rehazentrums um Hilfe. Dieser machte sich mit ihr auf die lange Reise zu einer UKW-Station, die die TWR-Programme ausstrahlt. Dort angekommen, überreichte Ananya den Mitarbeitern freudestrahlend ihre gesamten Ersparnisse. „Bitte geben Sie diese kleine Gabe an TWR Nepal weiter“ sagte sie. „Es ist mein Dankopfer für Jesus. Früher war ich hilflos und hoffnungslos. Doch durch die Sendungen von TWR Nepal habe ich Sinn und ewiges Leben gefunden. Ich möchte den Dienst von TWR unterstützen, damit auch andere Menschen in meiner Situation Gottes Wort hören und Hoffnung für ihr Leben finden.“
Unser Radiopartner TWR strahlt christliche Sendungen über zahlreiche UKW-Sender in Nepal aus. ERF Medien hat unter anderem eine Traumasendung nach dem Erdbeben im April 2015 unterstützt. Alle Sendungen von TWR Nepal finden Sie hier.
*Namen geändert.
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