
01.06.2012 / Monatsspruch Juni 2012 / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Anika LepskiNicht geeignet gibt’s nicht!
Warum „Altlasten“ im Leben kein Grund sind, sich Gottes Ruf zu verweigern. Eine Andacht zum Monatsspruch.
„Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin“, sagt Paulus. (1. Korinther 15,10) Der Apostel meint damit nicht, dass er der coole Obermacker der Christen jener Zeit war, der es voll drauf hatte, weil Jesus ihm erschienen ist. Paulus denkt eher an seine Vergangenheit als Christenverfolger. Zu erkennen, dass man einen schrecklichen Fehler gemacht hat, ist schon im Normalfall nicht gerade schlaffördernd. Der Spätbekehrte musste jedoch erkennen, dass er mit seinem Fehler unschuldigen Menschen Leid angetan und Jesus selbst wehgetan hat. (Apostelgeschichte 9,5) Ich kann mir vorstellen, dass Paulus sich diese Schuld nicht so einfach vergeben konnte.
Paulus war daher nicht unbedingt der Ansicht, dass er für seine Aufgabe als Verkünder des Evangeliums wie geschaffen war. (1.Korinther 15,9) Seiner Meinung nach war gerade er dafür besonders wenig geeignet. Aber Paulus war durch Gottes Gnade zu dem Missionar schlechthin geworden. Der Apostel war Gott ganz nah, obwohl er das doch eigentlich nicht verdient hatte. Er war es, weil Gott ihm gnädig war.
Gnade kann man nicht verdienen
Oftmals lassen wir uns von unseren eigenen Fehler und unserer alten Schuld selbst so sehr beeindrucken, dass wir nicht mehr in der Lage sind, uns irgendetwas zuzutrauen. Doch Gott sieht durch unsere Schuld hindurch unsere Gaben und Fähigkeiten. Er sieht, wie er uns gebrauchen kann für seine Gemeinde. Und wenn Gott ruft, dann gibt es kein Wenn und Aber, zumindest nicht bei Paulus. Der Apostel macht nicht den Fehler, Gott weniger Einschätzungsvermögen zuzutrauen als sich selbst. Gott hat ihm einen Auftrag gegeben und Paulus führt ihn trotz seiner eigentlich gegensätzlichen Selbsteinschätzung aus.
Manchmal vergessen wir, dass Gott uns zu Wunderbarem gebrauchen kann – trotz oder gerade wegen unserer alten Schuld. Wir sagen ihm und uns, dass er sich lieber jemanden suchen soll, der ein besserer Mensch ist. Doch der Grund, warum wir tatsächlich in diesem Moment für Gottes Auftrag nicht geeignet sind, sind nicht unsere Fehler, unsere Vergangenheit oder unsere Schuld. Sondern unsere Fokussierung darauf. Wer immer nur auf sich sieht, der hat natürlich keinen freien Blick auf Gott.
Weg von diesem Ich-zentrierten Gedanken können wir kommen, wenn wir uns bewusst machen, dass es Gottes Gnade ist, auf die es ankommt, nicht unsere eigene Leistung. Auch Paulus vermochte nichts allein. Weder wurde er von selbst ein besserer Mensch, noch war es seine eigene Kraft, die ihn dazu befähigte, Gottes Wort zu verkünden.
Gott hat Paulus und uns frei von unserer Schuld gemacht. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Freiheit von Ihrer Vergangenheit für sich entdecken.
Ihr Kommentar
Kommentare (5)
Immer wieder etwas, womit ich zu kämpfen habe- anstatt los zu lassen und Gott zu vertrauen, dass ER durch meinen Schaden durchsieht.
Alles muss uns zum Besten dienen, weil Jesus Sieger ist-aAuch … mehrdas Böse und Schlechte in mir bzw uns. Das zu erkennen und verstehen ist und danach zu leben ist schwer, aber gibt auch immer wieder Kraft
Danke für den Kommentar !!!
Das Leben im Geist Römer 8,1 So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Diese Zusage gebe ich mir und anderen immer wieder, wenn Satan uns von dieser Gnade abbringen will.
Es ist tröstlich,diese Zeilen zu lesen.Aber im Inneren von der eigenen Schuld abzulassen ist sehr,sehr schwer.Oft versucht,aber? Fehlt mir der wahre Glaube?
Genau das habe ich jetzt gebraucht. Danke!
Welch ein guter Beitrag. Vielen Dank und
Gottes Segen.
Gott befohlen, Birgit