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© Michael Mcauliffe / unsplash.com

07.01.2019 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Horst Marquardt

Glauben leben, auch wenn's schwer wird

Wie Gottes Liebe uns Kraft gibt, das Böse zu überwinden.

Inhaftierter Arzt hilft Bewacher

Mitte des vorigen Jahrhunderts tobte in China eine menschenverachtende sogenannte Kulturrevolution. Unter tausenden von Verhafteten waren auch ein christlicher Arzt und seine Frau. Es war ihnen gelungen, eine Bibel durch alle Verhöre hindurch zu bringen. Während einer darin las, musste der andere aufpassen. Schwere körperliche Arbeit zehrte an ihren Kräften. Es gab finstere Zeiten, in denen sie meinten, Gott habe sie vergessen. Die Frau des Brigadeleiters war schon sechsmal schwanger. Jedes Mal kam es zu einer Fehlgeburt. Beim siebenten Mal wurde der Arzt gerufen, um als Geburtshelfer tätig zu werden. Das Kind kam lebend zur Welt, wurde aber wenige Tage nach der Geburt sehr krank.

Das Herz schlug nicht mehr, der Atem setzte aus. Man bat den Arzt erneut um Hilfe. Der fragte sich, ob er Menschen helfen sollte, die viele Male gezeigt hatten, dass sie die Christen hassten. Getrieben von dem Wissen, dass Jesus will, dass wir sogar unsere Feinde lieben, erklärte der Arzt sich bereit zu helfen. Doch wie? Er hatte keinerlei Instrumente und auch keine Medizin. Da kniete er sich mit seiner Frau vor Eltern und Kind, betete seinen Herrn Jesus an und erbat dessen Hilfe. Dieses Gebet wurde erhört. Das Kind wurde gesund. Die Haft des Arztes und seiner Frau wurde erleichtert, aber nicht aufgehoben. Erst nach siebenundzwanzig Jahren wurden die beiden entlassen. Ich hörte diesen Arzt anlässlich einer Amerika-Reise. Er besuchte TWR und erzählte den Mitarbeitern sein Erleben.

Licht statt Finsternis

An diesen Arzt wurde ich erinnert, als ich den Wochenspruch las: Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt (1. Johannes 2,8). Finstere Jahre quälen den Mediziner und seine Frau. Unschuldig sitzt er gefangen. Nach staatlichem Verständnis ist er schuldig, weil er sich als Christ bekennt. Ihm lag daran, dass der Name von Jesus Christus bekannt wird, dass Menschen sich ihm anvertrauen. Oft hatte er es erlebt, dass Menschen aus der geistlichen Finsternis heraus kamen und sich freuten im Licht Jesu zu leben. Der Kern dieser Botschaft war: „Gott liebt Euch. Ihr sollt auch lieben, Eure Brüder und Schwestern, aber auch Eure Feinde. Kommt aus der Finsternis eurer Lügen, eures Betrügens, eures Neides und Hasses heraus. Erlebt, was es heißt im Licht zu stehen, nicht lügen oder betrügen zu müssen. Freut euch mit, wenn es jemandem gut geht. Tragt Meinungsverschiedenheiten nicht mit Gewalt aus.“

Der Arzt erwies sich im Gegenüber zu dem Brigadeleiter als einer, der sich von Jesus leiten ließ. Er schimpfte nicht, er beschwerte sich nicht, er leerte nicht seinen Kropf, sondern suchte die Gemeinschaft mit seinem Herrn. Er glaubte, dass Jesus von seinen Leuten nicht nur Liebe verlangt, sondern dass er diese Kraft zum Lieben schenkt. Nicht die Finsternis soll den Sieg behalten, sondern Jesus, der von sich gesagt hatte: Ich bin das Licht der Welt (Johannes 8,12).

 Horst Marquardt

Horst Marquardt

  |  langjähriger Direktor des ERF (✝)

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Kommentare (1)

Katrin /

"Er besuchte TWR...", "er leerte nicht seinen Kropf"? Hmm... muss man Insider sein, um diesen Artikel ganz verstehen zu können?

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