
28.11.2007 / Bericht / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Kerstin Rudolph„Es gibt bessere Geschenke als alkoholische Getränke“
Hermann Hägerbäumer vom Blauen Kreuz rät zu einem behutsamen und bedachten Umgang mit Alkohol während der Festtage.
Im Dezember werden rund 50 Prozent mehr Wein, Sekt und Spirituosen verkauft als in den restlichen Monaten des Jahres, so die Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Bei vielen Deutschen gehört der Rotwein zum Festtagsbraten, Glühwein und Sekt zu Silvester und häufig dient ein "edler Tropfen" als Weihnachtsgeschenk.
„Doch es gibt bessere Geschenke als alkoholische Getränke“, sagt Hermann Hägerbäumer, Bundesgeschäftsführer des Blauen Kreuzes in Deutschland e. V. Er rät allen, die während der Festtage nicht auf Alkohol verzichten können, wenigstens einen behutsamen und bedachten Umgang damit.
Am Ende des Jahres gibt es viele Anlässe zum Feiern: die Adventsfeier im Betrieb und im Sportverein, das Weihnachtsessen mit der Familie, der Silvesterabend mit Freunden. Häufig fließt bei diesen geselligen Runden auch reichlich Alkohol. "Schnell wird aus dem Schwips ein Rausch und aus dem Fest ein Trinkgelage", warnt Hermann Hägerbäumer. Immer mehr Menschen haben Angst vor Weihnachten, weil beim Feiern unter Alkoholeinfluss häufig Streitereien entstehen. Hermann Hägerbäumer empfiehlt, einmal bewusst auf alkoholische Getränke zu verzichten. „Wie wäre es mit einem alkoholfreien Weihnachtspunsch statt Glühwein oder einem Fruchtcocktail ohne Alkohol statt der Sektbowle", gibt er zu Bedenken.
Eltern haben auch beim Alkoholkonsum eine Vorbildwirkung für ihre Kinder. "Wenn bei Familientreffen und an Festtagen stets Wein, Bier und vielleicht sogar Schnaps getrunken wird, erleben die Kinder den Alkoholkonsum als Selbstverständlichkeit. Oftmals übernehmen sie später die Trinkgewohnheiten, die sie im Elternhaus erfahren haben", mahnt Hermann Hägerbäumer.
Über das Blaue Kreuz
Das Blaue Kreuz in Deutschland e. V. entstand 1884/85 und zählt zurzeit rund 320 hauptamtliche Mitarbeiter sowie rund 7.000 eingetragene Mitglieder. Diese betreuen in über 1.100 Gruppen und Vereinen vor allem alkohol- und medikamentenabhängige Menschen. Dabei werden die Veranstaltungen wöchentlich von rund 22.000 Suchtkranken und deren Angehörigen besucht.
Der christliche Suchtkrankenhilfeverband sieht seine Aufgabe darin, Suchtgefährdeten und ihren Angehörigen umfassend zu helfen. Das Blaue Kreuz ist bestrebt, dem Missbrauch des Alkohols und anderer Suchtmittel auch in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken und der Suchtgefährdung vorzubeugen.
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