Navigation überspringen
© Isaac Meyers / unsplash.com

06.02.2023 / Andacht / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Ellen Hörder-Knop

Wie gut ist die gute Nachricht?

Warum die Botschaft von Jesus gut sein soll.

Schlechte Nachrichten in Dauerschleife: Katastrophen, Bombenanschläge, Überschwemmungen. Menschenverachtende, himmelschreiende Ungerechtigkeiten. Täglich werde ich damit konfrontiert, wenn ich in den sozialen Medien unterwegs bin, Nachrichten höre und sehe, in der Zeitung lese.

Doch ich möchte mich weder von Negativnachrichten der aktuellen Weltlage noch meiner persönlichen Lebenslage vereinnahmen lassen. Ich möchte auch die guten Nachrichten im Blick haben und ihnen Raum geben. Mich von ihnen motivieren und inspirieren lassen.

Bei meiner Ausschau nach den guten Nachrichten im Leben, stoße ich auf die Geschichte von Jesus. Evangelium, „Gute Nachricht“ wird sie genannt. Vier Autoren haben unter diesem Titel ihre Jesusgeschichte aufgeschrieben. Einer von ihnen ist Matthäus, ein Jünger von Jesus.

Das erste Buch im Neuen Testament der Bibel beginnt mit seinem Augenzeugenbericht. Also starte ich meine „Gute-Nachricht-Lektüre“ damit.

Doch schon beim Lesen der ersten Kapitel stelle ich fest: Gute Nachrichten gibt es kaum! Der Bericht über das Leben Jesu, beginnt mit einer Negativschlagzeile nach der anderen.

Zuerst ein etwas fragwürdiger Stammbaum. Dann eine undurchsichtige Schwangerschaft. Mordpläne gegen Jesus, bevor dieser überhaupt geboren ist. Ich lese von einer Fluchtgeschichte und einem grausamen Kindermord.

Ein verfehltes Thema?

Gute Nachricht? Matthäus, das klingt nach „Thema verfehlt“. Ich gebe nicht so schnell auf und lese weiter. Schließlich geht die Laufbahn von Jesus jetzt erst richtig los.

Jesus wird von Johannes dem Täufer getauft. Eine Stimme aus dem Himmel bestätigt Jesus als Sohn Gottes auf Erden. Als von Gott Gesandter, soll er Gottes Wesen und Willen in dieser Welt zeigen und vorleben. Jetzt kann die Arbeit losgehen.

Aber Jesu Dienstzeit beginnt mit einer Auszeit. Vierzig Tage lebt er einsam und ohne Nahrung in der Wüste, um sich über seinen weiteren Weg klar zu werden. Als er zurückkommt, dann die schlechte Nachricht: Johannes sitzt im Gefängnis. Die unbequeme Wahrheit: „Hört auf zu sündigen und kehrt um zu Gott, denn das Himmelreich ist nahe“ hat ihren Botschafter verloren.

Wieder einmal scheint sich zu bestätigen, was noch nie anders war: Wer die Wahrheit sagt, lebt gefährlich. Wer allzu kompromisslos Schuld beim Namen nennt, zieht Hass und Feindschaft auf sich.

Johannes hatte zu deutlich geredet und damit zu vielen Menschen die Augen geöffnet. Den Mächtigen im Lande war er zu einflussreich geworden. Darum musste er zum Schweigen gebracht werden.

Aus der Traum vom Reich Gottes!

Noch bevor es mit Jesus richtig vorwärts gehen kann, zieht er sich wieder zurück.

Ist Jesus enttäuscht? Hat er aufgegeben? War menschliche Gewalt doch die stärkere Macht? Kann sie Gottes Pläne durchkreuzen und seinen Anspruch zum Schweigen bringen?

Ein neues Programm

Doch Jesu Rückzug ist kein gescheiterter Plan, sondern ein neues Programm. Jesus verlässt seinen Heimatort Nazareth und geht nach Kapernaum. Er tritt aus der vertrauten Umgebung heraus und wendet sich denen zu, die ihn noch nicht kennen. Aus Sicht der jüdischen Religionsbehörde leben die Menschen dort im Gebiet von Sebulon und Naftali, im nördlichen Grenzland, nicht streng genug nach dem Gesetz Gottes. Zu viele fremde Einflüsse machen sich breit. Als ein „Volk in Finsternis“ sind sie verschrien.

Nun tritt Jesus dort auf und damit leuchtet Licht auf. Worte aus dem Alten Testament beleuchten, was geschieht: „…das Volk, das das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen.“

Evangelium, gute Nachricht breitet sich aus. Jesus nimmt die Worte von Johannes auf: „Kehrt um! Verlasst euren alten Weg und schlagt einen neuen Weg ein. Gott eröffnet euch eine neue Lebensmöglichkeit. Der Himmel steht offen für euch! Eine neue Zeit hat begonnen.“

Ein konkretes Angebot

Viel Zeit ist seit dieser Zeitenwende vergangen. Vieles hat sich geändert in der Welt, seit Johannes ins Gefängnis geworfen und dann ermordet wurde. Seit Jesus in Kapernaum seinen Dienst begann und schließlich am Kreuz hingerichtet wurde. Eins aber ist geblieben: Trotz Finsternis gibt es Licht. Trotz drückender Probleme gibt es Hoffnung. Trotz schwerwiegender Fragen will Gott mir nahe sein. Denn Jesu Tod war nicht das Ende. In seiner Auferstehung eröffnet Gott mir einen neuen Raum zum Leben.

Sein Evangelium erschließt mir einen neuen Horizont. Das ist bei allen schlechten Nachrichten, gute Nachricht in Dauerschleife:

Mit Jesus ist der Himmel auf die Erde gekommen. Etwas umstürzend Neues hat begonnen. Die Tür zu Gottes Reich steht offen: Allezeit! Für alle!  Dieses Reich Gottes ist nicht auf einem Globus zu finden. Ich kann es nur bei Jesus Christus finden. Wo er ist, da ist Gottes Reich. Wo er der Herr ist, fängt Gottes Herrschaft an – in meinem Leben und in dieser Welt. Das motiviert und inspiriert mich, mit Jesus in meine unbekannte Welt von morgen aufzubrechen – allen schlechten Nachrichten zum Trotz!

 Ellen Hörder-Knop

Ellen Hörder-Knop

  |  Redakteurin

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Das könnte Sie auch interessieren