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16.01.2021 / Bericht / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Jens Kilian

Werben um Erben

Gott macht ein Neues Testament und sucht Menschen, sein Vermächtnis großzügig zu verteilen.

„Lebenselixier Bibel“ – so heißt das Thema der Allianzgebetswoche 2021. Organisiert und vorbereitet wird sie bereits zum 175. Mal von der Evangelischen Allianz. Herzlichen Glückwunsch! Christen unterschiedlicher Gemeinden treffen sich, um miteinander zu beten. Auch wenn das vielerorts dieses Jahr aufgrund der Corona-Situation nicht in den Gemeindehäusern stattfindet, können Christen weltweit trotzdem untereinander und mit Gott im Gebet verbunden sein. Das Unterthema für den Samstag der Allianzgebetswoche lautet: „Sprudeln lassen“ oder „Invite“ (Einladen).

Alternativ zum folgenden kurzen Text gibt es ein Video, das ergänzend die gesamte Predigt, Lieder und Gebete enthält und somit auch als komplette Allianzgebetsveranstaltung verwendet werden kann.

 

Werben um Erben

Ein frommer Jude betet zu Gott: „Ich habe mein Leben lang versucht ein guter Jude zu sein und mich an die Gebote und Gesetze zu halten. Nun ist mein Sohn Christ geworden. Was soll ich machen?  Soll ich ihn enterben?“ Worauf Gott antwortet: „Mein Sohn ist auch Christ. Ich habe daraufhin ein Neues Testament gemacht.“

Es ist interessant: Wir benutzen für die Begriffe „Altes Testament“ und „Neues Testament“ das gleiche Wort, welches auch bei Vermächtnissen und Erbschaften gebraucht wird. Gibt es da einen direkten Zusammenhang?

In 5. Mose 6,20-21+24-25 steht:

Später werden euch eure Kinder fragen: »Warum hat der HERR, unser Gott, euch all diese Gesetze, Weisungen und Ordnungen gegeben?« Dann sollt ihr ihnen antworten: »Früher mussten wir als Sklaven für den Pharao in Ägypten arbeiten. Aber der HERR hat uns mit starker Hand befreit. Dann gab er uns alle diese Ordnungen, damit wir uns daran halten und Ehrfurcht vor ihm haben. So wird er dafür sorgen, dass es uns gut geht und wir lange leben. Wenn wir alle diese Gebote befolgen, die uns der HERR, unser Gott, gegeben hat, können wir vor ihm bestehen.«

Beste Prägequalität – Sehr einprägsam

Der Bibeltext beginnt damit, dass Kinder den Eltern Fragen stellen. Und Kinder sind es meistens auch, die den wesentlichen Anteil einer Erbschaft bekommen. Die Eltern geben das, was sie haben, an die Kinder weiter. Man denkt wahrscheinlich bei einer Erbschaft in erster Linie an Geld, Immobilien oder Wertgegenstände, die oft in Testamenten aufgeführt werden.

Eltern geben ihren Kindern aber schon zu Lebzeiten zunächst ein ganz anderes Vermächtnis weiter. Sie erziehen sie und verbringen viel Zeit mit ihnen. Dabei werden nicht Wertgegenstände, sondern Wertmaßstäbe weitergegeben. Kinder lernen von dem, was die Eltern sagen, aber noch viel mehr von dem, was sie ihnen vorleben. Wichtiger als die Prägung wertvoller Münzen ist also die Prägung von Menschen.

ERFahrungen ERForderlich

Christen sind aufgefordert, ihren Kindern und auch anderen Menschen davon zu erzählen, wie Gott ihr Leben verändert hat. Sie sind aufgefordert, anderen zu erzählen, was sie mit Gott erlebt haben.

Dabei geht es keineswegs, darum zu zeigen, wie toll das eigene Leben ist. Es geht darum zu zeigen, wie groß Gott ist. Und es geht darum, andere zu diesem Gott einzuladen. Die Kinder der aus Ägypten heimgekehrten Israeliten sollten Gott kennenlernen und ebenfalls mit ihm leben. Auch heute sollen Kinder und Erwachsene Gott kennenlernen und mit ihm Erfahrungen sammeln.

Das Wort Erfahrung fängt übrigens mit den Buchstaben ERF an. Wir möchten als ERF auch gerne davon weitersagen, was Menschen mit Jesus ERFahren haben.

Unvorstellbar: Menschen stellen uns Gott vor

Das Leben vieler Menschen wäre anders verlaufen, wenn da nicht Christen gewesen wären, die ihnen Gott vorgestellt hätten und ihnen Gott bekannt gemacht hätten. Und viele Christen können berichten, dass ihr Leben völlig anders war, bevor sie Gott kennengelernt haben und er sich ihnen vorgestellt hat. Manch einer mag es sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie ein Leben ohne Gott wäre.

Nun heißt es in Vers 25: Wenn wir alle diese Gebote befolgen, die uns der HERR, unser Gott, gegeben hat, können wir vor ihm bestehen. Unglücklicherweise hat es sich aber in den letzten Jahrtausenden herausgestellt, dass wir Menschen es einfach nicht schaffen, diese Gebote zu befolgen. Damit können wir wohl auch nicht bestehen vor Gott. Wir können uns also ein Leben lang bemühen und scheitern dann doch. Was bringt es also?

An dieser Stelle ist es wohl gut, dass Gott in seinem Neuen Testament sagt: Wir Menschen bekommen die Möglichkeit, das Erbe anzutreten, obwohl wir es eigentlich verspielt haben. Gott bietet uns eine Wohnung an, obwohl wir ihm den Rücken zugekehrt und nicht nach seinen Ordnungen und Geboten gelebt haben.

Gott lädt uns zu sich nach Hause ein. Das ist das wertvollste Erbe, das es gibt. Es ist sozusagen eine richtige Immobilie. Eine Heimat für immer.

Und das Schöne ist: In dieser Immobilie ist viel Platz. Wir dürfen alle einladen, die wir mögen und die uns wichtig sind. Die anderen übrigens auch, weil Gott sie auch mag. Deshalb steht über der heutigen Andacht auch der Begriff INVITE, einladen. Jeder ist persönlich eingeladen und darf diese Einladung weitergeben!

Wir Menschen möchten doch unseren Kindern gerne ein gutes Zuhause geben und ihnen etwas Gutes mitgeben. Wie schön wäre es, wenn Kinder oder unsere Freunde irgendwann zu uns sagen: Durch dich habe ich den Glauben an Jesus gefunden, der mich im Leben trägt. Oder: Durch dich habe ich erkannt, dass Gott ein Zuhause im Himmel für mich bereithält.

Dieses Vermächtnis ist wertvoller als eine Millionenerbschaft. Gott hat ein Neues Testament, in dem er DICH als einen seiner Erben einsetzen will. Wen willst du noch mitnehmen und einladen? Im Himmel ist noch Platz, Gott sucht noch Kinder und Erben.

 Jens Kilian

Jens Kilian

  |  Bilanzbuchhalter

Für den Familienvater Jens Kilian ist Gemeinde von großer Bedeutung. 
Er leitet ehrenamtlich eine Gemeinde und geht gerne in Gemeinden, 
um aus der internationalen Arbeit des ERF zu berichten. Im ERF organisiert 
er eine Gebetsgruppe und liebt in Andachten Wortspiele. Wenn er nicht 
mit Worten spielt, arbeitet er mit Zahlen… als Bilanzbuchhalter.

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