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© Norman Toth / unsplash.com

05.02.2018 / Andacht / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Franziska Decker

Ein stimmgewaltiges Finale

Wer spricht denn da?


Das neue Jahr ist fünf Wochen alt. Vielleicht haben Sie sich zum Jahresbeginn bewusst für eine konkrete Veränderung entschieden. Z.B. einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen, ein Projekt zu starten oder sich einer herausfordernden Aufgabe zu stellen. Und Gott hat Ihnen zugesagt, dass er Ihnen alles geben wird, was Sie für diese Veränderung brauchen.
 

Ein guter Start

Sie sind vielleicht überzeugt und motiviert gestartet und haben im Vertrauen auf Gott engagiert begonnen, wozu er Sie beauftragt hat. Sie haben erste positive Erfahrungen gemacht. „Es wird ein gutes Jahr, ein tolles Projekt, eine interessante Aufgabe, endlich Veränderung in Sicht“, haben Sie gedacht.
 

Die ernüchternde Bilanz

Dann kam der erste Querschläger! Gefolgt von weiteren! Manches lief nicht annähernd so, wie Sie es eingeschätzt hatten. Seitdem sinkt die Motivation. Es nagen Zweifel an Ihnen, ob Sie den begonnenen Weg weitergehen wollen. Dabei ist das Jahr gerade mal erst fünf Wochen alt.

Entmutigende Stimmen verschaffen sich Gehör. Manchmal sagt jemand zu Ihnen: „Das ist doch unrealistisch“ oder „Wir können sowieso nichts bewegen!“ Andere melden sich aus Ihrem Inneren: „Was kann ich schon ändern? Nichts erreicht. Es macht keinen Unterschied, ob ich mich engagiere oder nicht!“

Diese Stimmen können gefährden, was Gott in Ihrem Leben und durch Sie verändern will.
 

Lärm um Jesus

Ich denke an Bartimäus, wie er in Jericho an der Straße saß und bettelte. Er war blind. Dafür hatte er eine andere Fähigkeit stärker trainiert: Er konnte gut hören! Sein feines Gehör ermöglichte es ihm, auf dem Laufenden zu sein über das, was um ihn herum passierte, obwohl er nichts sah. Ihm war zu Ohren gekommen, dass Jesus in der Stadt war, ganz in seiner Nähe. Fest entschlossen, Jesus auf sich aufmerksam zu machen, fing er an, laut nach ihm zu rufen. Er schrie. Sein Schreien gefiel vielen Menschen offensichtlich nicht. Denn sie bedrohten ihn sogar, um ihn zum Schweigen zu bringen. (Markus 10, 48)
 

Gottvertrauen – aller Realität zum Trotz

Wenn Bartimäus sich seiner aktuellen Situation bewusst war, musste er sich eingestehen, dass er diesen Menschen gegenüber, die ihm drohten, im Nachteil war. Er war blind, konnte nicht für sein eigenes Einkommen sorgen und saß da inmitten des Trubels der Stadt auf dem Boden. Kein Blickkontakt mit denen, die ihm drohten, um einschätzen zu können, wie ernst sie es wirklich meinten. Was wäre, wenn sie ihre Drohung wahr machten?

Vielleicht hörte er für den Bruchteil einer Sekunde weitere Stimmen in seinem eigenen Inneren: „Ich bin abhängig von ihren Almosen und deshalb jetzt besser still... Ich bin doch sowieso ein hoffnungsloser Fall... In diesem Lärm hört Jesus mich nicht.“

Welche Stimme will Sie daran hindern, Jesus zu begegnen?

Bartimäus lässt sich weder bedrohen noch zum Schweigen bringen. Er bleibt entschlossen, keine dieser Stimmen ernst zu nehmen und sich nicht von seinem Ziel, Jesus, abbringen zu lassen. Denn er will sehend werden. Und er weiß, wenn ihn einer heilen kann, dann ist es Jesus. In diesem festen Glauben handelt er so wie er handelt. Er wendet sich erneut direkt an Jesus und schreit dieses Mal noch lauter.
 

Ohr an Ohr mit Jesus

Was geschieht? Jesus reagiert auf dieses Schreien. „Ruft ihn!“ (Markus 10,49), fordert er andere auf. Ich vermute, das hat Bartimäus genau gehört. Ob er diese Aufforderung auch schon als Aufforderung von Jesus begriffen hat? Er war Jesus bisher ja noch nie persönlich begegnet und kannte demzufolge auch seine Stimme nicht.   

Dann hört Bartimäus die Aufforderung: „Sei guten Mutes! Steh auf, er ruft dich!“ und begreift, dass er gemeint ist. Diese Stimme nimmt er ernst. Ich stelle mir vor, dass von dem Moment an, als er aufsprang und seinen Mantel ablegte, auf dem Weg bis zu seinem Ankommen bei Jesus alle Stimmen in ihm und um ihn herum zum Schweigen gekommen sind. Sein Herz war ganz Ohr für die Worte, die er jetzt zu hören bekommen sollte. Die Frage von Jesus an ihn: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ Aber auch die Worte seiner eigenen Antwort darauf: „Rabbuni, dass ich sehend werde.“ Und endlich die alles verändernde Zusage Jesu: „Geh hin. Dein Glaube hat dich geheilt!“  

Kämpfen Sie gerade mit ähnlichen Stimmen wie Bartimäus? Sie sind vielleicht verunsichert und zweifeln an dem, was Sie tun oder lassen. Sie haben schon den Glauben an eine Veränderung aufgegeben und sich mutlos auf dem Mantel der Selbstanklage und des Zweifels an Gottes Zusage und seinen Möglichkeiten niedergelassen … Jesus ruft Sie wie Bartimäus zu sich. Seien Sie guten Mutes. Stehen Sie auf. Jetzt!

 

 Franziska Decker

Franziska Decker

  |  Coach Evangelisation & Follow-Up

Sie begleitet Kursteilnehmer/-innen und ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen in den ERF Workshops und koordiniert das Online-Kursangebot.

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Kommentare (1)

Gabriele K. /

Guten morgen.
Diese Andacht kommt für mich wie ein Geschenk aus heiterem Himmel. Den Glauben an eine Veränderung meiner Situation, meines Leidens an Begebenheiten die ich nicht ändern kann, machen mehr

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