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© Unsplash / Pixabay.com

20.03.2017 / Andacht / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Timo König

Raus aus dem Hamsterrad

Was unsere gehetzte Informationsgesellschaft von Jesus lernen kann.


Obwohl ich erst Mitte zwanzig bin, habe ich das Gefühl, dass das Leben in den letzten Jahren immer schnelllebiger geworden ist. Wir leben in einer Zeit von Dauerstress. Ständige Erreichbarkeit, Multi-Tasking, ein permanentes Bombardement mit Information. Noch ein Rückruf, die neuesten Emails beantworten und dann weiter zum nächsten Termin. Nebenbei natürlich immer schön up-to-date bleiben. Das Hamsterrad dreht sich immer schneller. Stillstand ist Rückschritt.

Wie soll ich da noch Ruhezeiten einplanen? Handy aus, runterkommen, Zeit mit Gott verbringen – das scheint unmöglich. Ich würde ja gerne, aber es steht noch so viel an. Interessant ist, sich anzuschauen, wie Jesus gelebt hat. Er nahm sich Zeit für Gott. Nicht obwohl, sondern gerade weil er im Stress war.
 

Jesus war auf dem Weg, ein Star zu werden

Als Jesus seine Zeit als Wanderprediger begann, wurde er schnell bekannt. Es spricht sich herum, wenn jemand übernatürliche Kräfte hat und aufrüttelnd predigt. Die Bibel berichtet, dass seine Popularität gleich in den ersten Tagen seines öffentlichen Auftretens schnell anwuchs. Es lief gut für Jesus und sein Team. Nicht wenige dachten, dass er sogar König über Israel werden könnte.

Doch dann passiert etwas Merkwürdiges. „Große Volksmengen versammelten sich, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Er aber zog sich zurück...“ (Lukas 5,15-16). Jesu Jünger waren sicher verdutzt. Wie konnte ihr Anführer sich eine solche Gelegenheit entgehen lassen? Jesus ist auf dem besten Weg, ein Star zu werden und verschwindet dann klammheimlich durch die Hintertür?
 

Was ist wichtig im Leben?

Ist Jesus plötzlich schüchtern? Fühlt er sich der Sache nicht gewachsen? Oder verkennt er einfach die Situation? Nein, denn er zog sich zurück „und war in einsamen Gegenden und betete.“ (Lukas 5,16). Jesus suchte die Einsamkeit ganz bewusst, gerade in einer solchen Lage. Er will in der Stille bei Gott Kraft tanken. Er lässt sich von seinem Vater die Hände füllen, um desto reicher Segen austeilen zu können. Dabei lässt er sich nicht blenden von seiner wachsenden Popularität. Es gibt Wichtigeres für ihn. Erste Priorität hat die Gemeinschaft mit Gott. Aus ihr erwächst alles andere.

Jesus suchte die Einsamkeit ganz bewusst, gerade in einer solchen Lage. Er will in der Stille bei Gott Kraft tanken. Er lässt sich von seinem Vater die Hände füllen, um desto reicher Segen austeilen zu können.

 

Martin Luther soll auf die Frage, wie sein Plan für den nächsten Arbeitstag aussehe, geantwortet haben: „Arbeit, Arbeit von früh bis spät. Und in der Tat habe ich so viel zu tun, dass ich die ersten drei Stunden im Gebet verbringen werde.“ Je mehr Luther zu tun hatte, desto mehr suchte er die stille Zweisamkeit mit Gott, um sich zu stärken. Solche Momente sind in unseren Tagen wichtiger denn je.
 

Nur Gott gibt echte Ruhe

Entschleunigung liegt im Trend. Hotels wie das Sheraton in Chicago werben damit, dass die Gäste ihre Mobilfunkgeräte kostenlos wegschließen lassen können. Viele sehnen sich danach, mal kurz aus dem Hamsterrad aussteigen zu können, einen Rückzugsort zu haben. Nach Zeiten der Einsamkeit im positiven Sinne. Nicht trotz des Stresses, sondern gerade deswegen.

Doch niemand kann tiefere Ruhe geben als Gott. Jesus selbst hat gesagt: „Kommt her zu mir…und ich werde euch Ruhe geben.“ (Matthäus 11,28) Probieren Sie es doch auch einmal aus.
 

 Timo König

Timo König

Er arbeitet für verschiedene Redaktionen beim ERF. Der gebürtige Ostfriese hat European Studies studiert und wohnt in Gießen.

Ihr Kommentar

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Kommentare (4)

St. Claus /

"Zeit ist das, was man an der Uhr abliest.", Albert Einstein.

Gast /

Richtig, nur bei Gott gibt es echten Frieden und die Vergebung der Sünden.

Katta /

Danke dir, lieber Bruder, sehr guter Beitrag! Reichen Segen dir und allezeit friedvolle Ruhe im HERRN. Im Geiste verbunden, Katta :-)

W. Druba /

Erstaunlich - solche Erkenntnisse hat man normalerweise in diesem Alter noch nicht. Aber es nährt die Hoffnung, dass in einigen Jahren die Smartphone-Sklaverei überwunden ist ...

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