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24.12.2016 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Markus Baum

Ein Riss in der Raumzeit

An Weihnachten reißt Gott den Himmel auf. Eine Andacht.

Vor etwa 2600 Jahren hat ein Mensch, vermutlich war es ein Mann, die folgenden Sätze aufgeschrieben: „Gott, wie konnte es nur geschehen, dass wir von deinem Weg abgewichen sind? Warum sind wir so starrsinnig geworden, dass wir dir nicht mehr gehorchen? Wende dich uns wieder zu! Reiß den Himmel auf und komm herab, dass die Berge vor dir erbeben!“ – Das kann man so nachlesen in der Bibel, in Jesaja  63 und 64. Diese Sätze haben vor knapp 400 Jahren den Dichter Friedrich von Spee inspiriert zu seinem Advents- und Weihnachtslied „O Heiland, reiß die Himmel auf.“

Das ist das Stichwort: Der Himmel geht auf, wird aufgerissen. Ein Riss in der Raumzeit. Ein kosmischer Reißverschluss − aufgezippt. Von dem Moment an, als der Prophet seinen Notruf abgesetzt hat, hat es ein paar hundert Jahre gedauert, bis es wahr geworden ist: Gott kommt aus einer anderen Dimension in unsere begrenzte Welt. Er besucht uns auf unserem kleinen Planeten am Rand der Milchstraße in einem ziemlich verlorenen Winkel des Universums.

Warum wird Gott Mensch?

Nun stellt sich die Frage: Warum muss Gott, der Herrscher des Himmels, Mensch werden? Antwort: Er will alles, was aus dem Ruder gelaufen ist, wieder richten. Wieder auf Kurs bringen. An der Stelle haken moderne Menschen gerne ein und fragen: Warum ist es überhaupt aus dem Ruder gelaufen? Wie kann gerade Gott so etwas passieren? Antwort: Es ist ja gar nicht ihm passiert. Es ist uns passiert. Ich sage nur: Sündenfall usw.

Und da können wir uns nun aufregen und auf den Kopf stellen, es ändert nichts an der Tatsache: Diese Welt ist beschädigt, und wir wissen es. Der Globus quietscht und eiert, und wir sind nicht ganz unbeteiligt daran. Es ist also kein Zeichen von Schuldbewusstsein, dass Gott jetzt eine Rettungsaktion einleitet und Mensch wird. Es ist ein Zeichen seiner Liebe. Er reißt den Himmel auf und kommt herunter. Er nimmt den menschlichsten aller Wege – wird selbst Mensch. In Jesus von Nazareth, dem Sohn der Maria, begegnet uns Gott.

Der Himmel ist immer noch offen

Und was ist jetzt mit dem Riss in der Raumzeit? Hat irgendjemand den Reißverschluss wieder zugemacht? Antwort: Der Himmel ist immer noch offen. Rund fünfzig Jahre nach Weihnachten hat ein gewisser Paulus geschrieben: „Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes, die in Jesus, dem Messias, sichtbar geworden ist“ (Römer 8,39).

Seit 2000 Jahren ist der Himmel offen. Gott hat uns nicht im Stich gelassen, hat den Himmel aufgerissen und ist persönlich zu uns gekommen. Er ist Mensch geworden und hat einen Namen: Jesus. Um ihn geht es an Weihnachten. Um seine Mission. Um seinen Anspruch an mein Leben − und an Ihr Leben. Um seine Behauptung (Matthäus 28,18): „Alle Macht im Himmel und auf Erden liegen in meinen Händen.“  

Seit 2000 Jahren ist der Himmel offen. Gott hat uns nicht im Stich gelassen, hat den Himmel aufgerissen und ist persönlich zu uns gekommen. Er ist Mensch geworden und hat einen Namen: Jesus.

 Markus Baum

Markus Baum

  |  Redakteur

Exilschwabe, seit 1982 in Diensten des ERF. Leidenschaftlicher Radiomacher, Liebhaber der deutschen Sprache und Kenner der christlichen Musiklandschaft. Übersetzt Bücher ins Deutsche und schreibt gelegentlich selber welche. Singt gern mit Menschen. Verheiratet, drei erwachsene Kinder.

Ihr Kommentar

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Kommentare (1)

Eugen /

Wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest.

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