
19.09.2016 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Horst MarquardtVerantwortungsbewusst
Was alle denken, ist noch lange nicht gut. Eine Andacht.
Eine Position im Betrieb wird neu besetzt. Große Erwartungen der Betriebsleitung verbinden sich mit dieser Berufung. Es wird erwartet, dass der Neue seinen Platz verantwortungsbewusst wahrnimmt. Man geht davon aus, dass er die Vergangenheit des Betriebes berücksichtigt, die Gegenwart richtig einschätzt und die zukünftige Entwicklung bedenkt. Vom ersten Tage an ist der neue Mitarbeiter bemüht, ein gutes Verhältnis zu seinen Kollegen aufzubauen. Er soll sie beraten, fördern, aber auch, wenn nötig, korrigieren.
Lauter Selbstverständlichkeiten? Offensichtlich nicht, wie sich schon bald zeigt. Der Neue ist der Meinung, dass ein zur Zeit herrschender gesellschaftlicher Trend nicht genug berücksichtigt wird. Er hält diesen Trend für gut, fragt sich allerdings nicht, ob alles, was „in“ ist, auch gut ist. Ein anderer warnt davor, diesem Trend zu folgen. Seine Argumente überzeugen schließlich. Zwar widerwillig, aber es wird auf ihn gehört. Der Neue muss zurückstecken. Ein anderer setzt sich durch. Schon der Apostel Paulus schrieb: „Ein jeder sei in seiner(!) Meinung gewiss“ (Römer 14,5).
Überzeugung statt Anpassung
Martin Luther King schrieb in seinem letzten Buch: „Ich weigere mich, das, was recht ist, mittels einer Gallupumfrage über den Trend der Zeit zu entscheiden [...] Ich möchte lieber ein Mann von Überzeugung als ein Mann der Anpassung sein. Manchmal im Leben entwickelt man eine Überzeugung, die so kostbar und bedeutsam ist, dass man bis zu seinem Ende bei ihr beharrt.“ Das ist eine dem christlichen Glauben angemessene Haltung. Das ist verantwortungsvoll!
Zu häufig reagieren viele Menschen nach der Devise: „Das machen doch alle.“ Wir halten dagegen: Wenn einer in der Situation den Mut hat, auf die Folgen einer Fehlentscheidung und ihrer negativen Auswirkungen hinzuweisen, ist das verantwortungsbewusst. Man dankt ihm sein Einschreiten möglicherweise nicht gleich. Doch nach einiger Zeit heißt es wie selbstverständlich: „Es war doch gut, dass wir das so gemacht haben!“ Zu schweigen, auch wenn eine negative Entwicklung vorauszusehen ist, ist verantwortungslos und sogar feige. Schon im Apokryphenbuch der Bibel wird geraten: „Was du tust, bedenke das Ende...“ (Jesus Sirach 7,40).
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Danke für den Denkanstoß, weil der Mensch in Zeitabläufe gerät, die ein menschenwürdiges Leben verantwortungsbewusst zu gestalten sehr schwer wird. Von Jesus, dem Geber des Lebens und des Verstandes, … mehrwird zu wenig geredet. Darum danke ich dem ERF für die Mut machenden Beiträge in der Verkündigung der guten Botschaft vom HERRN der Welt, dem wir Rechenschaft ablegen müssen. Bitte wieder auch Nachrichten von Israel, dem Augapfel Gottes. Gott schütze Sie!
Inge J., Bremen
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für diesen Beitag. Ich bin da ganz bei Ihnen. Meine Erfahrung zeigt mir, dass es sich "lohnt" der Wahrheit treu zu bleiben, nicht aufzugeben im ruhigen … mehrVertrauen darauf, dass das Richtige geschieht. Vielleicht nicht hier und heute und sofort, aber es wirkt....Ich durfte mehrmals erleben, wie so manche Berge versetzt wurden und Unmöglich scheinendes möglich wurde, nur durch die eigene innere Ruhe und Gewissheit, dass eine Sache gerecht war und ich alles Andere an Gott abgab. Insofern möchte ich hiermit ein kraftvolles und entschiedenes JA zur Verantwortung, zu Mut und Durchhaltevermögen im Dienste des Höchsten zum Ausdruck bringen.
In Jesu Namen, Amen!
Mit freundlichem Gruß
Brigitte B.
Sehr geehrte Damen und Herren,
erstmalig habe ich soeben eine Andacht auf Ihren Internetseiten gelesen, nämlich die aktuelle obenstehende.
Angesichts der Möglichkeit habe ich mich zu einem kurzen … mehrKommentar entschlossen: Ich finde das Thema "Verantwortungsbewußt" sehr interessant und man könnte natürlich noch eine ganze Menge dazu schreiben, was den vorliegenden Rahmen sprengen würde... Als Christin kann ich in die erwähnte Betriebsszene natrülich auch viele mögliche Szenen hineininterpretieren. Worum es aber konkret beim Einschreiten des Mitarbeiters geht, bleibt leider völlig offen. Dies führt dazu, das das Geschriebene wenig konkret anmutet und deshalb auch viel positive Schlagkraft verliert. Schließlich gibt es ja auch gesellschaftliche Trends, die früher oder später positive Auswirkungen zeigen und umgekehrt. Außerdem ändern sich diese wie auch die Meinungen dazu nahezu täglich. Als katholische Christin gibt es für mich jedoch einige feststehende Prinzipien, die ich entgegen aller gesellschaftlichen Trends vertrete, selbst dann, wenn andere von ihrer anderslautenden Meinung ebenso überzeugt sind, und zwar deswegen, weil sie mit der heiligen Schrift Hand in Hand gehen. Dazu gehört für mich nicht nur das Verbot von Abtreibung, Selbstmord und sogenannter Sterbehilfe, sondern z.B. auch die Weigerung, mich am Genderwahn zu beteiligen. Inzwischen werden ja sogar in protestantischen Kirchengemeinden homosexuelle "Ehen" geschlossen und eingetragen. Ein "Gräuel" in Gottes Augen!