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04.01.2016 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Theresa Folger

Unkraut in meinem Garten

Wie ich Kraft, Liebe und Besonnenheit in meiner Abstellkammer fand. Andacht zum Monatsspruch.

„Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2.Tim 1,7). Diese Worte stehen als Monatsspruch über dem Monat Januar. Es sind steile Worte aus der Bibel. Klare Worte. Und die Zeitform ist die Vergangenheit. Gott hat gegeben. Kraft, Liebe und Besonnenheit. Es ist also alles da. Warum aber spüre ich in meinem Leben oft so wenig davon?

„Erneuern sich bei guter Düngung“

Ich möchte Ihnen ein kleine Geschichte dazu erzählen: Eines Tages war Großputz in meiner Herzenswohnung angesagt. Ich räumte, fegte, schrubbte und putzte, dass es eine Freude war. Als ich das Regal in der Abstellkammer sortierte, fiel mir ein kleines Samentütchen in die Hände. Auf der Vorderseite waren fantastische Blütenkelche abgebildet, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Ich drehte das Samentütchen um. Dort stand: „Kraft, Liebe und Besonnenheit. Mehrjährige Pflanzen. Für drinnen und draußen geeignet. Einsaat ganzjährig. Regelmäßig gießen. Blüten erneuern sich bei guter Düngung.“

Überrascht überlegte ich, wo die Samen herkam. Das Tütchen kam mir entfernt vertraut vor. Ich grübelte eine ganze Weile. Und dann erinnerte ich mich: Jesus hatte mir die Samen gegeben. An dem Tag, als ich ihm gesagt hatte, dass ich mein Leben mit ihm teilen will. Jesus hatte mich angestrahlt und fest gedrückt. Seine Freude war so ansteckend, dass alles andere in dem Moment unwichtig war. Auch das Samentütchen, das er mir noch gegeben hatte. Ich hatte es weggesteckt, ohne es mir genauer anzusehen. Später hatte ich die Samen dann in meinem Herzensgarten ausgesät.

Den falschen Samen gesät?

Meinte ich. Aber jetzt fiel mir das intakte, noch nicht angebrochene Tütchen in die Hände. Was bitte stand dann in meinem Garten? Ich blickte nach draußen, wo ein unansehnlicher Dschungel die Sicht auf den Gartenzaun versperrte. Ich blätterte durch mein Lexikon. Da fand ich den Eintrag: „Verzagtheit. Unkraut. Keine Blüten. Vermehrt sich selbständig und hindert andere Pflanzen am Wachsen.“ Ich hatte den falschen Samen ausgesät! Hatte das Geschenk von Jesus vertauscht mit irgendeiner Gratisprobe, die ich mal bekommen hatte. Höchste Zeit, den richtigen Samen in meinen Garten zu streuen!

Welchen Samen haben Sie in Ihrem Herzensgarten gesät? Sind es Kraft, Liebe und Besonnenheit? Oder haben auch Sie die Tütchen vertauscht? Dann greifen Sie getrost zur Spitzhacke und reißen Sie die Verzagtheit aus Ihrem Herzensgarten heraus. Lockern Sie den Boden mit Worten der Ermutigung auf und säen Sie den Samen, den Gott Ihnen geschenkt hat. Düngen Sie reichlich, indem Sie Zeit mit Gott verbringen. Dann wird auch in Ihrem Herzen die Saat der Kraft, Liebe und Besonnenheit aufgehen. Das wünsche ich Ihnen und mir für das Jahr 2016.

 Theresa Folger

Theresa Folger

  |  Redakteurin

Ist in Norddeutschland aufgewachsen, hat aber auch im tiefsten Niederbayern gelebt und findet Wetzlar eine gute Mitte. Hat „was mit Sprachen, Wirtschaft und Kultur“ studiert, weil sie sich für (fast) alles interessiert. Glückliche Mama von zwei aufgeweckten Mädels.

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Kommentare (1)

Renate /

Danke für diese anschauliche Andacht mit dem perfekten Vorsatz für das neue Jahr!

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