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22.09.2014 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Theresa Folger

Mit Gott geht's leichter

Was Gottes Kraft und mein E-Bike gemeinsam haben.

Es ist mal wieder Sonntagmorgen und ich fahre mit meinem Pedelec (ähnlich einem E-Bike) zum Gottesdienst. Die letzten Kilometer geht es die Bergstraße hinauf, die ihren Namen verdient. Etwas außer Atem komme ich oben an. Aber ich habe es geschafft – dank der Motorunterstützung, die meine Kraft verdoppelt.

Ich muss mich entscheiden, loszufahren

Für mich ist das ein schönes Bild für Gottes Segen in meinem Leben. Der Psalm 127 ist in der Lutherbibel überschrieben mit dem Satz: „An Gottes Segen ist alles gelegen.“ In dem Psalm geht darum, dass wir zwar ein Haus bauen oder eine Stadt bewachen können, aber dass letztlich Gott das Gelingen dazu schenkt. Zu unserer kleinen menschlichen Kraft will er seine große göttliche Kraft schenken. Etwa so, wie wenn ich mich auf das Pedelec setze und mit meiner begrenzten Kraft auf einmal viel weiter komme.

In Bewegung setzen muss ich mich trotzdem. Denn auch ein Fahrrad mit Motorunterstützung fährt nicht von allein. Und am Berg wird es auch mal anstrengend. Genauso ist es in geistlicher Hinsicht. Das ist in dem Psalm missverständlich, schreibt doch Salomo in Vers 2: „Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf“. Doch auch Salomos Tempel stand nicht über Nacht, von göttlicher Hand errichtet. Salomo hat lange an diesem Projekt gebaut. Deshalb meint er mit diesem Satz eher: Rechne mit Gottes Wirken in deinem Leben und mach dir nicht nächtelang Sorgen. Du brauchst nicht alles allein zu schaffen.

Manchmal bremst Gott mich aus

Aber gibt es einen Unterschied zwischen Gott und meinem Fahrrad: Ich kann Gottes Hilfe nicht berechnen. Bei meinem Pedelec kann ich einstellen, wie stark die Schubkraft ist. Das kann ich bei Gott nicht. Das entscheidet er selbst.

Manchmal scheint Gott mich sogar auszubremsen. Da gelingen Dinge nicht, Türen gehen zu und es gibt ungeplante Umwege. Mitunter muss ich sogar eine komplett andere Richtung einschlagen, weil eine Situation so verfahren ist. Oft bin ich sehr frustriert in so einem Moment. Aber im Nachhinein stelle ich manchmal fest, dass Gott schon wusste, warum es so kommen sollte. So wie mein Pedelec mich beim Bergabfahren ausbremst, so bremst Gott mich auch manchmal, wenn ich zu schnell oder in die falsche Richtung unterwegs bin.

Sollte ich dann lieber gleich stehenbleiben? Und warten, dass mir Gott eine Straßenkarte reicht? Das hat er bei mir bisher nur selten getan. Genauso wenig, wie er mir Kraft gegeben hat, bevor ich sie brauchte. Aber er hat zugesagt, dass er mich auf allen Wegen begleitet (1.Mose 28,15) und dass er den Müden Stärke gibt. (Jesaja 40,29).

Deshalb: Mit Gottes Hilfe rechnen. Losfahren. Und seinen Schub genießen. 

 Theresa Folger

Theresa Folger

  |  Redakteurin

Diplomkulturwirtin und Redakteurin, beschäftigt sich vor allem mit den Themenfeldern „mentale Gesundheit“ und „Persönlichkeitsentwicklung“. Mit ihren zwei aufgeweckten Mädels entdeckt sie dabei regelmäßig neue spannende Aspekte.

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