
06.01.2014 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Jörg DechertKinderglaube
Warum wir Gottvertrauen von Kindern lernen können.
Wir hatten es an der viel befahrenen Straße gut hinter einer Hecke versteckt, damit es ja keiner findet. Wir waren mit dem Kinderfahrrad in der Stadt unterwegs gewesen, aber mein vierjähriger Sohn hatte den Rückweg einfach nicht mehr geschafft. Zu steil führt der Weg bergauf. Wir mussten das Fahrrad zurücklassen und später mit dem Auto abholen. Ein Fahrradschloss hatte es nicht.
Meinem Sohn lag eine Menge an seinem Fahrrad: "Was, wenn meinem Fahrrad was passiert?" - dieser Gedanke ließ ihn einfach nicht los. Was sollte ich tun - ihn überzeugen, dass um diese Uhrzeit sowieso niemand vorbei kommen würde? Dass kaum jemand ein altes Kinderfahrrad stehlen wollte? Dass "es schon gutgehen" würde? Ich setzte alles auf eine Karte und schlug vor, gemeinsam dafür zu beten, dass Gott auf das Fahrrad aufpassen möge.
Darf ich so beten? Darf ich Gott als Ersatz für ein Fahrradschloss benutzen? Darf ich meinem Kind so eine "primitive" Vorstellung von Gott vermitteln?
Ja, davon bin ich fest überzeugt. Denn wie soll mein Sohn seinem Vater im Himmel vertrauen lernen, wenn ich so lebe als gäbe es ihn nicht? Wenn ich meine Probleme löse, ohne Gott dabei einzubeziehen? Wieviel wäre mein Glaube wert, wenn er immer Sicherheitsabstand zu meinen kleinen Problemen des Alltags einhielte?
Gott hat mich nicht hängen lassen: das Fahrrad stand noch hinter der Hecke, als ich es eine halbe Stunde später abholen wollte. Natürlich hätte das Fahrrad weg sein können, Gott hätte das Gebet nicht erhören müssen. Irgendwann muss ein Kinderglaube so reif werden, dass er auch nicht erhörte Gebete verkraftet. Aber das kann er nur, wenn das Grundvertrauen gelegt ist, wenn er Gott alles zutraut.
Kinder sind bereit, Gott einen großen Vertrauensvorschuss einzuräumen. Egal ob mit Worten oder im Verhalten - wehe uns Erwachsenen, wenn wir ihnen ständig unser ach so aufgeklärtes "Aber" entgegenhalten! Wir sollten lieber von unseren Kindern lernen, wie man Gott vertraut.
Denn ihnen gehört das Himmelreich.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Vielen Dank für diesen mutmachenden Beitrag. In puncto Vertrauen hatten wir "Nachhilfeunterricht" bei unserer damals siebenjährigen Tochter: wir waren als Familie in eine Großstadt gezogen. In einer … mehrbelebten Fussgängerzone wurden mir aus dem Kinderwagennetz die Handtasche mit Geldbörse inklusive Geld für 2 Paar Kinderschuhe , Ausweispapiere und Scheckkarte gestohlen. Aus dem Schuhkauf wurde nichts mehr. Völlig unter Schock lief ich mit den Kindern nach Hause. Ein hilfsbereiter Nachbar (Polizist) ließ umgehend meine Karte sperren. Ich war völlig fertig. Meine Tochter versuchte mich zu trösten: "Mama,Ich habe gebetet. Morgen steht ein Polizist vor der Tür und bringt dir deine Handtasche zurück." Mein Mann und ich sahen uns über ihren Kopf ratlos an und stotterten irgendwelche "Erklärungsversuche", dass Gott nicht immer unsere Gebete so erhöre, wie wir uns das vorstellen usw. Meine Tochter ließ sich nicht von ihrem Glauben abbringen. Und als es am nächsten Tag klingelte,lief sie als erste zur Tür. "siehst du Mama, ich wußte es, dass Gott unser Gebet erhört." Ich glaube, der Polizist war ebenso verdattert wie wir. Mein Mann und ich schämten uns. Alle Ausweispapiere waren noch da, nur Bargeld und Scheckkarte fehlten. Und Gott "setzte sogar noch einen drauf": eine ältere Dame aus der Gemeinde schenkte mir exakt den gestohlenen Betrag. Jesus sagt einmal "So ihr nicht wedet wie die Kinder, so werdet ihr das Himmelreich nicht ererben.
Wunderbares Beispiel ! Vertrauensvoll beten
Gruss aus Süd Brasilien
Sehr Gut, einfach nur sehr Gut !!!
:-) :-) :-)