
31.01.2012 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Jörg ZanderAlles ist dir erlaubt, aber...
Christen sind zur Freiheit berufen. Dennoch fragen sich viele: Was ist vor Gott richtig, was falsch?
„Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf. Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient“ (1.Korinther 10,23-24).
Sollte Gott gesagt haben, man darf nicht...?
Das Problem der menschlichen Unsicherheit ist so alt wie Methusalem und taucht zu allererst bei Adam und Eva auf. Satan in der Gestalt einer Schlange verführt Eva mit dieser Frage, um Gottes Gebot bewusst in Zweifel zu ziehen. Seit dem Versagen der ersten Menschen steht jeder Christ immer wieder vor dieser Frage: Was ist richtig, was ist falsch?
Paulus benutzt in diesem Vers das Wort „erlaubt“, das normalerweise zur Klärung rechtlicher Zusammenhänge benutzt wird. Etwas ist erlaubt zu tun, oder aber verboten und man sollte es lassen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
An anderer Stelle weist er allerdings darauf hin, dass Christen unter der Gnade Gottes stehen, also Freiheit haben und nicht mehr an das Gesetz Gottes mit seinem sturen Befolgen von Vorschriften gebunden sind (Römer 6,14-15).
Zwei Seiten einer Medaille
Wie soll ich aber meine Freiheit leben, ohne mich selbst und andere zu ruinieren mit verschiedenen selbstsüchtigen und hemmungslosen Verhaltensweisen? Es sieht so aus, als gäbe es zwei Seiten der gleichen Medaille.
Auf der einen Seite geht es um unsere ewige Beziehung zu Jesus Christus, Vergebung der Schuld, ewiges Leben und Gemeinschaft mit Gott. All das kann uns das Gesetz nicht geben, nicht ermöglichen und uns auch nicht wegnehmen. Gottes Zusagen sind an den Glauben an seinen Sohn gebunden, nicht an die Einhaltung des mosaischen Gesetzes (Johannes 3, 14-21).
Auf der anderen Seite dieser Medaille ist das, was Paulus uns mit dem heutigen Vers deutlich machen möchte. Er schreibt „aber nicht alles baut auf“, weil er mich damit wachsam machen will, jegliche Art von Verhalten zu vermeiden, das nicht liebevoll, nicht hilfreich und unverträglich mit der Freiheit ist, die ich in Christus besitze.
Wo bekomme ich nun diese geistliche Freiheit her, die weitaus hilfreicher ist, als zu versuchen, das moralische Gesetz zu erfüllen? Und wie sieht diese Freiheit aus?
Was wirklich frei macht: die Früchte des Heiligen Geistes
Paulus gibt die Antwort im Galaterbrief, wo er die Freiheit vom Gesetz beschreibt als „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit“ (Galater 5,22-23). Alle diese Eigenschaften sind nach Paulus Früchte des Heiligen Geistes.
Christen bekommen sie zur Verfügung gestellt und dürfen von ihnen regen Gebrauch machen. Gegen sie richtet sich das Gesetz nicht. Diese Eigenschaften entwickeln sich, es wäre zumindest erstrebenswert, indem ich eine enge Beziehung zu Jesus Christus pflege.
Der Bibeltext macht deutlich: Ich erfahre etwas noch viel Besseres als bloße moralische Pflichterfüllung, wenn ich mich auf eine tägliche und lebenslange Beziehung mit Jesus Christus einlasse. Dann wird der Heilige Geist mein Leben verändern und mir immer mehr Freiheit ermöglichen.
Ich erfahre etwas noch viel Besseres als bloße moralische Pflichterfüllung, wenn ich mich auf eine tägliche und lebenslange Beziehung mit Jesus Christus einlasse.
Frage zum Nachdenken: Es ist mein Recht, alles zu tun, aber ist es richtig, alles zu tun?
Ihr Kommentar
Kommentare (10)
Dürfen wir als Christen Blut Wurst essen., ???? Unser Metzger bietet diese Wurst an , obwohl er Christ ist
Das Gute ist, auch wenn die Themenbehandlung schon etwas älter ist (2012); sie bleibt immer aktuell. Darum ist die Bibel ja auch kein Geschichtsbuch sondern zukunftsweisend. Ich bemühe mich, wie … mehrviele um mich herum, ein gläubiger Nachfolger Jesu Christi zu sein. Es wird niemanden ins Staunen versetzen, wenn ich bekenne, dass es mir nicht oft genug gelingt. Was rate ich nun jemandem aus dem näheren verwandtschaftlichen Umfeld, der ein christliches Amt bekleidet und seine menschlichen Bedürfnisse derart auslebt, dass alle um ihn herum schon fast traumatisiert und geschockt sind. Darauf angesprochen, sein Argument: “Ich habe ein Recht darauf, glücklich zu sein“. Seit Tagen befasse ich mich mit dem Gegenargument, das Thema in diesem Artikel ist. Soeben entdeckte ich den Artikel, vielen Dank. Ich hoffe auf die Wirksamkeit.
Sehr schön- ich habe nur eben den Beitrag gelesen, weil mich das Thema sehr interessiert. Und gerne stelle ich fest: ich bin beeindruckt von der Einfachheit und Kürze und doch hervorragenden … mehrPrägnanz, mit welcher der Verfasser den Kern von Paulus' Aussage und ihren Geist getroffen hat. Man kann ja Bücher zu der Thematik füllen- aber wer den Geist Gottes wirken lässt und dessen Frucht hervorbringt, wird die richtige Balance zwischen "alles erlaubt" und "erbauend und liebevoll anderen gegenüber" finden.
Johan
1. Einen absolut freien Willen gibt es nicht. Entweder ich tue was Satan will, oder Gott. Hier fällt meine freie Entscheidung, wem ich dienen will.
2. Ich bin auch für Liebe, Frieden, Barmherzigkeit, … mehrGeduld usw. Es gibt aber durchaus Situationen, wo im Christen- und Gemeindeleben "Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme" nicht mehr ausreichen. Da muß gehandelt werden, um die geistliche Gesundheit der Einzelnen und der gesamten Gemeinde nicht zu gefährden. Egal in welchen Situationen wir uns befinden. Der Heilige Geist soll und muss uns leiten, wenn richtige Entscheidungen getroffen werden sollen. Danke Heiliger Geist, dass du IMMER dazu bereit bist!!
"Alles ist mir erlaubt (ohne Ausnahme!), aber nicht alles ist von Nutzen!"
Ich als Christ bin ein (völlig) freier Mensch! Ich brauche mir keine Gewissensbisse zu machen.
Nicht das Gefühl … mehrentscheidet, sondern GOTT-es Führung.
Siehe! auch Petrus, dem eine Erscheinung gegeben wurde, unreine Tiere zu essen. Er weigerte sich, aber GOTT sagte:
"Was ICH rein gemacht habe, das brauchst Du nicht für unrein halten."
Nicht alles, was wir essen, sondern, was wir sagen, erweist, ob wir zu CHRISTUS gehören od. nicht!
Es gibt Anfänger im Glauben u. Erprobte. Die im Glauben Bewährten brauchen sich kein Gewissen zu machen. Jedoch sollen sie darauf achten, ob sie nicht Schwächeren im Glauben zur "Sünde" verführen! Dann sollen sie um des Anderen willen
lieber verzichten.
Das Hauptgebot im Straßenverkehr ist auch: "Vorsicht u. gegenseitige Rücksichtnahme!"
Die Antwort auf die Frage von Elfi vom 31.1. 2012, 9:11 würde auch mich sehr interessieren.
Vielleicht geht es ja auf diesem Weg?
Liebe Elvi,
wenn Gott sagt, daß Homosexualität ihm ein Greul ist, dann brauchen wir darüber nicht zu diskutieren. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert.
Somit kann und will ich auch einer … mehrSegnung gleichgeschlechtlicher Paare nicht zu stimmen.
Ich will ihnen mein Gesetz in ihr Herz schreiben, und, wer mich liebt, wird meine Gebote halten. Je enger - intimer die Beziehung zum Herrn ist, um so mehr bin ich darauf bedacht, ihn nicht zu enttäuschen und seine Gebote zu halten - nämlich aus LIEBE !!! Gott, der gute Vater ist mir sehr sehr wichtig, egal, was andere sagen.
Der Herr segne sie gewaltig - Michael
Oft wird das bei vielen Menschen gedeutet:Super kein Gesetz ich kann aales tun.Betrügen,alles was mir vorteile bringt und Ehebrechen usw.ich verstehe das ganz anderst ich muss die Gesetze nicht tun,aber Jesus möchte das wir lieben und liebe braucht kein Gesetz...
Vielen Dank für die Andacht. Zur Freiheit hat uns Gott berufen, auch zur Freiheit vom Gesetz!?
Zur Zeit habe ich als Mitglied im Kirchenvorstand unserer ev. Kirchengemeinde eine Diskussion über die … mehröffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare im Gottesdienst. Alle, einschließlich unserer Pfarrer waren dafür, eine solche Segnung vorzunehmen, wenn sie gewünscht wird, nur ich konnte dem nicht zustimmen, da ja in 3. Mose 18 + 20 und in Römer 1 diese Art zu leben von Gott ausdrücklich verboten wird. Wenn wir nun nicht mehr unter dem Gesetz sind, ist das nun erlaubt? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ihre Andacht hat mich in diesem Punkt etwas verwirrt. Im Galaterbrief ist nun die Enthaltsamkeit angesprochen. Nach meiner Meinung sollte das auf homusexuell empfindende Paare angewandt werden. Über eine kompetente Antwort würde ich mich freuen.
Mir ist etwas zu dem obigen Bild eingefallen. Wie wäre es mit dem Eisbaden, wenn das Eis zu dünn ist? Bei einem dünnen Eis könnte man leicht ein Loch im Eis durchschlagen und baden. Das ist sehr … mehrgesund und fördert den Kreislauf, vorausgesetzt, man hält sich an gewisse Regeln: Nur kurz ins Wasser, jeden Tag und sofort warm anziehen!