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© Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

21.02.2012 / Andacht / Lesezeit: ~ 1 min

Autor/-in: Joachim Bär

Alles nur geliehen

Was Gottes Macht mit meinem Besitz zu tun hat: Ein frischer Blick auf eine altbekannte Aussage der Bibel.

Ich liebe es, wenn mich Passagen der Bibel überraschen. Gerade dann, wenn ich sie schon längst abgeheftet, etikettiert und einsortiert habe. So geschehen beim ersten Vers von Psalm 24. „Dem Herrn gehört die ganze Erde mit allem, was darauf lebt“ heißt es da.

Schon etliche Male habe ich diese Aussage gelesen. Die Etiketten, die ich und einige Ausleger auf diesen Vers geklebt haben, lauten in kurzen Sätzen in etwa wie folgt: „Gott hat als Schöpfer alle Fäden in der Hand“ oder „Gott kann souverän über alles verfügen.“ Es geht um Gottes Macht, die Sicherheit und Stabilität verspricht. Gott, der Fels in der Brandung.

Zuspruch ja, Anspruch auch
Neben dem Versprechen schwingt für mich aber auch ein Anspruch in diesen Zeilen mit: Nicht mir gehört die Erde mit allem, was darauf lebt, sondern Gott. Bevor jemand aufatmet und einwendet, dass ihm ohnehin nicht die ganze Welt gehört: Psalm 24 sagt aus, dass alles Gott gehört. Mein Handy, meine Handtasche, mein Wellensittich. Mir gehört nichts. Nicht mal ich selbst. Besonders deutlich wird das, wenn Menschen sterben. Sogar meinen Körper kann ich nicht mitnehmen, ganz zu schweigen von Telefonen und Lederwaren.

In diesem Sinne ist vielleicht Psalm 90, 12 die passende Parallelstelle. Klug handelt, wer eher sein Ende als seinen Besitz im Blick hat. Diese Einstellung passt auch zum Rest von Psalm 24. Der spricht auch davon, sein Herz nicht auf falsche Dinge auszurichten (Vers 4). Gerade mit dieser Einstellung kann Gott in mir wohnen kommen (Vers 7).

Psalm 24 verspricht Sicherheit. Er ist aber auch eine Aufforderung, entspannt mit Besitz umzugehen. Weil er mir ohnehin nicht gehört. Er erinnert daran, großzügig zu sein, weil Gott ebenso großzügig ist. Und er erinnert daran, Besitz als das zu betrachten, was er ist: eine Leihgabe.

 Joachim Bär

Joachim Bär

  |  Gesamtredaktionsleiter

Koordiniert die übergreifenden Themen der redaktionellen Angebote des ERF. Er ist Theologe und Redakteur, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Ihr Kommentar

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Kommentare (5)

HeideUndStolzDrauf :P /

Früher dachte ich immer, so viel Leid, wie es auf der Welt gibt, da kann es keinen Gott geben. Aber dann hatte ich plötzlich eine Erleuchtung: Vielleicht ist Gott einfach nur kein besonders netter mehr

Daniel /

Oja ich ffchle es ja auch das ich auf Gott vertrauen kann! Er hat mir schon in so eivlen Situationen geholfen wenn ich ihm um Hilfe gebeten habe.Das konnte kein Zufall gewesen sein,ich wuste einfach mehr

Gudrun /

Mich fordert diese Bibelstelle heraus. Ich bin mir bewusst in einer privilegierten Situation zu sein, weil ich im reichen Teil der Erde leben darf.
Von Jesus sind viel Aussagen dazu vorhanden z.B. mehr

rosemarie /

Danke für diesen superArtikel!
Ich habe hier eine Menge zu lernen,
weil ich da auch gro. Probleme habe.
JoiceMeye ist mir ein Vorbild geworden, dem ich nacheifern will.

gabriele /

ja, wenn das leben zu ende ist dann hat man da ein paar zentimeter ungemütlich so ein sarg, das könnte die hölle sein? wenn man nicht abgeholt wird in den himmel, es lohnt sich also über gottes worte mehr

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